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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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weiter.«
    »Ich kann nicht«, knurrte Gin. »Der Wind blockiert den Weg.«
    Miranda starrte auf die leere Straße vor ihnen. Der Wind war jetzt in ihrem Rücken und warf Geisterhund und Reiterin von links nach rechts. Dann, auf einen Schlag, verstummte der Sturm. Hoch über ihnen trennten sich die Wolken, zur Seite gedrängt, und gaben den Mond am Himmel frei. In der Ruhe wurde die Luft frischer. Miranda roch nassen Fels, Salz und Seestürme, dann traf sie ohne Vorwarnung der Westwind selbst.
    Miranda konnte ihn nicht sehen, aber das musste sie auch nicht. Mellinors Heimat zu spielen hatte sie darin geschult, die spezielle Natur Großer Geister zu spüren. Doch selbst wenn sie niemals vorher einen Großen Geist getroffen hätte, hätte sie den Westwind als das erkannt, was er war. Der riesige Geist, der sie umgab, konnte einfach nichts anderes sein. Er bildete die Essenz eines Meereswindes, endlos, nass, salzgeschwängert und mächtig, immer auf dem Weg nach oben. Er bedeckte die Stadt, übersah nichts, und doch konnte Miranda fühlen, wie er seine Aufmerksamkeit in einem anerkennenden Aufwallen auf sie richtete, das den gesamten, riesigen Machtfluss überlief und sich fast anfühlte wie ein Lachen.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Euch endlich zu treffen, Spiritistin«, sagte der Westwind. »Ihr und Mellinor habt das große Unrecht gegen die Geister dieses Ortes behoben. Dafür empfangt meine Dankbarkeit.«
    Miranda nickte sprachlos. Die Stimme des Windes rauschte wie ein Sturm in ihrem Kopf. Die Worte hallten entstellt von den Gebäuden wider, und doch konnte man sie nicht ignorieren. Als sie schließlich ihre eigene Stimme wiederfand, stellte sie eine Frage.
    »Was ist mit dem Herzog?«, fragte sie. »Hatte Eli Erfolg?«
    »Den hatte er«, sagte der Wind, »und kurz darauf ist er verschwunden. Es tut mir leid, Spiritistin.«
    Miranda fühlte sich, als hätte der Wind sie in den Magen geschlagen. Sie beugte sich vor und ließ sich von dem entsetzlichen Gefühl der Niederlage überschwemmen. Dort ging ihr Ruf dahin, ihre Eintrittskarte zurück in den Geisterhof. Da ging ihre Karriere dahin. Warum hatte sie Eli allein losziehen lassen?
    »Schaut nicht so«, sagte der Wind. »Ich habe Euch durch Lelbon eine Belohnung für Eure Hilfe versprechen lassen, und ich halte mein Wort. Ich habe bereits Winde zum Turm des Geisterhofes in Zarin geschickt, um mit dem Rektor Spiritualis zu reden. Banage und ich sind uns bereits begegnet, und ich bin mir sicher, dass er unvoreingenommen zuhören wird. Außerdem habe ich Winde zu jedem Turm geschickt, um die Turmwächter von Euren Taten am heutigen Tag zu informieren und darüber, dass ich in Eurer Schuld stehe.« Miranda fühlte eine Veränderung im Blasen des Windes, und sie konnte sich fast vorstellen, dass der Westwind lächelte. »Sicherlich wird ein solches Lob die verbleibenden politischen Schwierigkeiten beheben.«
    Miranda konnte nur dümmlich nicken. Die meisten Spiritisten hatten bis jetzt nur in Geschichten vom Westwind gehört. Tatsächlich direkt von einem solch riesigen, mächtigen Geist kontaktiert zu werden, bedeutete wahrscheinlich die erhabenste Erfahrung ihres Lebens. Sie würden ihr alles vergeben, nur um sich ihm anzubiedern.
    Der Wind lachte leise auf, als er ihre Miene sah. »Ist das ausreichend, Spiritistin?«
    »Ich nehme es an«, sagte Miranda, immer noch wie gelähmt. »Was geschieht jetzt?«
    »Jetzt muss ich gehen«, antwortete der Wind. »Winde sind nicht dafür gedacht, Länder zu beherrschen. Ich habe die spezielle Erlaubnis von denjenigen, die sich um solche Dinge sorgen, sodass Mellinor die nächsten paar Wochen der Große Geist von Fron bleibt, bis die Seele des Flusses Fellbro gereinigt und wieder eingesetzt werden kann.«
    »Fellbro ist noch hier?«, fragte Miranda. »Ihr meint, er ist nicht …«
    »Was?«, fragte der Wind. »Tot? Natürlich nicht. Es braucht mehr als den Verlust von ein wenig Wasser, um einen Fluss zu töten. Im Moment hat sich Fellbro im Schlamm verkrochen, um zu schmollen. Eine zu lange Zeitspanne in Angst hat sein Wasser bitter werden lassen, aber wir werden ihn bald wieder in Ordnung gebracht haben. In der Zwischenzeit wird Mellinor das Land wieder ordnen. Einmal ein Großer Geist, immer ein Großer Geist. Du solltest ebenfalls hierbleiben. Ich nehme an, auch die menschliche Seite von Fron braucht einige Arbeit.«
    Miranda sah sich in der leeren Stadt um. »In der Tat, aber ich bin nicht gerade zur Gutsherrin

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