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Legion der Morgenroete

Legion der Morgenroete

Titel: Legion der Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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werden?"
    „Die meisten der Barone haben bereits Eure Partei ergriffen", versicherte ihm Kalan. „Sie können wenig anderes tun. Lediglich Jerek Nankenseen und die Fliegen stellen noch eine größere Bedrohung dar, und Brenal Farnu ist sein Mann. Aber Farnu hat so gut wie keinen Orden mehr. Die meisten der Ratten fielen gleich in den ersten Schlachten. Im Augenblick ist Adaz Promp hinter den letzten Ratten und Fliegen in der Stadt her."
    „Keine Ratten mehr.", murmelte Meliadus plötzlich nachdenklich. „Wie viele, glaubt Ihr, Baron Kalan, sind insgesamt gefallen?"
    „Etwa die Hälfte aller Soldaten der granbretanischen Streitkräfte."
    „Die Hälfte? Habe ich die Hälfte unserer Krieger auf dem Gewissen? Die Hälfte unserer Streitmacht."
    „Ist der Sieg, den Ihr errungen habt, es denn nicht wert?"
    Meliadus' blinde Augen starrten zur Decke. „Ja, vermutlich."
    Er setzte sich abrupt auf. „Aber ich muß den Tod jener, die fielen, rechtfertigen können, Kalan. Ich tat es für Granbretanien - um die Welt von Hawkmoon und dem Geschmeiß von Burg Brass zu befreien. Es muß mir gelingen, Kalan, sonst kann ich diese hohen Verluste nie rechtfertigen!"
    „Macht Euch deshalb keine Sorgen", beruhigte ihn Kalan lächelnd. „Ich habe inzwischen an einer anderen meiner Maschinen gearbeitet."
    „Eine neue Waffe?"
    „Eine alte, die ich wieder zum Funktionieren bringen konnte."
    „Und welche Maschine ist das?"
    Kalan kicherte. „Die des Schwarzen Juwels, Baron Meliadus. Hawkmoon dürfte bald wieder in unserer Gewalt sein, und die Kraft des Schwarzen Juwels wird sein Gehirn aufzehren!"
    Meliadus' Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln. „O Kalan - endlich!"
    Der Wissenschaftler drückte den Baron auf die Bahre zurück. Er gab Salbe in die geblendeten Augen. „Ruht Euch jetzt aus, Freund, und träumt von Eurer Rache. Wir werden sie gemeinsam genießen."
    Meliadus hob aufhorchend den Kopf. Ein Kurier hatte den kleinen Raum betreten. „Was ist? Was gibt es?"
    Der Kurier atmete heftig. „Ich komme soeben vom Festland, Eure Exzellenz, Hawkmoon und seine Mannen."
    „Was ist mit ihnen?" Wieder setzte Meliadus sich auf der Bahre auf. Die Salbe troff seine Wangen herab, aber er achtete überhaupt nicht darauf, daß ein Untergebener ihn ohne Maske sah. „Was ist mit Hawkmoon?"
    „Sie sind auf der Silberbrücke, mein Lord."
    „Sie beabsichtigen, Granbretanien zu überfallen?" murmelte Meliadus ungläubig. „Wieviel Mann sind es? Wie groß ist ihre Armee?"
    „Fünfhundert Reiter, mein Lord."
    Meliadus' Schultern zuckten vor Lachen.

12. DIE NEUE REICHSKÖNIGIN
    Kalan führte Meliadus die Stufen zum Thron empor, der nun den Platz der schauderhaften Thronkugel einnahm. Flana Mikosevaar saß in ihrer juwelenverzierten Reihermaske darauf, eine Krone auf dem Haupt, im Amtsgewand der Herrscher gekleidet. Und vor Flana Mikosevaar knieten alle Edlen, die ihr treu ergeben waren.
    „Sehr eure neue Königin!" rief Meliadus mit stolzgeschwellter Brust, und seine Stimme schallte durch den riesigen Saal. „Unter Königin Flana werdet ihr groß sein - größer als ihr es euch je erträumt habt. Mit Königin Flana beginnt ein neues Zeitalter - eine Ära lachenden Wahnsinns und tobenden Vergnügens der Art, wie wir von Granbretanien es schätzen. Die ganze Welt wird unser Spielfeld sein!"
    Das Zeremoniell nahm seinen weiteren Lauf, indem jeder der Barone der Reichskönigin den Treueeid schwor. Als es zu Ende war, sprach Baron Meliadus erneut:
    „Wo ist Adaz Promp, der Oberbefehlshaber der granbretanischen Streitmächte?"
    „Hier bin ich, mein Lord", meldete sich Promp. „Und ich danke Euch für die Ehre." Meliadus erwähnte hier zum erstenmal öffentlich, daß Adaz Promp den Oberbefehl über alle anderen Grandkonnetabels, von Meliadus selbst abgesehen, erhalten hatte.
    „Könnt Ihr uns berichten, wie es mit den Rebellen aussieht, Baron Promp?"
    „Es sind nur noch wenige übrig, mein Lord. Die Fliegen, die sich nicht fangen ließen, sind in alle Winde verstreut, und ihr Grandkonnetabel, Jerek Nankenseen, ist tot. Ich habe ihn persönlich getötet. Brenal Farnu und die paar noch lebenden Ratten haben sich in Mäuselöcher irgendwo in Sussex verkrochen, die wir bald ausräuchern werden. Alle anderen sind sich in ihrer Ergebenheit für Königin Flana einig."
    „Das ist sehr befriedigend, Adaz Promp, und ich bin erfreut. Was ist mit Hawkmoons lächerlichem Häufchen? Kommt es immer noch mutig auf uns zu?"
    „Unsere

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