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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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über den Preis für einen Sack Mehl, aber seine ruhige Hand auf dem Revolverknauf sprach eine andere Sprache.
    »Ihr beide könnt uns niemals alle abknallen«, rief ein Mann aus der zweiten Reihe.
    »Das mag schon sein«, mischte sich Shay jetzt ein. »Aber bevor ihr uns erwischt, haben wir schon die meisten von euch zur Hölle geschickt. Vielleicht bist du auch dabei.«
    Emily wollte nach vorne stürzen, um sich einzumischen, aber Aislinn riß sie so kräftig zurück, wie man es einer Frau, die gerade erst ein Kind geboren hatte, gar nicht zugetraut hätte.
    Emily hätte den Banditen gern gesagt, daß sie ihre Schafe haben konnten, daß sie damit tun und lassen konnten, was sie wollten, wenn sie nur Tristan und Shay verschonten. Sie wollte nicht an ihrem Hochzeitstag Witwe werden - sie wollte nie durch eine Schießerei zur Witwe werden!
    »Halt dich da raus«, zischte Aislinn ihr energisch zu.
    Emilys Puls raste, und sie muss te sich beherrschen, um nicht vorzupreschen und zu sagen, was sie sagen wollte. Aber zum Glück funktionierte ihr Verstand noch, und der warnte sie, daß die Sache das reinste Pulverfass war. Eine falsche überhastete Bewegung konnte eine Explosion aus- lösen, die in einem schrecklichen Blutbad enden würde.
    In einem Fenster im oberen Stockwerk des Hotels bemerkte Emily eine Bewegung. Ungläubig blinzelte sie mit den Augen. Sie sah eine ältere Frau, die sich mit einem Gewehr in der Hand weit über den Fenstersims beugte. Die Art, wie die Frau das Gewehr hielt, zeigte, daß sie damit umzugehen verstand. Aus dem >Yellow Garter Saloon< kamen Cowboys, und von allen Seiten liefen plötzlich Männer herbei.
    Emily erkannte einige der Rancher, die erst heute morgen am Tisch in ihrer Küche gesessen hatten. Die Cowboys und Rancher - ehrliche aufrechte Bürger von Prominence - bildeten einen Kreis um die wilde Bande der Outlaws.
    Ein Mann trat vor und sprach mit lauter klarer Stimme: »Ihr glaubt doch nicht, daß ihr unseren Marshall erschießen könnt und ungeschoren davonkommt.« Das war Elmar Stanton, der auch heute früh der Wortführer der Rancher gewesen war. »Seht zu, daß ihr schleunigst die Stadt verlasst . Um unsere Probleme kümmern wir uns schon selbst.«
    »Aber sie haben Schafe«, widersprach einer der Berittenen.
    »Wie ich schon sagte«, erwiderte der grauhaarige Stanton ruhig, »das ist eine Sache zwischen uns. Euch geht das gar nichts an, denn die Powder Creek Ranch existiert nicht mehr. Und da Mr. Saint-Laurent euch dort verständlicherweise nicht sehen will, solltet ihr jetzt ein für allemal verschwinden. Sucht euch einen Ort, an dem man euch nicht keimt. Wir haben jedenfalls in dieser Stadt keinen Bedarf an Leuten, die ständig Ärger machen und Streit suchen.«
    Emily lehnte sich mit dem Rücken gegen die Kirchentür. Ihre Finger waren mit Aislinns Fingern verschlungen. Der goldene Ehering, den sie eben erst bekommen hatte, brannte auf ihrer Haut. In diesem Augenblick wünschte sich Emily nichts - absolut nichts - mehr, als mit Tristan nach Hause zu fahren. Sie wollte in seinen Armen liegen, den Kopf auf seine Brust legen und das gleichmäßige Schlagen seines Herzens hören. Das Bewusst sein, daß jeder hier auf diesem Platz die Macht hatte, dieses Herz für immer zum Stillstand zu bringen, raubte ihr fast den Verstand.
    »Ich laß mich doch nicht wegen ein paar Schafen umbringen«, rief einer der Jüngeren aus der Bande. »Oben in Montana gibt es jede Menge Arbeit, Leute. Wer will, kann mit mir kommen.« Damit wendete er geschickt sein graugeflecktes Pony auf der Hinterhand. Die Bürger von Prominence gaben ihm den Weg frei.
    Es war der Anführer der Bande, der dem Jungen in den Rücken schoss und ihn tötete.
    Emily sah die Rauchwolke, die aus dem Gewehrlauf der alten Frau im Hotel aufstieg, bevor sie den Knall hörte, und beobachtete, wie der feige Mörder vorwärts aus dem Sattel fiel. Er war tot, bevor er die Erde berührte.
    Ein paar Sekunden lang herrschte Panik. Es waren Gewehr- und Revolverschüsse und die Hufschläge der Reiter zu hören, die ihr Heil in der Flucht suchten. Emily fürchtete, daß es noch mehr Tote geben würde.
    Dann war Shays donnernde Stimme zu vernehmen, die alles andere übertönte. » Schluss , verdammt noch mal! Hört mit der Knallerei auf, bevor uns diese Sache völlig entgleitet!«
    Mehrere Freunde des Marshall s waren sofort bei Shay und halfen ihm auf die Beine. Er war verwundet und blutete, aber an dieser Verletzung würde er nicht

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