Leadership: Lehren, die mich durchs Leben führten (German Edition)
vertreten. »Und im Übrigen«, fügte er hinzu, »ermuntern wir unsere Makler, wieder unsere berühmten goldenen Blazer zu tragen. Wir wollen unsere Unternehmenskultur wieder stärken. Der goldene Blazer ist Kult und hält uns als Team zusammen.«
Nun, da Century 21 , Amway, Estée Lauder und andere verbraucherorientierte Unternehmen in China auf dem Vormarsch sind, wird das Land nicht mehr dasselbe bleiben.
Einen meiner lustigsten Vortragstermine hatte ich 2011 beim Familientreffen von Whataburger in Dallas. Whataburger ist eine familieneigene Hamburger-Restaurantkette von bescheidener Größe, die hauptsächlich im Süden der USA tätig ist und heute in zweiter Generation von der Familie Dobson betrieben wird. Harmon Dobson gründete das Unternehmen vor einem halben Jahrhundert mit einem einzigen Restaurant und dem Ziel, den bestmöglichen Hamburger zu machen. Eines Tages biss ein Kunde in einen hinein und rief: »Whataburger!« Der Name blieb, und die Kette wuchs und verfügt heute über rund siebenhundert Filialen.
Als ich die gegenwärtigen Eigentümer, drei von Harmons Kindern, fragte, warum sie nicht Tausende von Restaurants betrieben wie die anderen Burger-Ketten, antworteten sie: »Wir verwenden die allerfrischesten Zutaten. Wir könnten unsere Qualitätsstandards nicht halten, wenn wir weiter expandieren würden. Nichts gegen die anderen, aber wir verfolgen andere Ziele.« Alle Mitarbeiter werden als Familienmitglieder bezeichnet, und sie werden auch so behandelt.
Eine dritte Generation von Teenagern wartete darauf, das Ruder zu übernehmen und an den Standards ihrer Großeltern festzuhalten.
Manchen Zuhörern gegenüber bin ich unverschämt. 1997 sprach ich in Las Vegas vor einer Versammlung der American Truck Association, bevor ich nach Salt Lake City weiterreiste zu einer Jugendveranstaltung mit Gouverneur Mike Leavitt. In der Frage-und-Antwort-Stunde wurde ich gefragt, was ich in meinem nächsten Lebensabschnitt gern tun wolle. Was für eine Steilvorlage! Ich würde gern Trucker werden, antwortete ich. Ein Gentleman namens Bill England stand auf und rief: »Das wird morgen in Erfüllung gehen.« Wie sich herausstellte, gehörte seiner Familie die Spedition C. R. England mit Sitz in West Valley City, Utah.
Ich flog weiter nach Salt Lake City zu der Jugendveranstaltung. Hinterher begleitete mich der Gouverneur zurück zum Flughafen. Dort erwartete mich ein schöner, feuerwehrroter Lastwagen mit einem sehr langen Anhänger. Der nervöse Fahrer forderte mich auf, das Lenkrad zu übernehmen. Gouverneur Leavitt sprang hinein und schlüpfte in die Schlafkabine hinter dem Fahrer … wahrscheinlich weil er noch nie einen richtig schweren Unfall gesehen hatte. Zur sichtlichen Erleichterung des Fahrers schaffte ich es, den Sattelschlepper um das Flughafengelände herum und zu unserem Ausgangspunkt zurück zu steuern, ohne irgendwo anzuecken oder die Gänge reinzuwürgen.
Ich könnte in meinem nächsten Lebensabschnitt doch noch Trucker werden.
Ich liebe dieses Land. Wo ich auch hinkomme, überall schöpfe ich neue Kraft. Jeder Tag, jeder Kunde verhilft mir zu einer neuen Erfahrung und stärkt meinen Glauben an Amerika. Ja, wir haben Schwierigkeiten; wir haben immer welche gehabt. Aber wir haben sie immer gemeistert. Bei meinen Reisen durch die Vereinigten Staaten begegne ich Menschen, die hart arbeiten, innovativ sind, Arbeitsplätze schaffen und an ihren Erfolg glauben, so wie sie auch daran glauben, dass Amerika weiterhin erfolgreich sein wird. Das sind gute Leute, und solange sie da draußen ihrer Arbeit nachgehen, ist mir vor der Zukunft nicht bange.
Auf Reisen
Ich reise viel, im In- und Ausland. Durchschnittlich bin ich zwei bis drei Tage in der Woche unterwegs und lege zigtausend Meilen im Jahr zurück. Gewöhnlich reise ich allein. Alma begleitet mich selten. Sie hat alle meine Reden gehört und kennt die Reiseroutine nur zu gut: ankommen, schlafen, die Rede halten oder an einer Veranstaltung teilnehmen und wieder abreisen. Ausflüge, Einkaufsbummel oder Mußestunden? Fehlanzeige. Ich versuche, die Zeit, die ich von zu Hause fort bin, auf ein Mindestmaß zu beschränken. Für mich ist das Arbeit, sonst nichts. Gleichwohl macht mir das Reisen nichts aus. Es ermöglicht mir Erfahrungen, die ich in Washington nicht machen würde.
Natürlich verbringe ich, wenn ich unterwegs bin, den größten Teil der Zeit nicht bei der Veranstaltung selbst, sondern auf Flughäfen, in Flugzeugen, Zügen, Autos und
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