Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Frühling etc.
Causa: Sind klare Auslösefaktoren (Essen, Kauen, Kaffee, klimatische Einflüsse, körperliche Anstrengung, Ärger) bekannt, sollten diese ebenfalls zur Arzneiwahl verwendet werden.
Modalitäten: Auch die jeweiligen Schmerzmodalitäten können von Bedeutung sein: Besser oder schlechter durch kalte oder warme Anwendungen, kalte Luft, Bewegung, Sport, Druck, Berührung, bestimmte Körperstellungen.
Konstitutionstherapie
Bei der Trigeminusneuralgie ist oft von einer längeren Behandlungsdauer auszugehen. Bei einer Konstitutionsbehandlung gibt man das Mittel im schmerzfreien Intervall. Es verringert sich bei richtiger Mittelwahl die Attackenfrequenz und/oder die Schmerzstärke. Die Dynamik des Heilungsprozesses hängt dabei von der Reaktionsfähigkeit des Patienten, der bisherigen Erkrankungsdauer und Erkrankungsschwere sowie auch von der Eigendynamik des verabreichten Arzneimittels ab.
Bei den meisten Gesichtsschmerzpatienten kann davon ausgegangen werden, dass es trotz suffizienter konstitutioneller Therapie zumindest zu Beginn der Behandlung zu weiteren Schmerzattacken kommen wird. Ob diese akuten Schmerzen im Rahmeneiner Konstitutionstherapie mit homöopathischen Medikamenten oder mit allopathischer Medikation therapiert werden, hängt vom jeweiligen Einzelfall ab.
Miasmatische Zuordnung
Die Trigeminusneuralgie ist meist psorisch, insbesondere wenn Berührung, Kauen und Sprechen typischerweise eine Verschlechterung auslösen. Hartnäckige Trigeminusneuralgien sind oft tuberkulinisch.
Repertorium
Die Hauptrubrik für die Trigeminusneuralgie ist Gesicht – Schmerz mit 196 Arzneimitteln sowie Gesicht – Schmerz – neur a lgisch (85 AM), die aber wegen des Umfangs keine praktische Bedeutung bei der Repertorisation hat. Folgende beispielhafte Unterrubriken der Rubrik Gesicht – Schmerz sind wegen der speziellen Charakterisierung des Symptoms „Gesichtsschmerz“ hilfreich für die Arzneifindung:Gesicht
Schmerz – eine Seite
Schmerz – abwechselnde Seiten
Schmerz – rechts
Schmerz – links
Schmerz – tagsüber, morgens, abends, nachts (mit den Unterrubriken)
Schmerz – anfallsweise
Schmerz – Anstrengung – agg.
Schmerz – Ärger, Verdruss, bei
Schmerz – Berührung – agg.
Schmerz – Bett im – agg.
Schmerz – Bewegung – agg./amel.
Schmerz – Bewegung – Unterkiefers des – agg.
Schmerz – Gehen – Freiem im – amel.
Schmerz – Gehen, nach – Warmwerden
Schmerz – geistige Anstrengung – agg.
Schmerz – Geräusche – agg.
Schmerz – Hautausschläge nach, unterdrückten
Schmerz – Husten, beim
Schmerz – Kaffee, nach Missbrauch von
Schmerz – kalt – Anwendungen, kalte – agg./amel.
Schmerz – kalt – Einwirkung von Kälte, durch
Schmerz – Luft, kalte – agg./amel.
Schmerz – Kauen, beim
Schmerz – Lähmung, mit
Schmerz – Luft – Freiem, im – agg./amel.
Schmerz – Luft – Zugluft agg.
Schmerz – Menses, während
Schmerz – Öffnen, beim – Mundes des
Schmerz – periodisch
Schmerz – pulsierend
Schmerz – Schneuzen der Nase agg.
Zusätzlich zu den „Schmerzrubriken“ sind die Unterrubriken folgender Abschnitte zu berücksichtigen:
Gesicht
Gefühllosigkeit (40 AM)
Gefühllosigkeit – eine Seite
Gefühllosigkeit – rechts
Gefühllosigkeit – links
Gesicht
Ameisenlaufen (55 AM)
Ameisenlaufen – rechts
Dosierung
Behandlung der akuten Neuralgie
Hohe C-Potenzen: Es haben sich in der Regel höhere Potenzen bewährt. Manchmal müssen auch mehrere Gaben tgl. erfolgen. C-Potenzen werden als C30 oder C200 in Einzelgaben verabreicht, bei schweren Kopfschmerzen auch verkleppert, durchaus oft wiederholt (bis 10-minütlich über 1–2 Stunden).
Niedrige C-und D-Potenzen sind nicht angezeigt
Q-Potenzen werden bei der akuten Schmerzattacke seltener eingesetzt.
Konstitutionsbehandlung
Hohe C-Potenzen sind die Mittel der Wahl. Es werden je nach Erkrankungsfall C200 bis XM-Potenzen in aufsteigender Reihenfolge angewendet.
Niedrige C- und D-Potenzen sind zur konstitutionellen Therapie bei der Trigeminusneuralgie nicht angezeigt.
Q-Potenzen kommen bei schwerer Verlaufsform (evtl. mit unverzichtbarer allopathischer Begleittherapie) zum Einsatz und werden tgl. bis mehrmals tgl. und in aufsteigender Reihe verabreicht.
Verlaufsbeurteilung bei Akuttherapie
Veränderung der Symptomatik
Besteht eine Verbesserung des Allgemeinbefindens und/oder der Schmerzen wird das Medikament auch bei veränderter Symptomatik
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