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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hin. Ihre Zweige senkten sich innerhalb weniger Lidschläge nach unten, die Nadeln regneten auf den steinigen Untergrund herab. »Sieh! Die Macht des Dämons eilt ihm voraus. Er kann nicht mehr weit entfernt sein.«
    Sinthoras fühlte die gleiche Zuversicht wie die Angriffsformation, und dennoch blieb etwas in seinem Herzen still und freute sich nicht über den kommenden Triumph. Der Name Timānris geisterte in einem fort durch sein Denken, sogar jetzt, als er beobachtete, wie die Óarcos Dutzende Sturmleitern an das Portal legten und ohne zu zögern die nicht sonderlich stabil aussehenden Sprossen hinaufkletterten; Bogenschützen gaben ihnen dabei mit unaufhörlichen Pfeilschauern Deckung.
    Der zweite Trupp setzte die tragbaren Katapulte zusammen, um den Sturm auf die Zinnen mit Brandgeschossen zu unterstützen. Die prall gefüllten, brennenden Lederbeutel zischten durch die Luft und barsten, sobald sie auf Widerstand trafen. Alles in ihrem näheren Umkreis wurde mit Petroleum getränkt und entzündet.
    Für Sinthoras klangen die Schreie der Sterbenden nach dem Namen seiner Liebsten, das Rauschen der Geschosse, die Trombonen und alles, was einen Ton erzeugte, schien in den Chor einzustimmen, der
Timānris
rief.
Wenn ich zu Hause geblieben wäre, würde sie vielleicht noch leben. Ich habe sie nicht einmal besuchen können, als sie krank daniederlag.
    »Diese Schwachköpfe!«, brummte Caphalor. »Ich habe es so lange mit ihnen geübt. Aber gelernt haben sie nichts.« Die ersten Salven flogen zu tief, sodass die vordersten Óarco-Abteilungen im eigenen Feuersturm vergingen. Doch weder der Steinhagel noch die heiße Schlacke, die von oben auf sie niedergingen, bremste den Eifer der ihnen Nachstürmenden. »Sieh dir die Bestien an«, sagte er begeistert zu Sinthoras. »Toboribars Kreaturensind wie geschaffen für diese Aufgabe.« Er preschte auf seinem Nachtmahr davon. »Ich reite zur Ostflanke. Die Katapultmannschaften brauchen meine Hilfe, sonst flämmen sie uns die Krieger ab.«
    Sinthoras wunderte sich über die Unzahl alter Knochen, die vor den Granitportalen lagen, über welche die Óarcos hinwegstiegen.
So viele Scheusale haben sich hier schon die Köpfe eingerannt und sind von den Unterirdischen vernichtet worden. Die Lebenden wollen die Toten rächen.
Er verfolgte die Bemühungen der Óarcos, wie sie sich auf die Zinnen des Durchgangs schwangen und gegen die Unterirdischen kämpften.
    Doch die Kleinwüchsigen verteidigten das Bollwerk, das so errichtet war, dass sie es mit wenigen Soldaten halten konnten, ganz hervorragend.
    Sinthoras sah immer wieder hinter sich und hielt nach der Wolke Ausschau   – aber sie kam nicht.
Ohne ihn wird sich das Portal nicht öffnen. Eile herbei, Dämon
!
    Der Nostàroi ließ die Óarcos sich noch bis zum Sonnenuntergang austoben, um die Verteidiger weiter zu schwächen, und als die Dunkelheit weiter über den Nordpass hereinbrach, gab er das Signal zum Rückzug. Hörner und Trombonen signalisierten den Geschöpfen, von den Zinnen abzulassen. Gehorsam folgten sie dem Befehl.
    Caphalor erschien wieder bei ihm, auch Toboribar gesellte sich zu ihnen. Er war nicht gerade in bester Laune. »Was soll das, Nostàroi?«, grollte er und rollte mit den Augen. »Meine Leute standen schon auf dem Wehrgang! Die Kessel mit der siedenden Schlacke sind leer, und Steine haben sie auch kaum mehr. Wir sind so dicht davor!« Dabei zeigte er auf eine Zahnlücke in seinem breiten Gebiss.
    »Vor
was
? Was sollen wir mit eroberten Wehrgängen«, unterbrach ihn Caphalor herrisch.
    Aber Toboribar ließ sich nicht einschüchtern. »Es sind nurnoch wenige Zwerge, und wir   …«
    »Ich will sie in Sicherheit wiegen«, gab dieses Mal Sinthoras zurück, der nicht daran dachte, dem Óarco die Zügel zu überlassen. »Sie sollen glauben, dass sie wie stets gewonnen hätten. Wir warten ein wenig, und dann attackieren wir mit gleicher Härte.«
    Ein rhythmisches Rumpeln erklang. Etwas Schweres näherte sich.
    Caphalor blickte über die Schulter. Im silbernen, kühlen Schein des Mondes sah er die eindrucksvollen Schemen von gewaltigen Scheusalen, die viermal so groß und stark wie die Óarcos waren. Die hässlichen Körper steckten in minderwertigen, schlecht geschmiedeten Rüstungen, die prankengleichen Hände schwangen junge, grob zugehauene Tannen als Keulen. »Die Vorhut der Oger und Riesen sind soeben angekommen«, meldete er. »Vierzig Stück. Und sie haben die Wurfanker und Ketten dabei, wie ich es ihnen

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