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Leidenschaft in Rot

Leidenschaft in Rot

Titel: Leidenschaft in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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war.
    Joanne kam auch. Sie kochte vor Wut. Nach einer Viertelstunde war sie nur noch beleidigt und freundete sich widerwillig mit der Tatsache an, daß es einen guten Grund dafür geben mußte, daß sie nie alles erfahren würde. Sie war so anständig, mir ein paar Gefälligkeiten zu erweisen. Sie benachrichtigte The Hallmark, daß das Zimmer für mich freigehalten wurde, ließ mir ein Telefon aufs Zimmer stellen und sorgte dafür, daß ein Neurochirurg hereinkam, der mir ein paar konkrete Fragen nach Dana beantwortete. Er sagte, sie solle zwei Monate Pause machen, um sich zu erholen, bevor sie wieder zur Arbeit ginge. Ich hatte meine Untersuchungen hinter mir und würde am Montag entlassen werden, falls nicht noch neue Symptome auftraten. Er sagte, ich solle mir keine Sorgen über ihren Zustand machen, wenn ich sie am Montag für ein paar Minuten besuchen käme. Sie sei noch immer benommen und halb bewußtlos und würde mich vielleicht nicht erkennen.
    Nachdem er gegangen war, wollte ich versuchen, Lysa Dean aufzuspüren, aber sie rief mich selbst an. Die Stimme der Dame an der Telefonvermittlung zitterte deutlich. Lysa war fürchterlich dramatisch und fürchterlich besorgt über alles und voll wortreicher Versicherungen wegen der Krankenhausrechnungen - aber auch gerissen genug, so zu tun, als sei ich Danas bester Freund, der sie auf einen kleinen Ausflug begleitet hatte. Sie sagte, sie und ihr ganzes Gefolge würden auf dem Rückweg zur Küste haltmachen, war sich aber nicht sicher, wann genau sie es schaffen würden.
    Am Montag zog ich mich an, bezahlte meine Rechnungen und durfte fünf Minuten zu Dana. Ihr Kopf steckte in einem Verband, ihr Gesicht glänzte aufgequollen und war voller blauer Flecke. Hinter Schlitzen waren müde Augen zu sehen, und ihr Mund war aufgesprungen und verschwollen. Sie schien mich zu erkennen. Sie drückte meine Hand. Ich konnte nicht verstehen, was sie murmelte. Die Krankenschwester stand daneben und schickte mich weg, als die Zeit um war. Ich zog wieder ins The Hallmark ein. Am Dienstag besuchte ich sie dreimal, morgens, nachmittags und abends, jeweils für zehn Minuten. Sie erkannte mich, und ihre Aussprache war besser, aber sie wußte nicht, was mit ihr geschehen war, und hatte anscheinend auch keine Eile, es zu erfahren. Immer wieder sackte sie mitten in einem halb verständlichen Satz weg und fing an, zu schnarchen, aber sie mochte es, wenn man ihre Hand hielt.

    Am Dienstag wurde ich um Mitternacht vom Anruf eines Burschen geweckt, der sich untertänigst entschuldigte und mich wissen ließ, daß Lysa Dean im besten Hotel der Stadt abgestiegen war und mich sofort sehen wolle. Ich ließ Lysa Dean ausrichten, sie solle sich zum Teufel scheren, und legte auf. Ich nahm den Hörer und wies die Vermittlung des Hallmark an, mich bis neun Uhr am nächsten Morgen in Frieden zu lassen. Mit dem fixierten Knochen war mir das Anziehen zu schwierig. Wenn sie etwas von mir wollte, wußte sie ja, wo ich war.
    Als ich vierzig Minuten später gerade wieder am Einschlafen war, klopfte es scharf an meiner Tür. Ich brummte diverse nicht ganz salonfähige Ausdrücke vor mich hin, stand auf, richtete meine Schlinge und ging in Unterhosen zur Tür. Gefolgt von einem Portier des Hallmark trat ein beleibter Bursche in schwarzem Anzug ein, der das Gepäck trug, das Dana und ich nach New York aufgegeben und nicht mehr rechtzeitig hatten zurückholen können.
    »Ich bin Herm Louker«, sagte er, als teile er damit etwas mit, was jeder Idiot wissen müsse. Ich starrte ihn fragend an. »Von der Agentur«, sagte er. Das sollte wohl alles erklären.
    Er griff mit zwei Fingern in die Brusttasche und zog zwei frische Dollarscheine heraus, die er sehr geräuschvoll knistern ließ, als er sie dem Portier überreichte.
    Herm sah ein bißchen aus wie ein Pinguin. Er hatte den gleichen Gang. Er trug ein Toupet mit einer richtigen Tolle. Seine Augen wirkten wie Zigarettenlöcher in einem Hotelhandtuch. Er trug Goldschmuck. Er ließ sich in einem Sessel nieder, schnitt eine Zigarre am Ende mit einem goldenen Messer ein und zündete sie mit einem goldenen Feuerzeug an.
    »Ich möchte mich völlig klar ausdrücken, Mr. McGee. Das Interesse des Kunden ist auch mein Interesse. Abgesehen davon, daß ich die kleine Frau persönlich liebe, weil sie durch und durch ein Schatz ist, geht es mir nur um den höchstmöglichen Schutz ihrer sowie meiner Interessen und die der Filmindustrie.« Er hob warnend eine fette

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