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Leipziger Affären - Kriminalroman

Leipziger Affären - Kriminalroman

Titel: Leipziger Affären - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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zusammenarbeiten, wenn sie es für nötig erachten. Sie schützen zwar das Bankkundengeheimnis, aber gegen Kriminelle haben auch sie etwas.«
    »Können wir beweisen, dass König kriminell war?«
    »Das kommt noch, glaub mir. Wir haben nämlich noch etwas gefunden.«
    »Das wäre?«
    »Er wurde erpresst.«
    »Schau an, das kommt mir gelegen. Gibt es Hinweise, wer dahintersteckt?«
    Frank eilte ins Nachbarzimmer und kam gleich darauf mit einem Ordner zurück. Er blätterte und nahm schließlich eine Seite heraus. Henne erkannte verwischte maschinengeschriebene Zeilen auf weißem Papier.
    »Beuthe hat es untersucht. Es handelt sich um Papier der Farbe Classic White mit einem Gewicht von circa achtzig Gramm pro Quadratmeter. So etwas kann man in jedem Laden kaufen. Aber Beuthe hat herausgefunden, dass es aus Königs Büro stammt. Genauer gesagt, aus dieser Baubude am Connewitzer Kreuz. Es enthält Spuren von Staub, die mit dem Dreck in der Baubude identisch sind«, sagte Frank.
    »Zeig mal her.« Henne nahm Frank das Blatt aus der Hand und las. »Ich weiß, welche kriminellen Machenschaften Du treibst. Komm am 7. September auf die Baustelle, dort sage ich Dir, was ich will«, stand da.
    »Das gibt wenig her.« Henne reichte Frank das Blatt zurück.
    Der heftete es wieder in den Ordner ein. »Am siebten September wurde König ermordet.«
    »Haben wir Fingerabdrücke auf dem Brief?«
    »Nur die von König.«
    »Wer kam an das Papier heran?«, fragte Henne und antwortete gleich selbst: »Jeder, der Zutritt zur Baubude hatte, Heiligenbrand zum Beispiel.« Der Dürre hatte für König herumgeschnüffelt. Was lag näher, als dass er auch seinen Chef ausspioniert hatte? Dann fiel Henne noch etwas ein. »Und die Schrift? Irgendwelche Hinweise?«
    »Ein Computerausdruck wie tausend andere. Beuthe konnte keine Besonderheiten feststellen. Dafür hat Schemkeler das Ergebnis bezüglich des genetischen Materials unter Königs Fingernägeln geschickt.«
    »Ich höre.« Endlich würden sie einen Schritt vorankommen.
    »Spuren von seiner Frau, seiner Schwester und dieser Jakob. Dazu kommen andere, die nicht zuordenbar sind.«
    Hennes Narbe begann zu puckern. »Hast du einen Verdacht?«
    »Frag mich heute Abend noch einmal.« Frank wandte sich ab.
    Henne stand auf und rief nach Leonhardt, der inmitten der SoKo lebhaft diskutierte. »Wir brechen auf.«
    »Kann ich mit?«, fragte Frank und kämmte sich mit den Fingern durch die Haare, die wie immer widerspenstig in alle Richtungen abstanden.
    Henne schüttelte den Kopf. »Du sorgst dafür, dass alle Papiere aufgelistet werden. Und mach ein Inhaltsverzeichnis, okay?«
    Frank sah wenig begeistert aus. »Hab ich 'ne Tätowierung auf dem Rücken, wo draufsteht: Mach mich fertig?«
    »Das ist nun mal dein Job.«
    »Das war ein Zitat aus ›Heat‹, nicht von mir.« Frank grinste schief.
    Henne verdrehte die Augen. »Blödmann.«
    Die Baustelle wirkte genauso verlassen wie bei ihrem letzten Besuch. Die Kräne standen wie stumme Riesen in der Sonne neben den Betonfertigteilen, die noch immer unbenutzt herumlagen. Ein Windstoß trieb einen leeren Sack aus Papier, der Mörtel oder Estrich enthalten haben mochte, über die Grube, bis er sich im Rad eines Kranes verfing.
    Heiligenbrand und Gordemitz hockten in der Bude. Der Dicke spielte mit einem Taschenmesser, klappte es auf und wieder zu. Heiligenbrand kratzte sich den Dreck unter den Fingernägeln hervor. Als Henne und Leonhardt die Baubude betraten, ließ Gordemitz das Messer in der Jackentasche verschwinden.
    »Wasch wollen Schie schon wieder?«, nuschelte Heiligenbrand, dessen rechte Gesichtshälfte auf das Doppelte angeschwollen war. Henne hatte Mühe, ihn zu verstehen.
    »Uns unterhalten, was sonst?«, sagte Henne. Er sah zu Gordemitz hinüber, der Heiligenbrand mit einem bösen Blick bedachte, dann jedoch schnell den Kopf senkte.
    »Wüschte nisch worüber.« Heiligenbrand popelte weiter an seinen Fingernägeln herum.
    »Keine Angst, um das Thema kümmere ich mich.«
    Henne gab Leonhardt einen Wink, mit Gordemitz nach draußen zu gehen. Gordemitz bewegte seinen walrossartigen Leib nicht vom Fleck. Vielleicht wollte er seinen Kumpel Manne nicht allein mit Henne zurücklassen. Leonhardt fasste ihn schließlich am Arm, sodass ihm nichts übrig blieb, als dem Kommissar zu folgen.
    »Wer hat Ihnen das denn besorgt?« Henne zeigte auf Heiligenbrands Gesicht.
    »Geht Schie nischtsch an.«
    »Glauben Sie?« Henne bohrte blitzschnell seinen

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