Lebe statt zu funktionieren
Bewertung entstehen Gedanken
Wahrnehmung an sich ist völlig neutral. Sie sehen zum Beispiel ein altes Auto. Dieses ist zunächst nur da. Erst aufgrund Ihrer Erfahrungen, Ihrer Werte und aufgrund dessen, was Sie als »richtig« oder »falsch«, »gut« oder »schlecht» einstufen, beginnen Sie das Wahrgenommene zu bewerten. Und erst durch die Art Ihrer Bewertung entstehen Ihre Gedanken, die positiv sein können oder negativ – das hängt ganz von Ihnen ab. Vielleicht denken Sie: »Toll, mit so einem Flitzer möchte ich mal über die Alpen fahren«, weil Sie ein Oldtimerfan sind. Vielleicht denken Sie aber auch: »Diese Kiste hat nicht mal einen Katalysator und stinkt«, weil Sie sich um die Umwelt sorgen.
Gedanken erzeugen immer Gefühle
Erst die Gedanken erzeugen Gefühle, und es hängt von den Gedanken ab, ob es positive oder negative sind. Was für Gefühle wird wohl unser Oldtimerfan haben und welche der Umweltschützer? Positive Gefühle machen ausgeglichen und glücklich, negative unzufrieden und traurig – doch beide gehören zu unserem Leben. Denn wenn es uns immer gut gehen würde, gäbe es keine Entwicklung. Wären wir zufrieden gewesen, als wir noch in Höhlen lebten und uns am Feuer wärmten, würden wir heute nicht in Häusern mit Zentralheizung wohnen, keine Designerklamotten tragen und keine Museen bauen. Wir brauchen beide Extreme – sowohl positive als auch negative Gefühle, um Veränderungen in Gang zu setzen.
Info
Der Weg von der Wahrnehmung zur Handlung
1. Zuallererst nehmen Sie etwas wahr: Sie sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen oder spüren.
2. Durch die Art Ihrer Bewertung entstehen anschließend Gedanken.
3. Die Art Ihrer Gedanken (positiv oder negativ) erzeugt entsprechende Gefühle.
4. Erst diese Gefühle lösen Ihre Handlungen aus.
Ihre Handlungsmuster bei positiven Gefühlen oder Gedanken unterscheiden sich diametral von denen bei negativen Voraussetzungen. Deshalb liegt hier ein Schlüssel für die Veränderung Ihres Lebens!
Bedeutend ist in diesem Zusammenhang, dass negative Gefühle zur Ausschüttung von Stresshormonen führen und positive zur Ausschüttung von Glückshormonen. Beide Hormonkomplexe sorgen dafür, dass wir in zwei völlig verschiedene Gefühlswelten eintauchen, die uns zu den unterschiedlichsten Handlungen veranlassen – je nachdem.
Gefühle führen zu Handlungen
Bei negativen Gefühlen kennt Ihr Gehirn nur drei Reaktionen: Kampf, Starre oder Flucht! Entweder fangen Sie an, gegen sich selbst oder mit anderen zu kämpfen, oder Sie warten ab und geraten in einen Zustand völliger Stagnation. Dann sind Sie unfähig, auch nur die kleinste Entscheidung zu treffen, denn Sie haben in dem Moment keine Referenzen darüber, was Ihnen guttäte und was nicht. Die dritte Möglichkeit ist der Rückzug – Sie werden unangreifbar. In diesem Fall ziehen Sie imaginäre Schutzmauern um sich hoch, die aber auch verhindern, dass Sie bemerken, wann die Gefahr vorüber ist, und dass positive Gefühle Sie erreichen.
Übung
Bewerten und Entscheiden nach Gefühl
1. Machen Sie sich bewusst, was Sie in einer bestimmten Situation denken. Halten Sie inne und fragen Sie sich: »Was habe ich gerade gedacht?«
2. Überlegen Sie sich nun ganz bewusst, was es in dieser Situation noch für Möglichkeiten gibt. Überprüfen Sie also die Art Ihrer Bewertung und denken über die Alternativen nach. Stellen Sie sich dazu folgende Frage: »Wenn alles möglich wäre, was gäbe es an alternativen Szenarien?«
3. Durch neue Möglichkeiten entstehen neue Bewertungen, andere Gedanken und dadurch auch andere Gefühle. Fragen Sie sich jeweils: »Was empfinde ich jetzt.«
4. Durch das Innehalten und Einbeziehen anderer Möglichkeiten wird die bisherige Automatik durchbrochen. Plötzlich gibt es mehrere Lösungswege. Schreiben Sie jede Möglichkeit auf einen Zettel und legen Sie alle Zettel anschließend vor sich auf den Boden. Stellen Sie sich der Reihe nach auf jeden und fragen Sie sich: »Wo habe ich ein gutes Gefühl. Was erfüllt mich mit Freude.«
Erinnern Sie sich an die Übung im ersten Kapitel ⇒ ? Mit dem »Intuitionsdetektor« konnten Sie überprüfen, ob Ihr Unterbewusstes wirklich »mitmacht« oder nicht. Dadurch, dass Sie sich bewusst machen, welche Möglichkeit sich gut anfühlt, ersparen Sie Ihrem Unterbewussten eine Menge Arbeit – denn Sie werden die richtige Entscheidung treffen.
Wenn sich positive Gedanken in Ihnen ausbreiten, entsteht ein Gefühl von Fülle, Glück
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