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Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Titel: Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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kochen? Meine Güte, Ansgar. So langsam machst du mir Angst. Du bist erschreckend perfekt. Wo ist der Haken?“

134,84 Euro und jede Menge Nebel
    Natürlich hat Jette Nudeln gekocht. Pasta Mixta. Tortellini in Schinken–Sahne-Soße, Rigatoni al forno  und Tagliatelle al salmone. Ansgar schmeckt es. Ich kenne die Rezepte meiner Freundin bereits zur Genüge. Egal, ob als Lasagne, Cannelloni oder andere Nudeln aus dem Barilla Angebot. Die Soßen schmecken immer gleich. Die einzige Abwechslung sind die Weine, die sie dazu reicht. Heute gibt es Bier, denn sie hat Dieters Vorräte komplett geplündert.
„Aus gutem Grund! Dieser Mistkerl hat seine Lebensversicherung beliehen. Ganze 134,84 Euro bleiben mir noch. Keine Ahnung, wofür er das Geld gebraucht hat. Auf jeden Fall bin ich blank. Das Haus ist erst zur Hälfte abbezahlt und ich werde mir wohl oder übel einen Job suchen müssen. Danke, Dieter Lüders. Genau so habe ich mir das Leben nach dir immer vorgestellt. Ich hoffe, du schmorst in der Hölle!“
„Ich miete deine Garage. Sind dreihundert Euro okay? Dann hast du zumindest das Geld für deine monatlichen Besuche beim Friseur, der Kosmetikerin und deiner Nageldesignerin zusammen.“
Jette schenkt mir einen bösen Blick
„Wer, glaubst du, gibt mir mit Mitte dreißig noch einen Job? Ich habe null Berufserfahrung.“
„Erstens, bist du schon Ende dreißig und zweitens hast du dich im Umgang mit Schizzos als sehr geduldig und ausdauernd erwiesen. Bewirb dich doch in der Irrenanstalt, da wird leidensfähiges Personal händeringend gesucht“, antworte ich breit grinsend. Ansgar sagt nichts. Meinem Doktor phil. scheint es die Sprache verschlagen zu haben. Er findet seine Stimme erst wieder, als wir im Wagen sitzen und ich uns nach Hause fahre.
„Und ihr drei seid wirklich seit 25 Jahren eng befreundet? Unvorstellbar!“
Ich will wissen, warum, und er meint, er hätte nie zuvor drei so unterschiedliche Frauen getroffen. Immer wieder schüttelt er den Kopf und sagt, dass er seine Eindrücke sofort in sein Notizbuch schreiben muss. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, ihn nach dem Grund für seine ständigen Aufzeichnungen zu fragen.
„Ich beobachte Frauen. Keine Sorge, sie interessieren mich nur aus soziologischer Sicht.“
„Warum?“
„Das ist mein Beruf, Tine.“
„Etwa Frauenversteher?“
„So weit wird es wohl nie kommen“, lacht er und gibt mir einen Kuss.
„Ist dein Interesse an mir etwa auch nur beruflicher Natur?“ Ich komme mir gerade vor wie eine Laborratte und spreche meinen Gedanken laut aus.
„Wenn du das tatsächlich denkst, dann habe ich dir wohl noch nicht hinreichend gezeigt, wie gern ich dich habe. Das ist unverzeihlich und wird von mir sofort nachgeholt.“

An die Art und Weise, wie er meine Zweifel ausräumt, könnte ich mich gewöhnen. Darf ich aber nicht, denn von nun an führe ich eine Fernbeziehung. Seine täglichen Anrufe und Kurzmitteilungen versüßen mir das ungeduldige Warten auf die Wochenenden. Entweder fliegt er am Freitagabend in Hamburg ein oder wir treffen uns auf halber Strecke in Höhe Kassel.
    Bukowski hat meine Kündigung kommentarlos entgegen genommen und meinem Wunsch nach sofortiger Freistellung zugestimmt. Jette hat ihr Angebot, mir die Garage zu überlassen, wieder zurückgenommen. So, wie es sich jetzt darstellt, wird sie das Haus verkaufen müssen. Sie hat zwar Anspruch auf eine kleine Hinterbliebenenrente, aber davon kann sie nicht leben und nicht sterben.
„Dich tagtäglich mit Fusel zuzuschütten, ist sicherlich nicht die Lösung“, schimpfe ich mit ihr, während Franka sich einen Überblick über Jettes Finanzen macht. Ihr Urteil ist vernichtend.
„Der Kerl hat dir nichts als Schulden hinterlassen.“
Jette zuckt mit den Achseln. Was sie jetzt vorhat, will Franka von ihr wissen. Ihre Antwort verschlägt uns die Sprache.
„Es führt kein Weg daran vorbei, ich brauche einen neuen Mann. Er muss nicht schön sein. Hauptsache, er hat Schotter.“
„Bitte?“
„Ich habe mich schon umgesehen und mich in verschiedenen Single-Börsen im Internet registriert. In der Süddeutschen Zeitung erscheint am Samstag meine Kontaktanzeige und bei einer Partnervermittlung habe ich mich auch schon eingeschrieben.“
Sie zeigt uns Fotos, die sie extra beim Fotografen hat machen lassen. Auf den Bildern trägt sie ein rotes Kostüm à la Königin Maxima aus den Niederlanden und ihre langen, verlängerten und verdichteten, honigblonden Haare fallen

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