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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sich sehr langsam. Rüttelnd, widerstrebend schwangen sie zurück.
    »Bereit machen!«, rief Caphalor berauscht an seiner Seite. »Formation einnehmen!«
    Granit rieb auf Fels, aus dem schmalen Spalt wurde eine klaffende Öffnung, die sich zu einem gewaltigen Durchlass verbreiterte. Ein letztes Rumpeln erklang, dann lag der Weg nach Tark Draan zum ersten Mal seit Tausenden Teilen der Unendlichkeit frei.
    »Genieße diesen Anblick, Caphalor«, flüsterte Sinthoras.»Einen größeren Erfolg errang kaum jemand vor uns.«
    »Einer von vielen großen, mein Freund. Wir werden in die Legenden unseres Volkes eingehen, und die Völker von Tark Draan werden unsere Namen voller Furcht aussprechen.« Caphalors Augen leuchteten. »Wir bringen ihnen eine neue Zeit.« Er sog die Lungen voller Luft und schrie: »Greift an!«
    Hörner und Trombonen quäkten erneut los, die Melodien überholten sich, überlagerten einander und ließen die Mitte und die Flanken in größte Aufmerksamkeit verfallen. Die Óarcos, Riesen und Oger brüllten auf, rissen schnaubend die Waffen in die Höhe. Wie an unsichtbaren Schnüren gehalten, stemmten sie sich nach vorn, Schilde und Schwerter, Keulen und Speere fest umklammert. Die Spannung, die sich unter den Bestien aufbaute, lag als spürbarer Druck in der Luft.
    Mit dem ersten Trommelschlag verfielen sie in schnellen Trab, die schweren Stiefel erzeugten ein lautes Trampeln, das anschwoll und an ein Gewitterdonnern erinnerte.
    Auf dem Weg tauchten die gedrungenen, breiten Umrisse der Unterirdischen auf. Sie stemmten sich der Flut entgegen, ohne Rücksicht auf das eigene Leben. Vierzig gegen Tausende.
    Sinthoras kam nicht umhin, sie dafür mit Anerkennung zu bedenken, auch wenn er sie nicht verstand. »Es ergibt keinen Sinn, sich auf diese Weise zu opfern«, sagte er zu Caphalor. »Sie wären besser beraten, sich in die Stollen   …«
    Die Flügel schwangen wieder aufeinander zu!
    »Los!«, schrie Caphalor. »Los, rennt, ihr Missgeburten.«
    Er schoss mehrere Pfeile in die Rücken derer, die zu langsam waren. Die Óarcos grunzten und hasteten voran, um nicht durch die Geschosse des Nostàroi zu fallen. Somit schoben die hinteren Reihen die vorderen an.
    »Die Oger sollen das Tor festhalten! Nehmt die Anker und Ketten! Werft eure wertlosen Leiber dazwischen, hört ihr?«
    Die Óarcos hatten die ersten Zwerge erreicht   – und starben durch die harten, genau gezielten Schläge. Die Gier machte die Scheusale unvorsichtig, sie ließen sich durch den Kleinwuchs täuschen und rechneten nicht mit der brachialen Kraft in den kurzen Armen der Verteidiger. Ihre Äxte zerdroschen Schilde und die Arme dahinter, Helme samt Schädel, Rüstungen mit Fleisch und Knochen darunter.
    Auch wenn Sinthoras es nicht für möglich gehalten hätte: Der erste Schwung Angreifer wurde von der lebendigen Barriere abgefangen. »Bringe die Nachricht an das Heer: Die Pforte ist offen, der Dämon kam uns zu Hilfe. Sämtliche Abteilungen sollen sich in Bewegung setzen«, rief er einem Boten zu. »Auch unsere Krieger.« Dann jagte er mit Caphalor durch die Linien der Óarcos, an den Füßen der Oger und Riesen vorbei zum Durchlass.
    Während sie sich näherten, fielen die zähen Verteidiger einer nach dem anderen. Es waren zu viele Angreifer, und auch ihre Ausdauer besaß Grenzen. Doch ihre Standhaftigkeit hatte sich für sie gelohnt. Zwar waren etliche Bestien hinübergelangt, aber der eigentliche Ansturm war aufgehalten worden, und das Portal hatte sich fast wieder geschlossen. Acht Oger stemmten sich verzweifelt gegen die Torflügel, um sie davon abzuhalten, sich erneut zu verriegeln. Ihre Fußsohlen rutschten über den Felsweg, rieben die Hornhaut ab.
    Sinthoras staunte.
Selbst ihre urwüchsige Kraft vermag nichts gegen das Zwergenwerk auszurichten.
    »Wollt ihr wohl?«, schrie Caphalor sie wütend an und sprang vom Nachtmahr. Er spickte die Rücken der haushohen Geschöpfe mit Pfeilen, um sie durch dosierte Schmerzen zu größerer Leistung anzutreiben. »Haltet den Stein auf!«
    Sei unbesorgt,
vernahm Sinthoras die Stimme des Dämons.
Sie haben den Verräter zwar getötet, aber meine Macht erweckt ihn wieder. Die Losung ist nicht verloren.
    Der Alb sah hinüber zu der flirrenden Wolke, und wieder konnte er sich der Wirkung nicht entziehen. Er verneigte sich und sah zu seinem außer sich vor Wut geratenen Freund. »Caphalor! Lass sie. Wir öffnen das Portal gleich wieder. Der Verräter wird von den Toten auferstehen. Der Dämon

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