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0124 - Das Flammenschwert

0124 - Das Flammenschwert

Titel: 0124 - Das Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Still, Peggy«, raunte Bowden. »Da ist etwas…«
    Ein Schauer rann über den Rücken des Mädchens. Sie sah sich erschrocken um. Man hörte soviel von Liebespaarmördern, die im Schutz der Dunkelheit…
    Da! Jetzt vernahm auch sie das undefinierbare Geräusch, das eigentümliche Schaben und Kratzen.
    »Percy, was ist das?« flüsterte das Mädchen. Ihre Augen waren groß geworden. Mit einer katzenartigen, gleitenden Bewegung richtete sich das Girl auf, schmiegte sich eng an den Sergeant, der aus seinen dunkelbraunen Augen in die Dämmerung starrte. Langsam drehte er den Kopf, spähte in die Runde.
    War dort nicht eine Bewegung?
    »In den Wagen, schnell«, kam es wie ein Hauch über Percy Bowdens Lippen. Gleichzeitig faßte er zu, packte Peggy Cooper an den Armen und wirbelte sie herum. Bis zu dem kleinen Vauxhall Chevette waren es nur ein paar Meter, die sie innerhalb von Augenblicken zurücklegten. Bowden riß die Beifahrertür auf, schob das Mädchen hinein. Gerade noch rechtzeitig!
    Es riß ihn förmlich herum, als jener eigentümliche Laut erklang. Das schrille, durch Mark und Bein gehende Pfeifen, so laut, so gräßlich, wie er es nie zuvor vernommen hatte.
    Bowden wirbelte herum. Seine Augen weiteten sich.
    Aus dem Unterholz trat das Wesen hervor, das die schabenden Geräusche verursacht hatte. Im fahlen Mondlicht vermochte Percy Bowden die Gestalt nur undeutlich zu erkennen, doch was er sah, genügte ihm. Grauen erfaßte ihn.
    Es war kein Mensch, konnte nie einer gewesen sein! No, das hier war etwas völlig anderes, Fremdes! Aus jeder der unheimlich schnellen, gleitenden Bewegungen, die jedesmal von dem Schaben begleitet wurden, glaubte Bowden Aggressivität und Angriffslust herauslesen zu können. Die Facettenaugen glommen böse!
    Jäh riß sich der Sergeant aus seiner Starre. Nur Augenblicke lang glaubte er an einen Alptraum. Dann aber fühlte er das kühle Metall des Chevette hinter sich, wirbelte um den Wagen herum zur rechten Seite. Mit einem Ruck riß er die Fahrertür auf, griff ins offene Handschuhfach. Dort lag seine Dienstwaffe, die er stets mit sich führte.
    Ein greller Aufschrei ließ ihn zusammenfahren. Peggy! Sie hatte das Monster gesehen, jenes aufrecht gehende Rieseninsekt, das von weitem fast mit einem Menschen hätte verwechselt werden können…
    Da schoß Percy! Die Pistole ruckte in seiner Faust, als er den Stecher durchriß. Wieder und wieder! Das Krachen der Detonationen rollte unheilvoll über die kleine Lichtung, Flammenzungen zuckten aus der Mündung, stachen auf das gräßliche Wesen zu, dessen Fühler auf dem bösartigen Insektenschädel pendelten. Doch obwohl Percy Bowden mit absoluter Sicherheit wußte, daß er getroffen hatte, obwohl er niemals zuvor danebengetroffen hatte und von seinem Captain sogar mehrfach ermahnt worden war, nicht zu gut zu schießen, sah er, daß seine Kugeln nichts ausrichteten. Unaufhaltsam kam das Rieseninsekt näher. Die klauenartigen Hände hielt es vorgestreckt.
    Peggy Cooper schrie wie eine Irrsinnige! Mit einer gleitenden, oft geübten Bewegung ließ Bowden sich in den Wagen fallen, dessen Zündschlüssel steckte. Der Anlasser begann zu wimmern. Hart stieß der Sergeant die Luft aus den Lungen, als der Motor bei der ersten Anlasserdrehung kam.
    Der Chevette schoß vorwärts. Die noch offenstehende Fahrertür knallte metallisch gegen einen kleinen Baumstamm, wurde zugeschlagen. Bowden zuckte nicht einmal zusammen, während der Wagen mehr und mehr an Tempo gewann. Nur ein Gedanke beherrschte ihn: Weg, fort von diesem entsetzlichen Wesen, das…
    Er sah nicht, wie das Rieseninsekt mitten in der Bewegung verharrte, wie das Pendeln der Fühler plötzlich rascher, rhythmischer wurde und das böse Glitzern der Facettenaugen sich verstärkte.
    Jäh, von einem Moment zum anderen, flammte ein lohender Feuerkranz vor dem Wagen auf. Bowden warf sich instinktiv zurück, trat auf die Bremse. Doch es war zu spät.
    Der Chevette rollte direkt in die Flammenwand hinein!
    Peggy wurde nach vom geschleudert. Percy sah, wie ihre Stirn gegen die Frontscheibe knallte, wie feine Sprünge das Glas durchzogen. Auch ihn riß es mit aller Gewalt nach vorn. In letzter Sekunde gelang es ihm noch, sich abzufangen. Dann wirbelte der Wagen herum, schlug um. Percy stieß mit der Schläfe gegen die zerbeulte Tür und verlor das Bewußtsein. Neben ihm sank das Girl lautlos in sich zusammen.
    Augenblicke später war der Insektenartige heran. Das Geisterfeuer war erloschen,

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