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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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Gesicht zauberten? In diesem Moment empfand Kazim kein Verlangen nach ihr. Ihre Schönheit war vielmehr wie Balsam für seine Seele.
    Und er respektierte ihre Geschäftstüchtigkeit. Sara besaß ein erstaunliches Talent darin, den Kunden die Befangenheit zu nehmen und ihnen komplizierte Konzepte zu erklären, ohne die Geschäftsmänner unter ihnen mit zu vielen wissenschaftlichen Details zu verwirren, wie Kazim es nur allzu häufig tat. Er wusste, dass er oft den Eindruck eines arroganten unnahbaren Mannes machte, und er fragte sich, ob Sara ihn auch so sah. Wahrscheinlich tat sie das, und wahrscheinlich hatte sie auch recht damit.
    Trotz ihrer nur sehr kurzen Bekanntschaft hatte er gemerkt, dass Sara in vielerlei Hinsicht eine bemerkenswerte Frau war, die es verdiente, dass man sie mit Respekt behandelte. Und als Zeichen seines Respekts würde er darauf verzichten, die Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, auszunutzen. Oder die, die sie auf ihn ausübte.
    Er war ein erwachsener Mann und konnte seine niederen Instinkte kontrollieren, so wie er die gefährliche Kraft der Hengste kontrollierte, die er ritt. Sara war eine wertvolle Angestellte, und das durfte er nicht vergessen, wenn seine Begierde ihn zu überwältigen drohte.
    „Oh Gott!“ Sara wurde durch einen Ruck aus dem Schlaf gerissen und sah sich verwirrt um. „Sind wir abgestürzt?“
    „Nein“, antwortete Kazim sofort. „Wir sind gelandet. Wir haben wieder festen Boden erreicht.“
    Das Flugzeug bewegte sich ruckelnd über die grobe, unfertige Landebahn.
    „Bin ich eingeschlafen?“ Eine dumme Frage. Selbstverständlich war sie das, obwohl sie sich nicht vorstellen konnte, wie das geschehen war. „Schon gut. Sie brauchen nicht darauf zu antworten.“
    Kazim sah nicht aus, als hätte er die Absicht gehabt. Konversation zu machen lag ihm nicht. Sara erinnerte sich plötzlich daran, irgendwann gesungen zu haben – etwas von neunundneunzig Flaschen Bier oder so ähnlich. Was für ein seltsamer Traum! Und in ihrem Traum war die Idee zum Singen von ihrem Boss gekommen, weil es ihr die Angst nehmen sollte. Was noch seltsamer war.
    Und dann wusste sie plötzlich alles wieder ganz genau. Sie erinnerte sich wieder an ihr beschämendes Verhalten, als sie das Flugzeug bestieg. Sie hatte sich an Kazim geklammert wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring.
    Verkrampft saß sie da, als das Flugzeug zu einem abrupten Halt kam. „Danke.“ Sie wusste nicht, was sie sonst sagen sollte.
    Kazim nickte nur, faltete seine Zeitung zusammen und legte sie in seine Aktentasche.
    Ohrenbetäubender Lärm von den Bohrtürmen drang an Saras Ohren, als ihr Fahrer den Jeep parkte. Sie bemühte sich, Kazim zu verstehen, als er aus dem Wagen sprang und ihr etwas zurief. Offenbar hatte er sie gebeten, ihm zu folgen, denn schon ging er mit langen, energischen Schritten auf die Bohranlage zu.
    Der intensive Geruch von Rohöl erfüllte die Luft. Eine Reihe von Pumpen erstreckte sich bis in einige Entfernung und bewegte sich mit dem steten Auf und Ab, mit dem sie das Öl aus seinem uralten Lager unter der Erde holten.
    Das Ölfeld war erst kürzlich entdeckt worden, und „Al Mansur Associates“ war sehr daran interessiert gewesen, die Förderung zu übernehmen. Sara war begeistert gewesen, als Kazim sie aufforderte, ihn hierher zu begleiten. Aber als sie jetzt neben ihm inmitten all dieses Lärms stand, wurde ihr ziemlich unbehaglich zumute.
    Sie kannte die Theorien über Angebot und Nachfrage, sie verstand den Vorgang des Bohrens von seiner technischen und wirtschaftlichen Seite, aber jetzt war sie nicht mehr sicher, dass sie genau sehen wollte, wie die Erde geplündert und gezwungen wurde, ihre Geheimnisse und Reichtümer herzugeben.
    Kazim stellte sie dem Vormann vor, und sie ließen ihre Papiere und Aktentaschen in dessen Wohnwagen. Man reichte ihnen Sicherheitsbrillen, Helme und Ohrstöpsel, und dann stieg der Vormann mit ihnen auf einen der Türme, der gleich zu bohren anfangen sollte.
    Nachdem sie den Turm über eine schmale Metall-Leiter erklommen hatten, gab der Bohrmeister, der das Komman do hatte, Sara eine Reihe strenger Anweisungen darüber, wo sie stehen durfte und wo nicht, worauf sie achten sollte und was passieren könnte, wenn ein Teil der Anlage sich lösen sollte, oder wie wahrscheinlich ein unkontrollierter Ausbruch von Gasen war, wenn sie zufällig auf Erdgas unter der Erde stießen. Am Ende hatte er es geschafft, sie völlig nervös zu machen und ihr das

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