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Leadership: Lehren, die mich durchs Leben führten (German Edition)

Leadership: Lehren, die mich durchs Leben führten (German Edition)

Titel: Leadership: Lehren, die mich durchs Leben führten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Powell
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bekanntesten Einrichtungen auf, die Offiziere ausbilden.
    »Nein«, erwiderte ich, »als ich aufs College wechselte, durfte ein Schwarzer an diesen Colleges noch nicht studieren.«
    Gewöhnlich folgte betretenes Schweigen, und dann kam die nächste Frage: »Und wo haben Sie dann studiert?«
    Die Antwort lautete, am City College of New York, in Harlem, unweit meines Geburtsorts. Ich hatte mein Offizierspatent mit Hilfe des ROTC -Programms des CCNY erworben – ich war der erste ROTC -Absolvent, der erste Schwarze und der jüngste Offizier, der jemals Vorsitzender der Vereinigten Stabschefs wurde. Sie wurden sofort neugierig. Sie hatten noch nie vom CCNY gehört.
    »Es ist eine großartige Schule«, sagte ich, »offen für jedermann.« Gewöhnlich erklärte ich dann, dass das CCNY 1847 gegründet worden war und damals noch Free Academy geheißen hatte. Es war das erste allgemein zugängliche, gebührenfreie College in Amerika – zur damaligen Zeit eine gewagte Neuerung, wie ihr Präsident, der West-Point-Absolvent Dr. Horace Webster, am Eröffnungstag 1849 verkündete:
    »Das Experiment soll unternommen werden, um zu sehen, ob die Kinder des Volkes, die Kinder des ganzen Volkes, eine Ausbildung erhalten können und ob eine Institution höchsten Ranges vom Willen des Volkes und nicht nur von den wenigen Privilegierten erfolgreich geleitet werden kann.«
    Das Experiment glückte. Das CCNY wurde ein erstklassiges College, da es jedoch gebührenfrei war und Kinder aus eingewanderten und einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen anlockte, wurde es als »Harvard der Armen« bekannt.
    Zeit ging ins Land, und im Februar 1954 tauchte ich auf dem Campus auf. Ich weiß nicht genau, wie ich reinkam. Ich war alles andere als ein Musterschüler. Meine Highschool-Noten erfüllten nicht die Zulassungsbedingungen des CCNY . Wurde ich bevorzugt behandelt? Ich weiß es nicht.
    Davor, als ich mir als Teenager die verschiedenen Highschools ansah, hatte ich wie die meisten New Yorker Kids davon geträumt, an die Bronx High School of Science zu kommen, die renommierteste Highschool von ganz New York. (Angeblich hat die Bronx Science mehr Nobelpreisträger hervorgebracht als Frankreich.) Ich hatte nicht die geringste Chance.
    Vierzig Jahre später stieß ich auf einen niederschmetternden Brief meines Vertrauenslehrers an der Sekundarschule: »Der junge Powell möchte die Bronx High School of Science besuchen. Wir raten davon ab.«
    Also ging ich auf die Morris High School, wo sie mich nehmen mussten. Ich war dort weder ein schlechter noch ein sonderlich guter Schüler. Aber es reichte für den Abschluss, und ich wechselte aufs CCNY .
    Am CCNY studierte ich zunächst Ingenieurswesen im Hauptfach, blieb aber nicht lange dabei. Später verlegte ich mich auf die Geologie, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits das ROTC entdeckt. Ich verliebte mich in das ROTC und die Army.
    Nach viereinhalb kostenlosen, mäßig erfolgreichen Studienjahren erbarmte sich die College-Verwaltung meiner und erlaubte, dass meine ROTC -Einsen in meinen Gesamtnotendurchschnitt mit eingerechnet wurden. Damit lag mein Durchschnitt ganz knapp über dem erforderlichen Notenwert von 2.0 , und ich bekam meinen Abschluss. Zur großen Erleichterung der Fakultät wurde ich an die Army weitergereicht.
    Fast sechzig Jahre später gelte ich als der größte Sohn des CCNY . Ich habe fast jede Auszeichnung erhalten, die die Schule vergeben kann. Ein Institut am CCNY ist nach mir benannt worden: das Colin L. Powell Center for Leadership and Service. Und man hat mir den Titel Stifter und Außerordentlicher Gastprofessor verliehen. Die meisten meiner Dozenten würden sich wahrscheinlich im Grab herumdrehen.
    Meine Heimatstadt glaubte, dass Kinder wie ich eine Aufstiegschance verdient hatten. Die Einwohner von New York City waren bereit, Steuern für die Bildung des »ganzen Volkes« zu bezahlen, für arme Einwandererkinder wie mich, für Juden, denen der Zugang zu anderen Schulen verwehrt blieb, weil sie Juden waren, für junge, berufstätige Erwachsene, die nur die Abendschule besuchen konnten (das konnte bis zum Abschluss sieben Jahre dauern), für Kids, die zu Hause wohnten und jeden Morgen mit Bus oder U-Bahn kamen. Durch Bildung, wie wir sie am CCNY bekamen, wurden die Müden, die Armen, die geknechteten Massen, die sich danach sehnten, frei zu atmen, in das Gesellschafts- und Wirtschaftsleben Amerikas integriert. Bildung war – und ist noch heute – das goldene Tor.
    Obwohl ich

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