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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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herangezogen.
    Dosierung
    Grundsätzlich sollte zwischen der Behandlung des akuten Kopfschmerzanfalls und der konstitutionellen Behandlung im kopfschmerzfreien Intervall unterschieden werden.
    Behandlung des akuten Kopfschmerzanfalls

    Hohe C-Potenzen: C-Potenzen werden als C30 oder C200 in Einzelgaben verabreicht, bei schweren Kopfschmerzen auch verkleppert, durchaus oft wiederholt (bis 10-minütlich über 1–2 h).
    Niedrige C- und D-Potenzen: Potenzen wie D6, D12 oder C12 können bei leichteren Kopfschmerzattacken während oder auch ohne Konstitutionstherapie angewendet werden. Sie werden mehrmals wiederholt, z.B. 3 × tgl. bis zu 10-minütlich.
    Q-Potenzen: bei akuten Kopfschmerzanfällen können sie analog den niedrigen C- und D-Potenzen angewendet werden. In der Praxis wird dieser Weg selten gewählt.
    Konstitutionelle Behandlung im kopfschmerzfreien Intervall

    Hohe C-Potenzen: Sie sind die Mittel der Wahl. Es werden je nach Erkrankungsfall C200 bis XM-Potenzen in aufsteigender Reihenfolge angewendet.
    Niedrige C- und D-Potenzen: Sie sind zur konstitutionellen Therapie bei Migräne und Spannungskopfschmerzen nicht angezeigt.
    Q-Potenzen: Kommen bei schweren Migräneerkrankungen (evtl. mit unverzichtbarer allopathischer Begleittherapie) zum Einsatz und werden dann täglich bis mehrmals täglich und in aufsteigender Reihe verabreicht.
    Verlaufsbeurteilung bei Akuttherapie
    Besserung
    Bei der Beurteilung der Arzneimittelwirkung zählt nur die subjektive Besserung. Hilfreich ist dabei die genaue Kenntnis früherer Kopfschmerzattacken, da sich bei einer eventuellen Änderung der Kopfschmerzsymptomatik unter der homöopathischen Behandlung die Arzneimittelwirkung besser einschätzen lässt.
    Je nach Heftigkeit der Kopfschmerzen und entsprechend dem früherem Verlauf sind der Wirkungsbeginn und die Wirkdauer unterschiedlich (etwa vier bis zwölf Stunden). In Extremfällen kann man das Medikament schon nach wenigen Minuten wechseln.
    Veränderung der Symptomatik
    Besteht eine Verbesserung des Allgemeinbefindens und/oder der Schmerzen, wird das Medikament auch bei veränderter Symptomatik nicht gewechselt.
    Veränderungen im Symptombild ohne substantielle Verbesserung oder sogar dem natürlichen Verlauf entsprechend, weisen auf das neu zu verabreichende Arzneimittel.
    Verschlechterung
    Eine Verschlechterung der Symptomatik im Akutfall ist immer ein Grund, ein neues Arzneimittel auszuwählen, egal ob die Symptomatik dabei gleich oder verändert ist. Eine Ausnahme stellt die Erstverschlechterung dar, die aber bei der Behandlung akuter Kopfschmerzen äußerst selten auftritt und meistens nur wenige Minuten andauert.
    Verlaufsbeurteilung bei Konstitutionstherapie
    Das passende Konstitutionsmittel wirkt sich auf die Häufigkeit und/oder auf die Intensität der Kopfschmerzattacken aus. Liegen noch andere Erkrankungen beim Patienten vor, können die Kopfschmerzen bei positiver Arzneiwirkung unter Umständen zu Beginn unverändert oder sogar verstärkt sein. Hieraus ergibt sich, dass zur Beurteilung der Arzneiwirkung eine genaue Kenntnis der einzelnen Kopfschmerzepisoden, des kompletten Krankheitsverlaufs und der gesamten Anamnese des Patienten unabdingbar ist. Grundsätzlich empfiehlt es sich, auch bei unveränderter Symptomatik, die jeweilige Mindestwirkzeit der entsprechenden Potenz abzuwarten, bevor über die Wirkung geurteilt wird. Die eigentliche Beurteilung der Wirkung konstitutioneller Arzneimittel über die Zeit entspricht genau den Methoden der homöopathischen Fallbeurteilung ( Kap. 7 ).
    Unterstützende Maßnahmen
    Da Kopfschmerzen grundsätzlich individuell sehr unterschiedliche Modalitäten haben, kann hier keine generelle Empfehlung gegeben werden. Es sei angemerkt, dass sich die häufig wirksame Schläfeneinreibung mit Tigerbalsam eher ungünstig auf die homöopathischen Arzneimittel auswirkt.
    Wichtig ist das Führen eines Kopfschmerzkalenders , um genaue Informationen über die Wirksamkeit bestimmter Therapieverfahren zu erhalten und andererseits den Verlauf über Jahre besser beurteilen zu können.
    Beim Spannungskopfschmerz wird als Schmerzmechanismus eine Störung in der Muskelaktivität des Nackens/Gesichtes/Kopfes angenommen. Die am häufigsten angewandten und am besten bewährten psychologischen Verfahren zur Behandlung des Kopfschmerzes vom Spannungstyp sind die progressive Muskelentspannung und das EMG-Biofeedback . Beide Verfahren dienen sowohl dazu, Muskelverspannungen direkt zu behandeln und die

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