Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Durchfall
Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Abneigungen, z.B.:
Allgemeines
Speisen und Getränke – Alkohol, alkoholische Getränke – Verlangen
Speisen und Getränke – blähende Speisen agg.
Speisen und Getränke – Butter – Verlangen
Speisen und Getränke – fette und gehaltvolle Speisen – agg.
Speisen und Getränke – Essig – Verlangen
Psychische Reaktionen auf die Umwelt, z.B.:
Gemüt
Reizbarkeit, Gereiztheit – Kleinigkeiten, durch
Ärger, Zorn, Wut – Widerspruch, durch
Ärger, Zorn, Wut – Wutanfälle
Beleidigend, beschimpfend, verletzend
Beleidigt, leicht
Dosierung
Bei symptomfreien Steinleiden kommen immer Einzelgaben hoher C-Potenzen (200, M, XM) in großen Abständen, gesteigert nach der Kent’schen Skala, zum Einsatz. Symptomatische Gallensteinleiden können zumindest initial Q-Potenzen in aufsteigender Reihenfolge (Q1, Q2, Q3 usw.) erfordern. Es sollte allerdings so bald als mögliche ein Wechsel zu hohen C-Potenzen erfolgen. Niedrige D- und C-Potenzen sind nicht angezeigt.
Verlaufsbeurteilung
Asymptomatische Steinleiden bzw. solche mit wenigen Beschwerden sind in der Verlaufsbeurteilung oft schwierig. Die Problematik liegt dabei nicht im subjektiven Leidensdruck des Patienten, sondern gerade in dessen Fehlen. Sind keine anderen Symptome oder Symptomenkomplexe vorhanden (was in der Praxis eher selten ist), muss eine sehr differenzierte Verlaufsbeurteilung an kleinen, funktionellen Symptomen, den Allgemeinsymptomen und den psychischen Alterationen des Patienten erfolgen. Die Gallensteine an sich eignen sich bei asymptomatischen Krankheitsverläufen nicht zur praktischen Beurteilung des Behandlungsverlaufs, da ihr Verschwinden (oder auch nur ihr Rückgang) keine „Conditio sine qua non“ für einen guten homöopathischen Heilungsverlauf ist. Umgekehrt ist aber ein Steinleiden, das symptomatisch wird (Gallenkolik), ein guter Grund, die bisherige Therapie noch einmal kritisch zu überdenken.
Prognose
Die Prognose ist gut. Die Gallensteine bleiben bei suffizienter homöopathischer Therapie entweder über Jahre beschwerdefrei oder lösen sich langfristig sogar auf.
Homöopathische Arzneimittel
Die wichtigsten Mittel bei beschwerdefreien Gallensteinen sind die großen Polychreste, z.B.
Calcarea carbonica, Sulfur, Lycopodium oder Sepia
. Da sich deren Verschreibung auf die unterschiedlichsten Aspekte des jeweils vorliegenden Krankheitszustands stützt, kann hier keine Differenzierung aufgrund spezieller Aspekte der Gallensteinerkrankung erfolgen.
17.4.2 Gallenkolik
Gelangt ein Stein vor oder in den Gallenblasenausgang, versucht der Organismus, diesen Fremdkörper über Kontraktionen der glatten Gallengangmuskulatur herauszubefördern. Die wehenartigen, rhythmisch wiederkehrenden Kontraktionsbewegungen sind äußerst schmerzhaft und bestimmen das Bild der akuten Gallenkolik. In seltenen Fällen vollständiger Verschluss des Ductus choledochus mit nachfolgendem Fieber und Anstieg des Serumbilirubins durch den Rückstau von Gallensaft (ikterischer Patient). Über die gemeinsame Endstrecke von Ductus choledochus und Ductus pancreaticus kann es bei Verschluss zu einer Stauungspankreatitis kommen.
Symptome: Häufig nach Mahlzeiten, insbesondere fetten Speisen oder Kaffee plötzlich starke Krampfschmerzen im rechten und mittleren Oberbauch, mit Übelkeit bis zum Erbrechen. Schmerzerstreckung oft bis zum Rücken oder zur rechten Schulter (Leberzeichen). Schmerzen kehren rhythmisch wieder.
Therapeutische Strategie
Die Gallenkolik wird wie eine akute Krankheit behandelt. Unter dem richtigen homöopathischen Mittel ist innerhalb Minuten bis Stunden eine deutliche Besserung zu erwarten. Die Heftigkeit der Beschwerden erfordert nicht selten eine häufigere Wiederholung des passenden Arzneimittels. Tritt keine rasche Besserung ein, ist das Mittel falsch und sollte schnell gewechselt werden. Trotz der heftigen Schmerzen des Patienten sollte sich der Arzt ausreichen Zeit zur Symptomaufnahme nehmen und in Ruhe analysieren. Ist der Patient wegen der starken Schmerzen nicht selbst in der Lage, seine Symptome zu schildern, sollte eine Fremdanamnese erfolgen. Bei zu großen Steinen kann eine Klinikeinweisung erforderlich sein. Tritt eine Gallenkolik erstmals auf, ist die Diagnose sonographisch zu sichern, um andere Schmerzursachen (z.B. Malignome) auszuschließen. Bei suffizienter homöopathischer Therapie kann im Allgemeinen auf die Gabe von Schmerzmitteln oder Spasmolytika
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