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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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verzweifelt herausfinden wollen, wer ich war und wo mein Platz in dieser Welt war, dass ich diejenigen angelogen und zurückgelassen hatte, die mich liebten und die mir einen Platz an ihrer Seite geboten hatten, egal, wer oder was ich war.
    Jetzt würde die arme Vivian für immer allein durch ihre Träume geistern. Vielleicht schlief ich ja ein, bevor ich starb, und konnte sie wenigstens ein letztes Mal besuchen. Das wäre schön.
    Ich konnte mir Lend mit David und Arianna vorstellen, wie sie sich Sorgen machten. Lends Gesicht – ich hasste mich selbst für das, was das Ganze mit ihm anrichten würde, was ich ihm bereits angetan hatte. Wie hatte ich nur so egoistisch sein und ihn so lange belügen können? Er hätte die Chance bekommen sollen, sich selbst über alles klar zu werden, aber ich hatte sie ihm verwehrt, indem ich ihm die Wahrheit vorenthalten hatte – genauso, wie viele andere Leute sie mir vorenthalten hatten. Und er hätte sich bestimmt nicht für mich entschieden, würde sich nie für mich entscheiden, aber das war seine Wahl. Wenigstens war ich in der Zeit, die wir zusammen gehabt hatten, glücklicher gewesen als je zuvor in meinem Leben.
    Und ich hatte einen eigenen Spind gehabt. Das war doch auch was wert.
    Ich holte tief und zittrig Luft und versuchte, meinen Herzschlag zu beruhigen. Wenn ich schon starb, sollte es zumindest friedlich sein. Ich würde hier liegen und sterben und dabei an Lend, Raquel, Arianna und David denken. Langsam ins Vergessen hinüberzugleiten, während mich meine Liebe für sie erfüllte, war nicht der schlechteste Weg zu gehen.
    Ich lächelte bei der Erinnerung daran, wie Arianna sich einst Reth in den Weg gestellt hatte und dafür prompt in einen Baum geschleudert worden war. Schade, dass wir nun niemals rausfinden würden, ob Cheyenne und Landon am Ende zusammenfinden würden. Für Arianna hoffte ich, dass es so kommen würde. Sie war in ihrem Leben und Tod schon genug enttäuscht worden.
    David und sein geradezu lächerliches Vertrauen in alle um ihn herum und seine unsterbliche Liebe für eine Paranormale, die niemals, niemals genauso stark für ihn empfinden würde, es einfach nicht konnte. Er war nicht dumm oder naiv. Jemanden derart zu lieben war tausendmal mutiger, als ich es ihm je zugetraut hätte.
    Raquel. Ihr sanfter spanischer Akzent und ihr unerschöpfliches Arsenal an Seufzern. Ich fragte mich, welchen davon sie ausstoßen würde, wenn ich nicht zurückkam. Ich fragte mich nicht, ob sie wohl traurig sein würde. Denn das wusste ich jetzt, ich wusste, dass ich für sie ebenso sehr eine Tochter war wie sie für mich eine Mutter. Und wenn unsere Beziehung ein wenig verkorkst war, tja, je mehr ich vom normalen Leben mitbekam, desto klarer wurde mir, dass das typisch war.
    Und Lend. Mein Lend. Alles, was ich tun musste, war, an sein Gesicht zu denken. Das würde ausreichen, um mir in der Leere Halt zu geben, es hatte mir immer das Gefühl gegeben, nicht leer zu sein. Bei Lend war ich niemals ein Leeres Wesen gewesen.
    Mein Herz beruhigte sich und anstelle des Schmerzes spürte ich etwas anderes: eine seltsame, schwache Anziehungskraft, als wäre ich die Nadel in einem Kompass. Je mehr ich an die Leute dachte, die ich liebte – besonders Lend –, desto stärker wurde es. Ich wollte zu ihm. Ich wollte mehr als alles andere auf der Welt mit ihm zusammen sein.
    Ich stand auf, zu verängstigt, um darüber nachzudenken, was ich da tat, zu verängstigt, um Hoffnung zu schöpfen. Ich folgte dem neuen Gefühl und dachte an Lend. Wie es war, seine Hand zu halten. Ihm beim Zeichnen zuzusehen. An die kostbaren Male, die wir allein gewesen waren, und als er einfach nur er selbst sein durfte. An sein Lachen. An den Blick in seinen Augen, wenn er kurz davor war, etwas zu sagen, von dem er wusste, dass es klug war. Und an die Art, wie er mich ansah, wenn ich redete, als wäre ich alles, was er sich jemals auf der Welt gewünscht hatte.
    Ich schloss die Augen und wanderte geradeaus, die unverletzte Hand erhoben und mit einem Lächeln im Gesicht, während ich dem Gefühl weiter folgte. Ich hielt mich an meinem Bild von Lend fest, umringt von Arianna, Raquel und David. Dieses Bild fühlte sich an wie ein Ort, fühlte sich an, wie ich mir mein Zuhause immer vorgestellt hatte. Die tote Luft vor mir wirbelte auf, verfestigte sich und ich taumelte aus der Dunkelheit hinaus und direkt in Lend hinein.
    Meinen Lend.
    Er schloss mich in die Arme und ich weinte und auch Raquel und David

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