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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Lärmüberempfindlichkeit) im Gegensatz zur Migräne selten und gering ausgeprägt. Kopfschmerzdauer: Stunden bis viele Tage.
    Ursache: bis heute ungeklärt.
    Wichtig: Zur Diagnosestellung sollten immer eine neurologische und internistische Untersuchung erfolgen. Bei typischer Anamnese und unauffälligem klinischen Befund sind keine weiteren apparativen Untersuchungen (Kernspintomographie etc.) nötig.
    Therapeutische Strategie bei Spannungskopfschmerz
    Die allopathische Behandlung des gelegentlichen Spannungskopfschmerzes erfolgt mit üblichen Kopfschmerzmitteln wie Acetylsalizylsäure (Aspirin® 500 mg), Ibuprofen (1–2 Tbl. à 400 mg) oder Naproxen (500–750 mg) oder Paracetamol à 500 mg. Auch Kombinationspräparate können eingesetzt werden, die gegenüber Monopräparaten mit nur einer Wirksubstanz die Vorteile eines breiteren Wirkprofils, des schnelleren Wirkungseintritts, der stärkeren schmerzlindernden Wirkung und der besseren Verträglichkeit bieten. Eine immer wieder nachzulesende Behauptung ist, dass gerade Kombinationspräparate mit ASS, Paracetamol und Koffein ein besonderes Risiko für eine Nierenschädigung beinhalten sollen. Diese Befürchtung wurde durch das von der DMKG begutachtete wissenschaftliche Datenmaterial widerlegt (Haag et al. 2004). Auch die Meinung, dass Kombinationspräparate mit Koffein den Verbrauch derartiger Schmerzmittel erhöhen, konnte nicht belegt werden.
    Der chronische Spannungskopfschmerz sollte wegen des Risikos eines nachfolgenden Schmerzmittelkopfschmerzes mit so genannten trizyklischen Antidepressiva behandelt werden. Diese Mittel erhöhen den Serotoninspiegel (Botenstoff im Nervensystem) im Gehirn, der wiederum für die Steuerung von Stimmung, Schlaf und Schmerz verantwortlich ist.
    Opiate kommen nicht oder nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.
    Homöopathische Behandlung bei Migräne/Spannungskopfschmerz
    Bei der Behandlung des akuten Kopfschmerzanfalls ist bei richtiger Mittelwahl mit einer Besserung der Kopfschmerzen zu rechnen. Eine anhaltende Wirkung auf die Attackenfrequenz und die Schmerzintensität ist jedoch nicht zu erwarten. Hierfür ist eine längerfristige homöopathische Therapie, eine Konstitutionsbehandlung, nötig.
    Miasmatische Zuordnung
    Kopfschmerzen, die durch Wärme, Ruhe oder Schlaf verschlechtert werden, sind häufig syphilitischer Natur.
    Hartnäckige, periodisch wiederkehrende Kopfschmerzen weisen auf das tuberkulinische Miasma hin, insbesondere wenn sie durch Ruhe, Schlaf und Essen gebessert werden und mit rotem Gesicht und Blutandrang zum Kopf einhergehen.
    Kinder, die aufgrund von Kopfschmerzen sich selbst auf den Kopf oder diesen gegen Gegenstände schlagen, zeigen häufig weitere Symptome einer syphilitischen oder tuberkulinischen Miasmatik.
    Repertorium
    Typische Rubriken für Spannungskopfschmerz oder Migräne existieren nicht.
    Die klinische Symptomatik der Migräne bzw. des Spannungskopfschmerzes ist so vielfältig, dass nur die Repertorisation der individuellen Symptome zum passenden Arzneimittel führt.
    Akuttherapie

    Je heftiger und akuter die Kopfschmerzen sind, desto schneller muss auch mit einer spürbaren Arzneiwirkung gerechnet werden.
    Obwohl die Kopfschmerzsymptome oft sehr klar sind, erreicht man in der Praxis nicht immer eine ausreichende Arzneimittelwirkung, sodass bei schwerer Migräne im akuten Kopfschmerzanfall häufige Arzneimittelwechsel vorkommen können, bzw. auch allopathische Medikamente gegeben werden.
    Konstitutionstherapie
    Bei der Migräne muss häufig mit einer längeren Behandlungsdauer gerechnet werden. Bei einer Konstitutionsbehandlung gibt man auch im kopfschmerzfreien Intervall das Mittel. Es verringert sich bei richtiger Mittelwahl die Attackenfrequenz und/oder die Kopfschmerzstärke. Die Dynamik des Heilungsprozesses hängt dabei von der Reaktionsfähigkeit des Patienten, der bisherigen Erkrankungsdauer und Erkrankungsschwere, sowie auch von der Eigendynamik des verabreichten Arzneimittels ab. Bei den meisten Kopfschmerzpatienten kann davon ausgegangen werden, dass es trotz suffizienter konstitutioneller Therapie zumindest zu Beginn der Behandlung zu weiteren Kopfschmerzattacken kommen wird. Ob diese akuten Kopfschmerzattacken im Rahmen einer Konstitutionstherapie mit homöopathischen Medikamenten oder mit allopathischer Medikation therapiert werden, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Mögliche therapeutische Wege sind z.B.:
    Der Patient bleibt im Schmerzanfall ohne Arzneimittel.
    Gibt es ein

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