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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Sprecher der Rancher schließlich. »Bis dahin werden wir sehen, wie die Sache funktioniert.«
    Die anderen nickten.
    »Aber wenn es nicht funktioniert, Saint-Laurent, dann müssen die Wollknäuel weg.«
    Emilys Knie wurden weich, und sie zitterte vor Erleichterung. Sie war sicher, daß alles gutgehen und sie ihre Herde behalten würde. Ihr Herz begann zu jubeln.
    Sie lächelte Tristan an und konnte es kaum noch abwar ten, endlich seine Frau zu werden.

9
     
    Als Emily und Tristan am Nachmittag vor dem Priester standen und sich das Jawort gaben, war die Kirche praktisch leer. Shay fungierte als Tristans Trauzeuge, und Aislinn war Emilys Trauzeugin. Aislinn saß in der ersten Bankreihe, obwohl sie mehrmals versichert hatte, daß sie kräftig genug sei, um neben Emily zu stehen. Aber Shay hatte darauf bestanden, daß seine Frau der Zeremonie sitzend beiwohnte, und um des lieben Friedens willen hatte sie nachgegeben.
    Emily war zutiefst gerührt, als Tristan - genau an der richtigen Stelle - einen goldenen Ehering aus der Tasche zog und ihn ihr überstreifte. Sie nahm sich vor, das passende Gegenstück für ihn zu kaufen. Allerdings erst im Frühjahr, wenn die Lämmer geboren und die Schafe geschoren waren und sie über eigenes Geld verfügte, das sie ausgeben konnte.
    Als der Priester die Worte sprach, daß Tristan und sie nun als Mann und Frau vor den Augen Gottes und der Welt verbunden seien, in guten wie in schlechten Zeiten, bis daß der Tod sie scheide, kamen Emily fast die Tränen. Sie war voller Freude, Aufregung und Erleichterung. Tristan hielt sie am Arm fest, und sie nahmen die Glückwünsche von Aislinn und Shay entgegen.
    »Ich werde ihm eine gute Frau sein«, versprach Emily Shay, als er ihr einen leichten brüderlichen Kuss auf die Stirn gab. Er lächelte zwar, aber sein Blick war ernst, und Emily wusste , daß die Spannung zwischen dem Marshall und seinem Bruder noch eine Weile bestehen bleiben würde. Sie hatten den gleichen Dickkopf, und keiner war bereit, auch nur einen Millimeter nachzugeben.
    »Ich weiß«, brummte Shay.
    Tristan hatte sich zu Aislinn in die Bank gesetzt, und sie umarmte ihren Schwager herzlich. Als Emily die beiden so sah, verspürte sie einen leichten Stich im Herzen, und sie hoffte, daß sie auch bald ein Kind haben und eine Musterehe führen würde.
    Von der Straße war Hufgetrappel und Geschrei zu hören. Shay und Tristan wechselten einen Blick, bei dem es Emily eiskalt über den Rücken lief. Zusammen verließen die Zwillinge die Kirche. Beide trugen sie ihre Pistolengürtel mit den Fünfundvierzigem. Weder Emily noch Aislinn entging es, daß die Männer gleichzeitig die eine Seite der Gehröcke nach hinten schlugen, damit sie ihre Waffen ungehindert ziehen konnten.
    Die Frauen eilten ihren Ehemännern nach.
    Draußen schien strahlend die Sonne. Es wehte eine frische Brise. Mehr als zwanzig berittene Männer hatten sich auf dem Platz vor der Kirche eingefunden und hielten ihre Pistolen auf die beiden Brüder gerichtet. Emily erkannte einige der Banditen. Es waren Revolverhelden und Handlanger, die früher auf der Powder Creek Ranch gearbeitet hatten. Die Männer hatten gerötete Gesichter und blutunterlaufene Augen, und es war klar, daß sie heftig getrunken hatten. Ihre Haare waren verfilzt, und ihre Kleidung starrte vor Schmutz.
    Ein Mann sprengte mit seinem Pferd in die Mitte und kam weniger als einen Meter vor Tristan und Shay zum Stehen, die Schulter an Schulter dastanden und jeweils eine Hand auf den Griff ihrer Revolver gelegt hatten.
    Der Kerl starrte Shay an. »Du denkst doch wohl nicht, daß du uns einfach von der Powder Creek Ranch vertreiben kannst, wie Kyle damals die Rothäute vertrieben hat, und daß du dann dort eine Schafzucht auf ziehen kannst?«
    »Genau das denke ich«, erwiderte Tristan. »Die Ranch gehört mir, und ich tue dort, was mir passt .«
    Der Reiter blickte verwirrt von einem Zwilling zum anderen und wusste offensichtlich nicht, wer wer war. Wütend deutete er mit dem Finger auf Tristan. »Bevor du das machst, werden wir dich eben umlegen.«
    Emilys Kehle schnürte sich zusammen, so daß sie kaum noch atmen konnte. Aislinn nahm die Hand ihrer Schwägerin und drückte deren Finger so fest sie nur konnte, um Emily wieder zur Besinnung zu bringen.
    »Laßt euch nicht abhalten«, erwiderte Tristan gelassen. »So eine gute Chance werdet ihr vielleicht nie wieder bekommen.« Er sprach so emotionslos, daß man hätte glauben können, er verhandelte

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