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Leichentanz

Leichentanz

Titel: Leichentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich hinter mir das leise Tappen hörte.
    Da war jemand!
    Es schoß mir durch den Kopf, und ich wollte mich drehen. Der plötzliche Stoß in den Rücken wuchtete mich nach vorn. Der Treffer war dermaßen hart geführt worden, daß ich auf dem Weg zur anderen Kabinenseite keinen Halt mehr fand und froh war, die Arme auszustrecken, die den Aufprall minderten.
    Hinter mir wurde die Tür zugezerrt. Das alles geschah, als ich mich abstemmte und umdrehte.
    Vor mir stand ein Mann. Er trug einen langen, schwarzen Mantel. Dunkel war auch sein Haar. Das Gesicht glich in seiner Blässe dem eines Toten.
    Er starrte mich für einen Moment an.
    Ich schaute ebenfalls gegen ihn.
    Und ich sah dabei seine rechte Hand, die aus dem Ärmel des Mantels schaute.
    Nein, das war keine normale Hand. Die richtige mußte er verloren haben, vielleicht war sie ihm auch abgehackt worden. Ersetzt hatte er sie durch einen Fleischerhaken, dessen blankgeputztes Metall im Licht der Lampe Reflexe warf.
    Der Mann schwieg.
    Und er griff mich an!
    ***
    Joanna Leginsa hatte nie von Ghouls gehört, den widerlichen Geschöpfen, die sich vom Fleisch der Toten ernährten, aber sie wußte, daß das, was sie da sah, nicht normal sein konnte. Dieser lange Knochen, der aus dem Boden ragte und von einer schleimigen Faust umklammert wurde.
    Der Schrecken kam auch nicht sofort. Intervallweise trat er ein. Ihr wurde die Luft knapp, sie atmete stoßweise, und ihr Speichel nahm den Geschmack von verfaultem Fleisch an.
    Noch immer benutzte sie den breiten Grabstein als Stütze. Sie hätte auch nicht weggekonnt, denn ihre Füße schienen im Boden zu stecken.
    So tief, daß die Erde ihre Waden umschloß.
    Die Gestalt kroch aus dem Boden.
    Sie bewegte sich geschmeidig. Die schreckliche Wolke aus Leichengestank blieb und hüllte sie ein wie ein großer Vorhang. Joanna sah nicht nur den Arm, sondern auch ihr Gesicht, das zwar Ähnlichkeit mit dem eines Menschen aufwies, jedoch von einer dicken Schleim- oder Leimschicht bedeckt war, die sich in einer permanenten Bewegung befand, von oben nach unten lief und die dunklen Haare zu einer glatten, öligen Masse hatte werden lassen.
    Das Gesicht war hinter der Schleimschicht nur undeutlich zu erkennen.
    Es konnte auch an der Brille liegen, die bei Joanna verrutscht war. Sie rückte sie unbewußt zurecht und sah nur die freie linke Hand des Monstrums, die vor ihren Fußspitzen gegen den weichen Boden gestemmt wurde.
    Er stützte sich ab, schüttelte sich, als wollte er die Schleimschicht loswerden, sie aber blieb.
    Dann hatte er es geschafft!
    Das Monstrum war aus der tiefen Erde gekrochen, hockte geduckt vor Joanna und ging nun daran, sich in die Höhe zu drücken. Dabei gab es Laute ab, die der Frau eine Gänsehaut über den Rücken scheuchten und sie beinahe einfrieren ließen.
    Die Schleimschicht blieb. Nur einige Tropfen wirbelten zur Seite und klatschten auf den Boden. Joannas Füße wurden ebenfalls getroffen, und die Tropfen hinterließen dort fahle Flecken.
    Das Monstrum hatte es geschafft.
    Es hob den Kopf an.
    Trotz ihrer Panik stellte Joanna fest, daß der Mann kleiner war als sie, auch rundlicher. Er wirkte feist und kompakt. Sein Gesicht bestand aus einer Mischung. Da drückten sich der Schleim und die dicken Muskeln zusammen, einfach widerlich.
    Er stand jetzt.
    Ein klumpiger Körper, der sogar bekleidet war. An ihr klebte der Dreck.
    Der Schleim drang dort hervor, wo die Kleidung nicht geschlossen war.
    Er tropfte nach unten.
    Joanna Leginsa hörte die leisen Klatschgeräusche, mit denen die Tropfen den Boden berührten. Sie hatte den Eindruck, als würden sie zischen, aber warm waren sie auf keinen Fall, sondern normal kalt und auch gelblich weiß.
    Wieder schüttelte sich der Mann.
    Joanna sah seine Augen. Ein Teil der Masse war aus seiner oberen Gesichtshälfte weggerutscht, und was da als Pupillen zu erkennen war, wollte sie einfach nicht glauben. Auch sie sahen aus wie Schleimklumpen, die sich bei jedem Kopfschütteln bewegten.
    Die Lippen der Gestalt waren nicht mehr als Fleischstücke. Nicht rosig oder rot, sondern schon leicht angegraut und rissig, dabei trotzdem aufgequollen.
    In der rechten Klaue hielt die Gestalt noch immer den Knochen fest. Sie hob ihn jetzt an. Ein verrückter Vergleich schoß Joanna durch den Kopf.
    Als stünde ein Dirigent vor ihr, der im nächsten Augenblick das Orchester des Schreckens dirigieren wollte.
    Dann schleuderte er den Knochen zur Seite, als wäre er ihm überdrüssig

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