Leadership: Lehren, die mich durchs Leben führten (German Edition)
Relikten aus den Tagen der Ozeandampfer-Suiten.
Und bitte, bitte keine raffinierten Duscharmaturen mit Griffen, denen nicht anzusehen ist, wie man das Wasser ab- und anstellt, ob durch Drehen, Drücken oder Ziehen. Ich brauche nur einen Brausekopf, keine dekontaminationsfähige Sprinkleranlage. Den Whirlpool lasst in der Flitterwochen-Suite.
Ich habe eigentlich nie ein Fernsehgerät oder Telefon im Badezimmer gebraucht. Oder eine Waage. Und diese gepolsterten und beheizbaren japanischen Klobrillen in Nobelhotels machen mir Angst. Die vielen Bedienungsknöpfe lassen vermuten, dass die Toilette einiges mehr kann, aber ich habe mich nie getraut, sie auszuprobieren, und bezweifle, dass ein Bedarf daran besteht.
Und dann, ganz wichtig: bitte, bitte große Aufdrucke auf Tuben und Flaschen mit Shampoo und Haarspülung. Oder ist es zu viel verlangt, dass man uns in lesbarer Schrift mitteilt, ob wir uns gerade Shampoo oder Handcreme ins Haar schmieren?
Eine einfache Kaffeemaschine, bitte. Ich brauche keine Kaffeebohnen zu mahlen. Das gilt nicht für Las Vegas, wo man im Allgemeinen keine Kaffeemaschine auf dem Zimmer hat. Dort wollen sie, dass man unten die Spielautomaten füttert, während man in der Schlange am Coffee-Shop wartet, bis man dran ist.
Der Fernseher sollte einfach gehalten sein. Ich will ihn nicht für Ausflüge ins Internet oder zum Spielen benutzen. Ein falscher Tastendruck auf der Fernbedienung, und man muss den Zimmerservice rufen, um die Sache in Ordnung zu bringen.
Bitte senkt die Anzahl der Kissen, Nackenrollen und sonstigen Unterlagen, die sich auf Betten türmen, denn sie machen es einem schwer, das Kopfkissen zu finden, und haben keinen anderen praktischen Nutzen als den, weibliche Gäste zur Nachahmung in den eigenen vier Wänden anzuregen. Männer verstehen das nicht.
Lampenschalter sollten am Lampenfuß angebracht sein. Zwingt mich nicht, mich am Kabel entlang bis zum Fußboden hinab zu hangeln oder mich in Richtung Glühbirne zu tasten und mir die Finger zu verbrennen.
Und schließlich: Wir leben im Informationszeitalter. Bitte zwingt uns nicht, auf der Suche nach einer Steckdose für unsere iPhones, Notebooks, iPads und andere elektronische Geräte, die aufgeladen werden müssen, unter den Schreibtisch zu kriechen.
Im Übrigen reise ich gern. Ich freue mich immer, wenn ich rauskomme und die unzähligen unterschiedlichen Typen von Amerikanern beobachten kann. Und gehe gern auf Rednertour und besuche gern Schulen, Boys and Girls Clubs, Wohltätigkeitsveranstaltungen und all die anderen wunderbaren Events, die überall in unserem Land stattfinden. Sie bringen uns voran.
Geschenke
Wer in der Army Karriere macht, bekommt zahlreiche Plaketten und Urkunden, die an seine verschiedenen Einheiten und Auszeichnungen erinnern, und jede Menge signierter, gerahmter Fotos von höheren Offizieren und Beamten, die dann gut sichtbar an »Trophäenwänden« in Büros und häuslichen Arbeitszimmern aufgehängt werden. Nach ein paar Jahren braucht man keine Tapeten oder Farbe mehr. Man hat genug Plaketten und Fotos, die denselben Zweck erfüllen.
Bei meiner Beförderung zum Colonel hatte ich bereits eine stolze Sammlung beisammen, mehr, als eine Wand aufnehmen konnte. Ein reizender älterer Brigadegeneral, der kurz vor der Pensionierung stand, schaute des Öfteren in meinem Büro vorbei. Da er immer für einen klugen Ratschlag gut war, fragte ich ihn, was er mit all seinen Plaketten tun werde, wenn er in den Ruhestand gehe.
»Colin, meine Frau und ich haben uns in den Shenandoah Mountains eine schöne Blockhütte gebaut. Wir haben vor, die meiste Zeit dort zu verbringen und die Schönheit der Berge zu genießen. Und an kalten Winterabenden werden wir es uns auf dem Sofa vor dem Kamin gemütlich machen, einen heißen Grog trinken und die Plaketten ins Feuer werfen, eine nach der anderen. Unsere Kinder werden sie nicht wollen.«
Nun, am Ende habe ich die meisten von meinen aufgehoben, und heute wird ein Großteil in meiner Archivsammlung an der National Defense University in Washington aufbewahrt. Ebenfalls im Archiv und bei mir zu Hause findet sich eine umfangreiche Sammlung an Kunstobjekten aus Glas, Akryl, Stein und Messing. Das denkwürdigste Objekt ist eine dunkle Granitplatte mit meinem Konterfei und einer lasergravierten Widmung darauf. Aber ich kann mir nicht helfen: Das Ding sieht wie der Grabstein für ein Haustier aus. Bestimmt haben es die Leute, die es mir geschenkt haben, bei einem Steinmetz
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