Lebe statt zu funktionieren
Schultern und gesenktem Blick in die Schule schlurfen. Nein? Nehmen Sie diese Körperhaltung doch einmal selbst ein und fühlen Sie, was diese Stellung bei Ihnen auslöst. Verstehen Sie jetzt, warum es zwecklos ist, mit einem Menschen zu diskutieren, der so dasteht? Er kann gar nicht wahrnehmen, was Sie ihm sagen wollen. Empathie ist keine Zauberei. Wenn es Ihnen zunächst schwerfällt, sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen, versuchen Sie Folgendes: Spiegeln Sie die betreffende Person. Nehmen Sie zum Beispiel ihre Körperhaltung ein und versetzen Sie sich in ihre Situation. Wie fühlt sich das an und wie fühlen Sie sich? Durch diese verblüffend einfache Übung können Sie sehr leicht wahrnehmen, wie es dem anderen geht, und gleichzeitig entsteht mithilfe dieser Übung ein Gefühl von Verbundenheit.
Genau dasselbe passiert zwischen verliebten Menschen. Sie greifen im selben Moment zum Glas, denken häufig zur gleichen Zeit dasselbe, wodurch sie nicht selten genau das Gleiche im gleichen Moment sagen. Es ist schön und einfach, sich in jemanden hineinzuversetzen, wenn es dem anderen gut geht. Wenn es Ihrem Gesprächspartner schlecht geht, haben Sie die Möglichkeit, kurz in ihn hineinzuspüren, um zu wissen, wie er sich fühlt. Wenn Sie bemerken, dass sich in Ihnen ein unangenehmes Gefühl ausbreitet, ändern Sie einfach wieder Ihre Körperhaltung.
Das verlangen nach intensiven gefühlen
Wir Menschen streben nach Intensität. Und weil wir Freude, Erfolg oder Liebe als ausgesprochen positiv wahrnehmen, ist unser Verlangen nach diesen Gefühlen besonders ausgeprägt. Wenn wir allerdings Intensität im Positiven nicht finden, dann sorgen wir auch schon mal für unangenehme Situationen, um uns zu spüren. Dazu gehört etwa Zeitdruck, den wir selbst erzeugen, indem wir uns viel zu viel vornehmen oder eine Aufgabe zu lange aufschieben.
Intensität kennt keine Wertung. Ob positiv, ob negativ: Sie ist vorhanden oder nicht. Was Sie aber beeinflussen können, ist die Dauer des intensiven Gefühls. Das heißt, Sie können lernen, Glücksgefühle länger auszukosten und aus einer negativen Phase schneller herauszufinden ( siehe auch ⇒ ) . Andererseits gilt aber auch: Wer intensive Glücksgefühle erleben will, muss bei den negativen Gefühlen dieselbe Intensität in Kauf nehmen.
Die Krise – eine intensive Situation
Nicht immer hält das Leben positive Aspekte bereit. Manchmal geraten wir in Konflikte, aus denen es scheinbar keinen Ausweg gibt. Unsere Gedanken drehen sich im Kreis, und wir versuchen uns mit aller Macht gegen dieses Gedankenkarussell zu wehren. Häufig folgt schließlich eine Phase des Stillstands oder wilder Aktionismus – in beiden Fällen ist der Zugang zu Ihrer Intuition blockiert.
Akzeptieren Sie Krisen als Chance
Sie können diesen Zugang jedoch öffnen, indem Sie eine Krise als Chance begreifen: Überprüfen Sie dazu Ihre Gewohnheiten in Krisensituationen und manchen Sie sich Gedanken darüber, welche Ihrer Handlungsmuster Sie weiterbringen und welche nicht.
Das Bauchgefühl
All Ihre Gefühle übertragen sich auch auf Ihren Körper und haben Einfluss auf ihn ( siehe ⇒ ) . Wie sich das anfühlt, können Sie zum Beispiel mit der Übung »Intuitionsdetektor« auf dieser Seite testen. Mit der Übung lässt sich außerdem ganz schnell überprüfen, was Ihnen guttut und was nicht. Menschen, die ein gutes Körpergefühl besitzen, spüren Gefühle bereits körperlich, bevor diese überhaupt in ihrem Bewusstsein angekommen sind. Das ist das sogenannte Bauchgefühl. Doch wie entsteht es? Und wie können wir lernen, es rational zu verarbeiten?
Übung
Der Intuitions- Detektor
Die Reaktionen Ihres Körpers sind Antworten aus Ihrem Unterbewussten. Lernen Sie, wie Ihr Unterbewusstes auf Ihre Gedanken oder neuen Vorhaben reagiert – auf diese Weise können Sie Ihre Intuition schulen ( siehe Kapitel 2 ⇒ ).
Stellen Sie sich gerade hin, die Knie leicht gebeugt, und denken Sie an etwas Schönes, zum Beispiel das Lachen eines Kindes. In welche Richtung bewegt sich Ihr Körper?
Denken Sie nun an eine Situation, die Ihnen äußerst unangenehm ist (Streit, Stau, Zeitdruck). Jetzt bewegt sich Ihr Körper in eine andere Richtung, nicht wahr?
Wenn Sie etwas Unangenehmes denken, verursacht das Stress. Und wenn Sie Stress haben, reagiert Ihr Körper immer wieder auf die gleiche Weise.
Der menschliche Körper ist durchzogen von Meridianen. Damit sind jene Linien gemeint, die Sie vielleicht schon aus
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