Leitfaden Homöopathie (German Edition)
nicht gewechselt. Es kann mit einer Abnahme der Schmerzintensität und der Attackenfrequenz gerechnet werden. Bei unzureichender Besserung ist aufgrund des hohen Leidensdruckes eine begleitende allopathische Therapie nötig. Bei eindeutigem Wirknachweis der homöopathischen Behandlung kann die allopathische Behandlung schrittweise reduziert werden. Ein abruptes Absetzen sollte auf keinen Fall erfolgen.
Veränderungen im Symptombild ohne substantielle Verbesserung oder sogar dem natürlichen Verlauf entsprechend weisen auf ein neues Arzneimittel.
Verschlechterung
Eine Verschlechterung erfordert selbstverständlich eine neue Verschreibung. Eine Ausnahme stellt die Erstverschlechterung dar, die aber bei der Behandlung akuter Kopfschmerzen äußerst selten auftritt.
Verlaufsbeurteilung bei Konstitutionstherapie
Das passende Konstitutionsmittel wirkt sich auf die Häufigkeit und/oder auf die Intensität der Kopfschmerzattacken aus. Liegen noch andere Erkrankungen vor, können die Kopfschmerzen bei positiver Arzneiwirkung unter Umständen zu Beginn unverändert oder sogar verstärkt sein. Hieraus wird deutlich, dass zur Beurteilung der Arzneiwirkung eine genaue Kenntnis der einzelnen Kopfschmerzepisoden, des komplettenKrankheitsverlaufs und der Anamnese des Patienten unabdingbar ist. Grundsätzlich empfiehlt es sich, auch bei zunächst unveränderter Schmerzsymptomatik vor einem Mittelwechsel die jeweilige Mindestwirkzeit der entsprechenden Potenz abzuwarten. Die eigentliche Beurteilung der Wirkung konstitutioneller Arzneimittel entspricht genau den Methoden der homöopathischen Fallbeurteilung ( Kap. 7 ).
Unterstützende Maßnahmen
Alternativ kann auch Akupunktur angewendet werden.
Prognose
Unter allopathischer Behandlung ist der Verlauf in der Regel progredient. In den Anfangsstadien finden sich noch schmerzfreie Intervalle von mehreren Monaten oder sogar länger als einem Jahr. 29% der Patienten haben nur eine Episode in ihrem Leben, 28% dagegen drei und mehr Episoden. In den ersten fünf Jahren treten jährlich bei 21% der Patienten erneute Attacken auf. Mehr als die Hälfte der Patienten hat im weiteren Verlauf eine mindestens sechsmonatige Remission, ein Viertel eine zwölfmonatige Remission. Mit der homöopathischen Therapie ist eine deutliche Reduktion der Beschwerden bzw. unter Umständen Beschwerdefreiheit zu erreichen.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Acon., Ars., Bell., Caust., Cedr., Cham., Chin., Coloc., Nat-m., Nux-v., Spig., Verb.
!! gar., Hep., Mag-p., Lach., Phos., Plat., Sang., Sep., Sil., Sulph.,
! Bry., Calc-p., Calc-s., Chel., Chinin-s., Dulc., Ferr., Kalm., Lac-c., Lyc., Mez., Puls., Staph.
Causa
Gerade bei der Trigeminusneuralgie sind auslösende Faktoren wie Kauen, Essen, Bewegung und klimatische Einflüsse wichtig.
Wenn die Schmerzen durch Kauen ausgelöst werden kommen
Belladonna
,
Bryonia
,
Chamomilla
,
Natrium muriaticum
,
Staphisagria
,
Platinum
,
Verbascum
,
Phosphorus
,
Colocynthis
infrage.
Oft genügt schon die geringste Berührung, um eine Schmerzattacke auszulösen. Häufige Mittel sind dann
Belladonna
,
Bryonia
,
China
,
Hepar sulfuris
,
Nux vomica
,
Sanguinaria
,
Sepia
,
Lachesis
,
Mezereum
.
Schmerzarten
Brennende Schmerzen:
Belladonna, Spigelia, Colocynthis, Staphisagria
.
Blitzschnelle, zuckende Schmerzen:
Sepia, Pulsatilla, Belladonna.
Bohrende, wühlende Schmerzen:
Platinum, China, Phosphorus.
Klemmende Schmerzen:
Hyoscyamus, Platinum, Veratrum album.
Klopfende Schmerzen:
Belladonna, Pulsatilla, Phosphorus.
Drückende Schmerzen:
Belladonna, Hyoscyamus, Pulsatilla, Staphisagria, Capsicum.
Reißende Schmerzen:
Belladonna, Causticum, Colocynthis, Veratrum album, China, Staphisagria, Hepar sulfuris.
Ziehende Schmerzen:
China, Hepar sulfuris, Phosphorus, Veratrum album.
Schneidende Schmerzen:
Belladonna, Rhus toxicodendron.
Stechende Schmerzen:
Pulsatilla, Colocynthis, Veratrum album.
Zuckende Schmerzen:
Pulsatilla, Spigelia,
Jucken und Kribbeln:
Belladonna.
Klimatische Einflüsse
Kann durch Einwirkung von Wind eine Trigeminusneuralgie ausgelöst werden, kommen vor allem
Aconitum
,
Causticum
,
Hepar sulfuris
,
Magnesium phosphoricum
infrage.
Wenn Kälte eine verschlechternde Rolle spielt sollte man vor allem an
Arsen
,
Agaricus
, Bellado
n
na,
Causticum
,
Dulcamara
,
Phosphorus
,
Silicea
,
Sepia
und
Sulfur
denken. Bei Besserung durch kalte Anwendungen hilft oft
Bryonia
,
Causticum
,
Lac
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