Leben aus der Asche
schnell kann niemand umdenken. Aber selbst die eifrigsten Verfechter der alten Kriegstheorie fügten sich schließlich, als Ewert ihnen in nüchternen Worten berichtete, wie es auf der Welt aussah.
»Der Kampf und der Krieg sind vorbei«, sagte Ewert. »Von nun an wird der Krieg der Vergangenheit angehören. Einer Vergangenheit, über die man später urteilen wird, wenn die Geschichtsschreibung weiter fortgeschritten ist. Wir aber, die wir das alles erlebt haben, wir sind dazu berufen, alles zu tun, damit ein neues Gemetzel verhindert wird. Und zwar mit allen Mitteln. Es ist an der Zeit, mit allen Menschen, gleich welcher Nationalität, zusammenzuleben, wie man mit guten Nachbarn zusammenlebt. Mit denen, die noch am Leben geblieben sind. Wir wissen nicht, wieviel es sind, aber auch das werden wir sicher bald erfahren. Der Rest der Menschheit kann es sich einfach nicht leisten, sich weiter zu bekämpfen. Jetzt sind alle aufeinander angewiesen. Jetzt braucht jeder seinen Nächsten. Und wenn wir das erst mal alle – mit allen Konsequenzen – begriffen haben, dann ist wirklich Frieden. Der Mann, der Ihnen diese Botschaft bringen wollte, liegt nebenan. Er ist schwer verwundet, und wir wissen noch nicht, ob er am Leben bleiben wird. Ein Hubschrauber ist unterwegs, um aus Jackville einen Arzt zu holen. Wir wollen inständig hoffen, daß er noch rechtzeitig kommt. Denn wir brauchen diesen Mann. Wir brauchen ihn dringender denn je.«
»Sie brauchen nichts mehr zu befürchten«, sagte Simon Dee, »sie sind überzeugt.« Er wandte sich um und blickte Brooks an. »Wir haben es endlich geschafft«, sagte er.
Jack Ewert verließ den Raum und ging zu Zimmermann.
Mick Jagger sah ihm mit ausdruckslosem Gesicht entgegen.
»Es ist nicht besser und auch nicht schlechter geworden.«
Ewert nahm einen Stuhl und setzte sich neben das Bett.
Er starrte vor sich hin.
Plötzlich riß jemand die Tür auf.
»Der Hubschrauber ist wieder da!«
Ewert und Jagger standen auf, als Dr. Robert hereinkam.
ENDE
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