Legion der Morgenroete
allwissend."
Fank lächelte. „Nicht ich, mein Freund, sondern der, dem ich diene - der Runenstab."
„Euer Sohn. Jehamia Cohnalias."
„Ah, das ist ein Rätsel, das mir selbst der Runenstab nicht beantwortet." Fank rieb sich die lange Nase und blickte sie darüber hinweg an. „Nun, damit sage ich euch, die ihr übriggeblieben seid, lebt wohl. Ihr habt gut gekämpft, und ihr habt der Gerechtigkeit zum Sieg verholfen." .
„Gerechtigkeit?" rief Hawkmoon ihm nach, als er den Raum verließ. „Gerechtigkeit? Gibt es so etwas überhaupt?"
„Sie kann in kleinen Mengen hergestellt werden", versicherte ihm Fank. „Aber wir müssen schwer arbeiten, tapfer kämpfen und viel Weisheit benutzen, um auch nur ein Jota davon zu erzeugen."
„Ja", murmelte Hawkmoon. „Vielleicht habt Ihr recht."
Fank lachte. „Ich weiß, daß ich recht habe." Und dann war er verschwunden, aber seine Stimme erreichte Hawkmoon noch. „Gerechtigkeit ist kein Gesetz, ist nicht die Ordnung, als die die Menschen sie gern ansehen. Gerechtigkeit ist Gerechtigkeit -das Gleichgewicht, das Zünglein an der Waage. Denkt daran, Hawkmoon!"
Hawkmoon legte den Arm um Yisseldas Schultern. „Das werde ich", murmelte er. „Und jetzt kehren wir nach Burg Brass zurück und sorgen dafür, daß die Quellen wieder fließen, daß es wieder Schilf und Lagunen gibt und daß die Stiere und Pferde und Flamingos wiederkehren. Daß es wieder die Kamarg wird, die wir kennen."
„Und die Macht des Dunklen Imperiums wird sie nie wieder bedrohen." Königin Flana lächelte.
Hawkmoon nickte. „Das glaube ich Euch. Aber wenn ein anderes Unheil sich auf Burg Brass herabsenken will, werde ich bereit sein, gleichgültig wie mächtig es ist oder in welcher Gestalt es kommt. Die Welt ist noch wild. Die Gerechtigkeit, von der Fank sprach, ist noch in viel zu geringem Maße hergestellt. Wir müssen unser Bestes tun, noch ein wenig mehr davon zu erzeugen. Lebt wohl, Flana."
Die Königin blickte ihnen nach und weinte leise.
ENDE
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