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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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das Einzige, was ich tun konnte. Er hatte alles zerstört.« Constances Mund verzog sich. »Ich wollte ihn fest schlagen, so wie ich diese Dirnen geschlagen hatte, aber ich wusste, dass es so aussehen musste, als hätte er sich selbst das Leben genommen. Denn sonst wären March und die anderen niemals zufrieden gewesen.«
    »Haben Sie vor, jetzt die Führerin des Blue Chamber zu werden?«
    »Ja. Jetzt werde ich Azure sein.« Constance starrte auf den schwingenden Anhänger.
    »Natürlich werden Sie das. Hell, hell. Azure.«
    Lavinia warf plötzlich den Anhänger auf die nächste Wachsfigur. Constance folgte dem glänzenden Silber mit den Augen.
    Lavinia packte den Kandelaber auf dem Klavier und warf ihn auf Constance. Er traf sie seitlich am Kopf. Sie schrie auf, ließ den Feuerhaken fallen und sank in die Knie. Sie legte die Hände an den Kopf und jammerte.
    Lavinia stieg über den leblosen Körper von Mrs. Vaughn, sprang auf das Sofa, dann über die Rückenlehne, dann rannte sie zur Tür.
    Sie wurde aufgerissen, gerade als sie nach der Türklinke griff. Tobias stand in der Tür. Er sah sehr gefährlich aus. »Was zum Teufel?« Er fing sie auf, hielt sie fest und sah dann an ihr vorbei.
    Schnell drehte sich Lavinia in seinen Armen um. Constance lag noch immer auf den Knien, jetzt schluchzte sie.
    »Sie war es also?«, fragte Tobias ruhig.
    »Ja. Sie hat geglaubt, dass sie und Neville eine Partnerschaft hätten. Am Ende hat sie ihn umgebracht, weil sie glaubte, dass er bereit war, die Bedingungen ihrer Übereinkunft zu brechen.«

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    27. Kapitel
    »Sie wusste, dass er sie nicht geliebt hat, aber sie hat geglaubt, dass ein viel wichtigeres, viel haltbareres Band sie miteinander verband«, erzählte Lavinia.
    »Eine metaphysische Verbindung?« Joan zog verächtlich die Augenbrauen hoch. »Mit einem Mann wie Neville? Die arme Frau hatte wirklich sehr große Illusionen.«
    »Ich weiß nicht, ob sie ihre Übereinkunft vor dem Hintergrund der Metaphysik gesehen hat.« Lavinia stellte ihre Teetasse ab. »Ich bezweifle das eher. Sie sprach von einer Partnerschaft.«
    »Verdammte Hölle.« Tobias, der es sich in dem großen Lehnsessel bequem gemacht hatte, warf ihr einen düsteren Blick zu. »Dieses Wort musste sie wohl benutzen.«
    »Sie hat geglaubt, dass sie sich für ihn unentbehrlich gemacht hat und dass er begriffen hätte, dass er sie brauchte.« Lavinia legte die Hände auf die gebogene Lehne ihres Sessels und sah Joan in die Augen. »Sie hat sich selbst als die führende Intelligenz dieser Partnerschaft gesehen. Sie hat die Strategie entworfen. Sie hat alle Dinge geregelt.«
    »Sie hat Fielding vergiftet.« Joan sah in ihren Tee.
    »Wie Sie schon gesagt haben, sie war ziemlich verrückt«, murmelte Lavinia.
    »In der Tat.« Tobias legte die Fingerspitzen zusammen. »Deshalb hat ihre Familie sie auch in ein Asyl für Verrückte gegeben. Sie wird ihr Leben lang eingesperrt bleiben. Niemand wird mehr auf ihr Toben und ihr Gerede hören.«
    Joan sah von ihrem Tee auf. »Sie war diejenige, die einige von Nevilles abgelegten Geliebten ermordet und versucht hat, mich an diesem Abend auf dem Colchester-Ball umzubringen?«
    »Seit Jahren war sie gezwungen, Nevilles Affären zu ertragen«, erklärte Lavinia. »Sie hat sich selbst eingeredet, dass sie bedeutungslos für ihn waren.«
    Joan verzog das Gesicht. »Das waren sie ja in der Tat auch.«
    »Ja«, antwortete Lavinia. »Ich denke, sie hat sich selbst davon überzeugt, dass ihre Verbindung mit Neville die Lust übertraf, die er für andere Frauen fühlte. Lust ist doch eine so flüchtige Sache. Und, so glaube ich, für sie bedeutete das nur Schmerz. Sie wollte seine Leidenschaft gar nicht.«
    Tobias murmelte etwas Unverständliches. Sie sah ihn fragend an, doch er machte sich nicht die Mühe, seine Worte zu wiederholen. Er blickte mit dunklem, rätselhaftem Gesichtsausdruck ins Feuer. Sie wandte sich wieder Joan zu.
    »Wenn man hinter die ganze Sache blickt«, meinte Lavinia, »so glaube ich, dass Constance die anderen Frauen doch gehasst hat. Als sie ihre Strategie entwarf, Neville als den Führer des Blue Chamber aufzubauen, hatte sie plötzlich die beste Entschuldigung, einige von ihnen loszuwerden. Sie erklärte Neville ganz einfach, dass sie eine potenzielle Bedrohung seines Aufstieges seien.«
    »Neville hat gewusst, was sie tat«, meinte Tobias. »Doch er war damit einverstanden. Er hat zweifellos ihre Gründe für die Morde akzeptiert. Er fand die

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