Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt
plötzlich, wie sich die Männer gefühlt haben mussten , die Tristan gejagt und schließlich gestellt hatte, die plötzlich einem Mann gegenübergestanden hatten, der unnachgiebig und seiner vollkommen sicher gewesen war. »Solange sich die Schafe auf meinem Land auf halten, wüßte ich nicht, was euch die Ti ere angehen.«
Emily war stolz auf ihn, aber zugleich hatte sie wieder schreckliche Angst um ihn. Die Männer waren in der Überzahl - selbst wenn Schwarzer Adler und seine Krieger, Mr. Polymarr und Fletcher Tristan zu Hilfe kamen. Was würde das nützen, wenn Tristan vorher erschossen würde? Es spielte keine Rolle, wer diese Auseinandersetzung gewann oder verlor, es spielte nur eine Rolle, Tristans Leben zu schützen. Sie trat vor und baute sich vor ihm auf.
»Ich werde weiterziehen«, erklärte sie schnell und blickte in die Gesichter der Rancher, wobei sie hoffte, irgendwo ein Zeichen von Menschlichkeit und Mitgefühl zu entdecken. »Ich gebe meine Forderung auf, nehme meine Schafe und ziehe sofort los. Es gibt also keinen Grund für eine Schießerei.«
Tristan nahm sie bei den Schultern und zog sie zur Seite. »Miss Emily wird nirgendwo hingehen«, erklärte er. »Außer in die Kirche. Wir heiraten nämlich heute. Aber mit einer Sache hat meine zukünftige Frau recht: Es gibt keinen Grund für eine Schießerei. Dabei würden nur beide Seiten verlieren. Ich schlage also vor, daß ihr absitzt, ins Haus kommt und wir beim Frühstück die ganze Sache in Ruhe besprechen.«
Emily hielt den Atem an.
Die Rancher diskutierten eine Weile heftig miteinander, aber dann stiegen sie nacheinander von den Pferden. Obwohl sie ihre Gewehre in die Sattelholster steckten, war Emily noch nicht beruhigt, denn die Männer waren alle mit Revolvern bewaffnet. Tristan ging ins Haus vor, und Emily zitterte innerlich.
Die Rancher zogen ihre langen staubigen Mäntel aus, nahmen die Hüte ab und setzten sich zu beiden Seiten des langen Tisches auf die Bänke. Tristan nahm sich einen Stuhl, stellte ihn ans Kopfende und nahm Platz. Trotz seines Unterhemdes und der Hosenträger wirkte er so würdevoll wie ein Bezirksrichter, der einer Verhandlung vorsaß.
Emily brühte Kaffee auf und schlug gut zwei Dutzend Eier in eine Schüssel, gab etwas Milch und Salz dazu und verrührte alles. Dann ließ sie Speck in einer großen Eisenpfanne aus und schnitt dicke Scheiben Brot ab. Aber sie ließ sich kein Wort der Unterredung entgehen, sie achtete auf jede Bewegung, auf jede Nuance. Zu ihrer Erleichterung merkte sie schnell, daß die Rancher ganz normale Menschen waren, die einfach Angst um ihre Existenz hatten. Es waren Familienväter, deren Brüder und Söhne. Jetzt, da diese Männer in ihrer Küche Kaffee tranken, wirkten sie nicht mehr so gefährlich wie draußen auf dem Hof, als sie auf ihren Pferden gesessen und ihre Gewehre im Anschlag gehalten hatten.
»Rinder und Schafe kann man nur zusammen halten, wenn man genug Land hat, Saint-Laurent«, meinte ein bärtiger Mann. »Du hast dafür aber nicht genug Land.«
Tristan saß ganz lässig da und hatte seine Hände locker um den Kaffeebecher gelegt. Seine Stimme klang liebenswert, und seine Manieren waren gepflegt. »Mir gehört diese Ranch ...« Er machte eine kurze Pause und sah Emily an. »Zumindest gehört sie meiner zukünftigen Frau. Ich selbst habe gestern die ehemalige Powder Creek Ranch gekauft, und ich denke, das ist genug Land, um eine kleine Schafherde zu halten.«
»Seit wann hast du so viel für diese stinkenden Wollknäuel übrig?« fragte einer der jüngeren Rancher. »Ich dachte immer, daß du ein Rinderzüchter wie wir bist.«
»Das bin ich auch « Tristan betrachtete Emily liebevoll, die jedem der Männer einen Emaille-Teller mit Rühreiern, Brot und Speck vorsetzte. Ihre Hände zitterten zwar ein wenig, aber sie hielt sich ganz fabelhaft. Er hatte ihr soeben vor einem Dutzend Zeugen seine alte Ranch geschenkt - und er war froh darüber. Das war sein Hochzeitsgeschenk für sie, damit sie immer einen Platz haben würde, der ihr, ihr ganz allein, gehörte. »Die Schafe gehören meiner
Braut«, fuhr Tristan fort. »Und weil sie ihr gehören, werde ich die Herde über den Winter bringen und sie beschützen, wie ich meine Rinderherde beschütze.«
Es entstand ein kurzes gespanntes Schweigen. Dann begannen die Rancher wieder miteinander zu diskutieren. Es klang fast wie das Gemurmel bei einem Nähkränzchen.
»Ich denke, bis zum Frühjahr können wir warten«, meinte
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