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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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Hunger?«
    »Ein bißchen schon.«
    Dee wollte aufstehen, aber der Mann hielt ihn zurück.
    »Bleiben Sie noch, es ist nicht so eilig«, sagte er.
    Dee zog die Augenbrauen hoch.
    »Wie heißen Sie?« fragte Dee. »Schließlich muß ich Sie ja anreden können, nicht wahr?«
    Der Mann nickte lächelnd.
    »Ben Modler«, sagte er. »Nennen Sie mich einfach Ben.«
    »Simon Dee, Sie können Simon zu mir sagen.«
    Modler lachte unterdrückt.
    »Hab' ich mir schon gedacht«, sagte er.
    »Was?«
    »Daß ich Sie auch beim Vornamen nennen darf.«
    »Ach so?«
    »Haben Sie etwas anderes erwartet?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Könnte ja sein.«
    Dee überlegte. Er war sich nicht sicher, ob er es wagen sollte, den Mann direkt zu fragen. Aber schließlich entschloß er sich doch dazu.
    »Wo kommen Sie eigentlich her?«
    »Aus Tucson«, sagte Modler. Und als er Dees enttäuschtes Gesicht sah, fügte er hinzu: »Habe ich dem General gesagt.«
    Simon Dee zeigte wieder Interesse.
    »Und wo kommen Sie wirklich her?«
    Der Mann kniff die Augen zusammen.
    »Warum zweifeln Sie daran, daß ich aus Tucson komme?«
    »Sie haben doch eben selbst ...«
    »Schönen Gruß aus Jackville«, sagte Jack Ewert.
     
    *
     
    Dick Evans trat das Feuer aus. Zimmermann stand mit Knoop und Jagger neben dem Wagen und studierte die Landkarte.
    »Hier ist er entlangmarschiert«, sagte er. »Das bedeutet, daß wir noch ungefähr zwanzig Kilometer fahren können.«
    »Das ist aber ein ganz schönes Stück zu Fuß«, sagte Knoop.
    Jagger sah ihn von der Seite an.
    »Sind ja nicht alle so gehfaul wie du«, sagte er, aber sein Witz kam nicht an.
    Knoop, der sonst gern mehr oder weniger faule Witze riß, die meistens auf das Konto anderer gingen, tat so, als habe er die Anspielung überhört.
    »Es mußte ja echt aussehen«, sagte Zimmermann.
    Knoop nickte.
    »Er ist jetzt also schon im Bunker?«
    Zimmermann faltete die Landkarte zusammen.
    »Hoffen wir's«, sagte er.
     
    *
     
    »Gott sei Dank«, sagte Simon Dee, »Sie haben unsere Nachricht also empfangen!«
    Ewert nickte.
    »Hören Sie jetzt gut zu«, sagte er. »Von nun an muß alles klappen, wir können uns nicht die kleinste Panne leisten. Nebenbei: ich heiße natürlich anders, aber ich sage Ihnen den Namen nicht, damit Sie sich gar nicht erst versprechen können. Sie nennen mich weiter Ben, klar?«
    Dee nickte.
    »Sie tun weiter so, als pflegten Sie mich.« Er grinste Simon Dee an. »Da Sie keine Ahnung haben, brauchen Sie auch weiter nichts zu tun, denn mir fehlt nichts. In drei Tagen erklären Sie mich für gesund. Daraufhin werde ich den General bitten, mich in die Truppe aufzunehmen. Ich werde mich als Scharfschütze ausgeben, so daß er mich auch zur Wache einteilen kann.«
    Dee machte ein zweifelndes Gesicht.
    »Ich weiß nicht, ob er darauf eingeht. Wahrscheinlich mißtraut er Ihnen.«
    »Egal, wir müssen es versuchen. Wenn es nicht gelingt, schleiche ich mich irgendwie zu Ihnen, wenn Sie Wache haben. Geht das?«
    Dee überlegte einen Augenblick.
    »Schwierig«, sagte er. »Aber wir müssen uns einen Weg ausdenken. Meine Wache zu dem verabredeten Zeitpunkt besteht jedenfalls noch.«
    »Gut!« Ewert nickte zufrieden. »Sie müssen eine Zeichnung machen, aus der hervorgeht, wo sich der General meistens aufhält! Wenn meine Leute im Bunker sind, wollen wir uns den General schnappen. Vielleicht können wir dadurch Blutvergießen verhindern. Was halten Sie davon?«
    »Ich weiß nicht recht. Kein Mensch weiß hier so richtig, was der andere denkt. Jeder kapselt sich ab und tut so, als ginge ihn das Ganze gar nichts an. Ich bin aber sicher, daß vielen der General als Verrückter erscheint. Nur wagen sie eben nicht, sich offen gegen ihn aufzulehnen.«
    »Wir werden sehen. Erst mal muß der Plan soweit klappen, dann sehen wir weiter. Wie heißen Ihre Freunde?«
    Dee sagte es ihm.
    »Zuverlässig?«
    »Absolut!«
    »Informieren Sie sie. Aber Vorsicht! Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben.«
    »Ist klar!«
    »Holen Sie mir jetzt was zu essen! Wir müssen unsere Rolle weiter spielen.«
    Dee stand auf.
    »Brauchen Sie sonst noch was? Bluttransfusion, Zäpfchen, Pillen?«
    Ewert grinste.
    »Einen Schlafanzug«, sagte er. »Und Zigaretten, wenn Sie welche haben.«
    Dee ging zur Tür.
    »Bringen Sie mir bloß kein Nachthemd«, rief Ewert. »Nachthemden kann ich nämlich nicht leiden!«
    »Ich glaube, wir haben nur Nachthemden«, erwiderte Simon Dee.
    Ewert stöhnte und sank auf sein Bett

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