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Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tellers zur anderen. Seufzend stand sie schließlich auf, deckte den Tisch ab und begann, die Küche aufzuräumen.
    »Gehen wir«, sagte Fletcher zu Polymarr, der sich gemütlich zurückgelehnt hatte und sich gerade ein Pfeifchen anzünden wollte. »Wir sollten mal nachsehen, ob die Roten auch gut auf die Schafe aufpassen.«
    Erstaunt blickte Polymarr den Jungen an, stand aber auf, als der ihm einen aufforde rn den Rippenstoß versetzte, bedankte sich artig bei Emily für das gute Essen und hinkte dann nach draußen. Fletcher lungerte noch einen Moment in der Küche herum, wobei er Tristan und Emily abwechselnd ansah.
    »Gute Nacht«, meinte Tristan. Es klang nicht unfreundlich, aber nachdrücklich.
    Fletcher nickte kurz und rannte nach draußen. Emily sah ihm einen kurzen Moment voller Mitgefühl nach. Er war noch so jung, und er wusste noch nicht, daß der Schmerz, den er jetzt fühlte, bald wie der Nebel in der Sonne vergehen würde.
    Sie räumte die restlichen Teller und Schüsseln ab.
    »Setz dich, Emily«, bat Tristan leise. »Ich will nicht, daß du dich wie meine Dienstbotin aufführst.«
    Sie hatte bereits Wasser erhitzt, um das Geschirr zu spülen - denn das Warmwasser-Reservoir war leer. Sie gab Seifenpulver dazu und löste es mit der Hand auf. Mit jeder Faser ihres Körpers war sie sich Tristans Nähe bewusst . Da ihr klar war, daß sie nicht einfach mit der Hausarbeit weitermachen konnte, drehte sie sich zu ihm um und trocknete ihre Hände an der Schürze ab.
    Er klopfte mit der flachen Hand ganz leicht neben sich auf die Bank. »Komm, setz dich zu mir.«
    Spud, der auf dem Teppich neben dem Herd lag, seufzte zufrieden. Er war ein alter Bursche, der sein Leben lang als Hirtenhund hart gearbeitet hatte und es sich nun redlich verdient hatte, die Annehmlichkeiten eines Haushundes zu genießen.
    Emily überprüfte nervös den Sitz ihrer Haare, als wären sie kunstvoll hochfrisiert und nicht einfach zu einem Zopf geflochten. Dann ging sie langsam durch den Raum auf
    Tristan zu. Nun würde er also damit beginnen, sie zu verführen - wie er es angekündigt hatte. Sie setzte sich ganz an den Rand der Bank und hielt den Atem an.
    Tristan strich ihr sanft mit der Rückseite seiner Finger über die Wange. »Hat er dir weh getan?« wollte er wissen.
    Die Frage irritierte Emily, und sie wusste für einen Moment nicht, was er damit meinte. Dann wurde ihr klar, daß Tristan von Cyrus gesprochen hatte, daß er auf ihre erste Ehe anspielte. Sie schüttelte den Kopf. »Nein«, wisperte sie.
    »Warum hast du dann solche Angst?«
    Die liebevolle Berührung - so harmlos sie auch war - setzte ein Feuer in Emily in Brand, das sie zu verzehren schien. »Dafür gibt es mehrere Gründe«, antwortete sie. Ein süßer Schauer erfüllte sie, als er ganz leicht mit dem Daumen über ihre Lippen strich, als wollte er sie auf einen Kuß vorbereiten.
    Ein Lächeln umspielte seinen Mund, und seine Augen funkelten. »Zum Beispiel?«
    Sie wollte den Blick abwenden, aber sie merkte, daß sie das nicht konnte. Er hatte sie völlig in seinen Bann geschlagen. Ihre Stimme klang rau . »Du könntest... Ich habe es noch nie gemacht und ...«
    Er beugte sich zu ihr. »Was könnte ich ...?« Es war nur ein Wispern, nicht mehr.
    Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss und in ihren Schläfen pochte. »Du ... du könntest von mir enttä u sch t sein«, stieß sie kleinlaut hervor.
    Tristan lachte leise in sich hinein. »Kaum«, erwiderte er und küßte sie sanft, aber aufreizend auf den Mund. Er stand auf, was sie einerseits als erlösend empfand, aber andererseits als quälend. »Ich habe draußen noch ein paar Dinge zu erledigen. Danach wasche ich mich am Brunnen und komme nach oben.« Er warf einen Blick auf die Uhr, die auf dem Kaminsims stand. »Es wird vermutlich etwa eine Stunde dauern.«
    Emily schob die Finger ineinander und nickte. Tristan würde heute nacht weder in der Scheune noch in einem der freien Zimmer schlafen. Sie würden das Ehebett teilen, und er würde es ihr überlassen, ob sie die Lust mit ihm teilen würde. Aber konnte sie das überhaupt?
    Im Augenblick war sie nicht einmal sicher, ob sie das wirklich wollte. Was war sie eigentlich für eine Frau? Sie kannte Tristan Saint-Laurent doch gerade erst eine Woche. Er war ein Fremder für sie - auch wenn er ihr Ehemann war.
    Lange saß sie am Tisch und überlegte, ob sie weglaufen oder sich Tristan zügellos hingeben sollte - wie eine liederliche Frau. Schließlich

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