Leberkäsweckle
Dnreb Reliew, Pfenningen, im September 2013
Ein göttliches Nachwort
Ich habe dieses Buch begleitet von Anfang an. Vielleicht auch schon früher. Es war mir ein Spaß, meine Schöpfung auf diese lustige Art und Weise mal mehr zum Leben zu erwecken. Ich wünsche mir für den Menschen, dass er mehr über sich nachdenkt, und vor allem immer daran glaubt, dass er nie allein ist. Da ist immer ein anderer Mensch oder ein Buch oder halt auch ich, wenn es denn sein muss. Denen, die sagen werden, über Gott kann man, darf man so nicht schreiben, denen sage ich, es muss so geschrieben und mit Gott auch gelacht werden. Denn nur Lachen ist Freude, und die Freude ist bei mir, also Gott. Es sind mir nicht die so Redlichen, die mich umtreiben und Gott sein lassen, es sind die Verqueren, die Suchenden und Scheiternden, die Neueswollenden und Andersdenkenden, die meine Schöpfung wertvoll und letztendlich beständig machen. Das lasst euch gesagt sein. Amen.
Gott, im Himmel
Nachwort des Herausgebers/des Verlags
Die in diesem Roman genannten Personen und Orte sind nicht von dieser Welt. Alles Genannte ist gegenstandslos und völlig an den Haaren herbeigezogen. Eventuelle Verkaufserfolge sind rein zufällig und werden gerne in die Kasse genommen. Der Autor ist natürlich für alles verantwortlich, was in diesem Buch genannt und beschrieben wird. Der Verlag kann keine Haftung für irgendetwas übernehmen. Der Verlag dankt allen Beteiligten, Frau Schickle, den Herren Knöpfle und Schirmer, Herrn Bürgermeister Bremer, Luise, Elfriede und Klara, Barbara natürlich auch, Dr. Sommerwagen, Wenke und Udo Bürzle und den beiden Freunden Alfred und Frieder. Ein besonderer Dank geht an Pfarrer Leonhard, der sich inzwischen wohl auf dem Weg der Besserung befindet und schon Teile des Buchs lesen kann, ohne einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Gedankt sei auch der Pfenninger Feuerwehr für ihren unermüdlichen Einsatz und schließlich, last but nicht least, Dank auch an Gott, der sich wieder einmal so selbstlos in den Dienst der Sache stellen ließ.
Patrick Brosi
SCHNARRENBERG
Kriminalroman
ISBN 978-3-86358-207-4
Leseprobe zu Patrick Brosi,
SCHNARRENBERG
:
1
Hier draußen war nichts mehr zu hören. Der Himmel hatte sich geöffnet, und der Vollmond ließ den am Vortag gefallenen Schnee glitzern. Er war noch nicht tief.
Sie rannte über das Feld. Jeder Atemzug war wie ein Messerstich in ihrer Brust. Es war bitterkalt, fünfzehn Grad unter null, und sie war schon jetzt am Rande ihrer Kräfte. Sie stolperte über eine gefrorene Ackerfurche, fing sich gerade noch mit den Händen und wagte einen Blick zurück.
Er besaß eine Waffe, natürlich, das hatte sie gewusst, aber sie hätte niemals gedacht, dass er von ihr Gebrauch machen würde. Er war in Schwarz gekleidet. Seine Silhouette hob sich scharf von der Schneedecke ab. Er ging mit weit ausgreifenden, entschlossenen Schritten. Zwischen ihnen waren vielleicht noch hundert Meter. Die Pistole blitzte im Mondlicht. Sie schrie, doch ihr Schrei wurde dumpf vom Schnee geschluckt. Es gibt nichts Einsameres als einen Schrei in einer Winternacht. Niemand würde sie hier hören.
Am Ende des Feldes begann der Wald. Die Äste waren vereist und ragten wie skelettierte Finger über den Wanderweg. Sie wurde langsamer. Sein Schritt war regelmäßig, das Knarzen des Schnees ein unwirklicher, näher kommender Rhythmus. Sein Atem war nicht zu hören.
Sie kannte diesen Weg. Sie wusste, wo sie sich befand. Es war lächerlich, dass sie aus diesem Wissen noch Stärke ziehen konnte, sie ahnte das selbst. Sie spürte, was sein Plan war, warum er nicht schoss, warum er nichts sagte. Der Wetterbericht der nächsten Wochen kam ihr in den Sinn. Sie rannte schneller. Es gelang ihr, den Abstand zu vergrößern, seine Schritte hinter ihr wurden leiser. Der Wald war tiefschwarz, ein Naturschutzgebiet, im Umkreis von zwei Kilometern befanden sich nur sie und er und eine unbedarfte Fauna. Der Wald öffnete sich auf eine weiße Fläche, im Sommer eine Liegewiese, und dahinter die grau schimmernde Fläche des gefrorenen Baggersees.
Während sie noch auf das Eis starrte, setzte er zum Lauf an. Wieder wollte sie schreien, doch es gelang ihr nicht. Der Ton gefror in ihrem Hals und machte das Atmen noch schwerer. Sie aktivierte ihre allerletzten Kräfte, flog beinahe über den Schnee. Die Sportstunde in der dritten Klasse kam ihr in den Sinn, der Fünfzig-Meter-Lauf, bei dem sie alle anderen überholt hatte und weit vor
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