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Leipziger Affären - Kriminalroman

Leipziger Affären - Kriminalroman

Titel: Leipziger Affären - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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vergraben. Miriams Satz fiel Henne ein: Es gibt Spiele, die pusten jeden Gedanken aus dem Hirn. Er erwog, Erika zu wecken, doch dann unterließ er es und kroch unter die Decke.
    Da spürte er eine Hand auf seinem Arm, sie rutschte tiefer, verharrte kurz auf der Wölbung seines Bauches und wanderte weiter nach unten.
    »Komm her«, murmelte Erika schlaftrunken, und Henne vergaß Miriam samt ihrer Sprüche.
    Auf dem Platz von Frau Blume, der Sekretärin des Polizeidirektors Schuster, saß ein Henne unbekannter junger Mann.
    »Nanu?« Henne runzelte die Stirn.
    »Frau Blume hat Urlaub, ich bin die Aushilfe. Sie können Gregor zu mir sagen.« Gregor tippte auf das Namensschild auf seinem Tisch.
    In diesem Moment riss Schuster die Tür auf. Schuster leitete die Polizeidirektion fast ebenso lange, wie Henne bei ihm Dienst tat. Die Männer mochten sich, auch wenn Henne es nie zugegeben hätte. Schuster war stolz auf seinen besten Ermittler, obwohl er dessen oft gesetzeswidrige Methoden ablehnte. Henne hütete sich daher, ihn zu sehr in seine Ermittlungen einzuweihen. Er lieferte ihm die Erfolge, verschwieg jedoch, wenn er wieder einmal die Vorschriften umgangen hatte. Meistens klappte das gut. Nur manchmal, wenn es unumgänglich war, musste ihn Schuster aus der Scheiße holen. Bis jetzt hatte er es stets getan, doch Henne wusste, er durfte den Bogen nicht überspannen.
    »Kommen Sie schon, Heine. Ich habe wenig Zeit.«
    Henne folgte ihm ins Büro. »Habe ich eben richtig gesehen, ein Mann im Vorzimmer?«
    »Staatlich geprüfter Kaufmann für Bürokommunikation, so nennt man das heutzutage. Er macht sich gut. Warum auch nicht, er hat die Lehre mit Auszeichnung abgeschlossen, Bester seines Jahrgangs. Aber ich will wegen Ihres Falles mit Ihnen sprechen.«
    »Der Bau-König.«
    Schuster nickte. »Leipzig hat König viel zu verdanken. Das Interesse an seinem rätselhaften Tod ist groß. Die Anfragen häufen sich, Presse, Rechtsaufsicht, Stadtverwaltung. Der Herr Oberbürgermeister hat Angst vor einem Baustopp auf Königs Baustellen. Keine schöne Werbung für eine Stadt, die sich bürger- und besucherfreundlich gibt.«
    »Vielleicht kann uns der Herr Oberbürgermeister einige seiner Beamten zur Verfügung stellen.« Henne konnte sich eine ironische Bemerkung nicht verkneifen. Immer und überall wurde gespart, Stellenstreichungen waren an der Tagesordnung.
    »Ich habe eine Sonderkommission ins Leben gerufen«, sagte Schuster. »Zehn Mann stehen zu Ihrer Verfügung.«
    Henne verschränkte die Arme. Er ermittelte lieber allein, doch die SoKo war eine Entlastung für ihn und Leonhardt. Die mühselige Kleinarbeit verteilte sich auf viele Schultern. Das gab ihm die Chance, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    »Ist Diener dabei?«, fragte er.
    Henne hatte Frank Diener bei einem länger zurückliegenden Mordfall kennengelernt und dafür gesorgt, dass der pfiffige Polizeianwärter nach Abschluss seiner Ausbildung in die Direktion wechseln konnte. Seitdem hatten sie hin und wieder zusammengearbeitet. Henne hatte sich kein einziges Mal über Frank beklagt. Dieses Privileg konnten nur wenige für sich verbuchen.
    »Bis jetzt nicht, aber wenn Sie es unbedingt wollen …« Schuster zückte seinen Federhalter.
    »Klar doch.«
    »Ich veranlasse das. Sie hingegen sehen zu, dass der Mord schnellstens aufgeklärt wird. Diesmal eilt es wirklich.«
    »Bis jetzt steht noch gar nicht fest, dass es ein Mord war. König kann sich auch selbst ins Jenseits befördert haben.«
    »Unsinn, der Mann hatte vor, das alte Astoria instand zu setzen. Wer solche Pläne hat, bringt sich nicht um.«
    Das Astoria war ein imposantes Gebäude aus der Zeit des Jugendstils. Unmittelbare Bahnhofsnähe, beste Citylage. Bis 1997 ein Luxushotel, stand es seitdem leer und verfiel langsam. Die Leipziger konnten sich glücklich schätzen, dass sich endlich jemand gefunden hatte, der dem Gebäude neues Leben einhauchen wollte.
    »Ich tue mein Bestes«, sagte Henne.
    »Aber bitte legal, denken Sie daran.«
    Als Henne an Gregor vorbeiging, stellte er fest, dass der Junge tatsächlich eine Menge draufhatte. Seine Finger flogen über die Tastatur, wie es Frau Blumes Finger noch nie getan hatten. Dabei musste Gregor nicht einmal hinsehen.
    Er grinste Henne an. »War es schlimm?«
    Henne grinste zurück und machte, dass er hinauskam. Das fehlte noch, dass er sich mit einem Neuling über den Chef ausließ.
    Leonhardt stellte wortlos Hennes Kaffeetasse auf den Tisch.
    »Weißt

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