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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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    Ich hatte ihn die ganze Zeit über vor seinen früheren Kumpanen beschützt. Sie hatten ihn aufgespürt und verlangten ›Wiedergutmachung‹.« Nachdenklich schlürfte sie ihren Kaffee, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Schließlich ließ Baldwin ihnen ausrichten, sie sollten ihre Deckung verlassen und in aller Offenheit zu ihm kommen. Er sei es müde, sich dauernd verbergen zu müssen, und er wolle mit ihnen ins Reine kommen. Er lud sie ein, ihn in seinem Haus auf Naome zu besuchen.«
    Sie unterbrach sich und starrte in ihren Becher.
    Die Pause zog sich in die Länge. Val Con unterdrückte den Impuls, sie an der Schulter zu berühren; stattdessen ermunterte er sie mit einem leisen »Und?« zum Weiter sprechen. Als auch auf ein zweites »Und?« keine Reaktion erfolgte, sprach er mit scharfer Stimme ihren Namen aus.
    »Miri!«
    Sie zuckte zusammen und sah ihn betroffen an. »Es war eine Falle. Ein Hinterhalt. Baldwin trommelte das Hauspersonal zusammen, vom Koch bis zum Stubenmädchen. Behauptete, die Villa würde von Gangstern überfallen. Und wir müssten uns verteidigen.
    Jeder vom Personal kämpfte – dabei hatten die meisten dieser Leute noch nie im Leben eine Waffe in der Hand gehalten. Wir verweigerten Baldwins Spießgesellen den Eintritt, und als sie sich mit Gewalt ins Haus drängen wollten, versuchten wir, sie daran zu hindern. Es ist entsetzlich, mit ansehen zu müssen, wie untrainierte Leute kämpfen … Als abzusehen war, dass wir die Stellung nicht würden halten können, machte ich mich – loyal wie ich war – auf die Suche nach meinem Boss, um meine letzte Pflicht zu erfüllen, notfalls mit dem Einsatz meines Lebens. Schließlich war ich ja sein Bodyguard, nicht wahr?« Sie zuckte die Achseln und trank einen Schluck Kaffee.
    Val Con sah sie an.
    »Nun – ich konnte meinen Auftraggeber nirgendwo finden. Er war weg. Getürmt. Hatte sich aus dem Staub gemacht. Ließ uns andere kämpfen und sterben. Ich glaube, fünf von uns haben überlebt – höchstens! Das heißt, vierzehn bissen ins Gras. Der Gärtner kam ums Leben. Die Hausmädchen wurden umgebracht. Was aus dem Koch wurde, weiß ich nicht. Als ich ihn zum letzten Mal sah, war er schwer verletzt.« Sie hob und senkte die Schultern.
    »Ich habe keine Ahnung, wen von den Überlebenden sie später verfolgten und kaltmachten. Aber ich war sein Bodyguard, völlig legal, mit Arbeitsvertrag und allem Drum und Dran. Sie brauchten cirka zwei Stunden, um meine Spur aufzunehmen.«
    Ein paar Minuten lang starrte sie ins Leere, dann nippte sie wieder an ihrem Getränk. »Ich kam auf diesen Planeten, weil hier ein Mann wohnt, der mir Geld schuldet; außerdem treffe ich mich mit einer Freundin, die ein paar – Sachen – für mich aufbewahrt. Ich hielt es für das Beste, alles mitzunehmen, was mir gehört. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals wieder in diesen Quadranten zurückkomme …«
    Ihr Begleiter schwieg. Sie versuchte, sich zu entspannen; ihren Kaffeeersatz schlürfte sie nur, um überhaupt etwas zu tun. Nebenher überlegte sie, wo sie die Nacht verbringen sollte.
    Die Sitzbank knarrte, und als sie den Kopf hob, sah sie, dass er sie mit seinen grünen Augen entschlossen anblickte.
    »Du kommst mit mir«, verkündete er wie jemand, der Risiken gegeneinander abgewogen hatte und zu einer Entscheidung gelangt war.
    »Wie bitte?«
    Er kramte in seiner Gürteltasche. »Du kommst mit mir. Du brauchst neue Ausweispapiere, einen neuen Namen, ein neues Gesicht. Das alles kann ich dir verschaffen.« Sie wollte protestieren, doch er winkte nur ab.
    »Liaden merken sich jede Gefälligkeit, schon vergessen? Eine moralische Schuld ist keine Einbahnstraße, so was verläuft immer in zwei Richtungen.«
    Er schüttete eine Handvoll terranischer Bits auf den Tisch, um für das Essen und die Getränke zu bezahlen; dann stand er auf und entfernte sich, ohne abzuwarten, ob sie ihm folgte.
    Nach einer kurzen Weile ging sie ihm hinterher.
    Das Taxi setzte sie vor einem schwach beleuchteten Gebäude aus weißem Stein ab, das sich in der wohlhabenderen Gegend der Stadt befand. Die Tür zum Foyer schwang lautlos auf, und Val Con marschierte über einen spektakulären percanianischen Teppich, begleitet von seinem Ebenbild, das auf den Spiegelwänden mit ihm Schritt hielt.
    Miri blieb in der Tür stehen; sie misstraute dem grellen Licht. Dann riss sie sich zusammen, folgte ihrem Gefährten und holte ihn in dem Augenblick ein, als er seinen Finger aus dem Scanner zog und

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