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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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konstitutionelle Behandlung möglich zu machen.
    Miasmatische Zuordnung
    Autoimmunerkrankungen sind meist mehrmiasmatisch. Die genaue Analyse aller Symptome führt oft zu einem ersten Konstitutionsmittel. Die Erfahrung zeigt, dass meist eine Reihe von verschiedenen, in großen Abständen verabreichten Medikamenten nötig ist, um Einfluss auf das Krankheitsgeschehen nehmen zu können, ähnlich wie man dies auch bei Krebserkrankungen sieht ( Kap. 25 ). Die Kenntnis der miasmatisch bedeutsamen Symptome ist für die Beurteilung des Verlaufs und bei der Entscheidung für einen Mittelwechsel unbedingt erforderlich.
    Homöopathische Arzneimittel

    Bewährte organspezifische Lebermittel: Ars., Card-m., Chel., Hydr., Lyc., Nux-v., Phos.
    Häufige Mittel bei chronischer Hepatitis: Ars., Lyc., Phos., Nat-s., Nit-ac.
    Zu den praktischen Aspekten der homöopathischen Therapie (Wahl der Symptome, Repertorium, Dosierung, Verlaufsbeurteilung) Kap. 17.2 , Kap. 17.3 .

17.4 Erkrankungen der Gallenblase

17.4.1 Gallensteine

    Cholelithiasis.
    Häufige Erkrankung in den industrialisierten Ländern. 10–15 % aller Erwachsenen entwickeln im Laufe ihres Lebens Gallensteine, die bei 80 % symptomfrei bleiben (sonographischer Zufallsbefund). Gallensteine variieren in der Größe von einigen Millimetern (Gallengries) bis zu mehreren Zentimetern. Frauen erkranken 3 Mal häufiger als Männer. Risikofaktoren: „5 F“ ( F emale, F at, F ourty, F air, F ertilitiy = weiblich, Adipositas, über 40 Jahre alt, blond, mehrere Kinder).
    Cholesterinsteine: gelb, bis zu kirschkerngroß.
    Pigmentsteine: braun bis schwarz, in großen Mengen auftretende, sandkorngroße, weiche, bröckelige Steine. Bilirubin lagert sich um einen Cholesterinkern an.
    Kombinationssteine: Mischung aus Cholesterin, Bilirubin und Kalk. Vielfarbige, harte Steine. Meist entstehen sie aufgrund von entzündlichen Prozessen in der Gallenblase aus Cholesterin- und Pigmentsteinen.
    Therapeutische Strategie
    Die Störung der Exkretionsfunktion der Leber und die daraus resultierende unausgewogene Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit, die zu Gallensteinen führt, isteine chronisch miasmatische Störung, auch wenn der Patient in Bezug auf die Galle beschwerdefrei ist. Sowohl im Akutfall als auch bei chronischen (symptomatischen und asymptomatischen) Gallensteinleiden sollte ausschließlich eine homöopathische Therapie erfolgen. Auf chirurgische Intervention bzw. medikamentöse Versuche, die Gallensteine zu beseitigen bzw. aufzulösen, sollte verzichtet werden, da sie nicht die Grundursache, sondern nur die sichtbaren bzw. spürbaren Folgen einer tiefer liegenden Erkrankung beseitigen und so letztlich unterdrückend wirken. Gallensteine, die die Ausführungsgänge verlegen und zum Gallenstau führen, müssen selbstverständlich entfernt werden.
    Homöopathische Behandlung
    (Akute Gallenkolik Kap. 17.4.2 )
    Zur Behandlung eines chronischen Steinleidens ist eine ausführliche Anamnese zwingend erforderlich um die Gesamtheit der Symptome zu erfassen, zu ordnen und zu hierarchisieren. Die Behandlung dient der Gesunderhaltung und der Prophylaxe von Gallenkoliken und entspricht in allen Aspekten einer homöopathischen Konstitutionstherapie.
    Wahl der Symptome
    Wichtige Abfragebereiche für die Hierarchisation und Repertorisation

    Die „5 F“ (Female, Fat, Fourty, Fair, Fertility)
    Frühere Symptome (rezidivierende Mittelohrentzünden als Kind, rezidivierende Sinusitiden, rezidivierende Zystitiden, Verdauungsstörungen etc.)
    Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -abneigungen im Allgemeinen und bezüglich des Gallensteinleidens
    Psychische Alterationen bzw. Reaktionen auf die Umwelt
    Miasmatische Zuordnung
    Bei genauer Analyse finden sich zahlreiche Symptome latenter Psora oder Sykosis ( Kap. 3.4 ), die zur Mittelwahl herangezogen werden können.
    Repertorium

    Die große Rubrik für Gallensteine findet man unter Abdomen – Schmerzen – allgemein – Leber – Kolik, Gallensteine.
    Hilfreich für die Hierarchisation und Repertorisation können folgende Rubriken sein:
    Die „5 F“ (s.o.):
    Allgemeines
    Frauenkrankheiten
    Adipositas, Fettleibigkeit
    Aussehen, Augen-, Gesicht-, Haarfarbe – hell, blond
    Alt – Personen, Beschwerden
    Weibliche Genitalien
    Empfängnis – leicht
    Frühere Symptome oder Erkrankungen, z.B.:
    Blase
    Entzündung – chronisch
    Entzündung – rezidivierend
    Stuhl
    Farbe – hell
    Farbe – weiß
    Fettig
    Rektum
    Obstipation – abwechselnd mit

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