Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Leber
Karzinom – Leber
Leber und Leberregion, Beschwerden von – wachsartige Leber
Schmerzen – Leber – Berührung, bei
Haut
Verfärbung – gelb, Gelbsucht, Ikterus – Aufregung oder Emotionen, nach
Verfärbung – gelb, Gelbsucht, Ikterus – Stellen, umschriebene
Stuhl
Farbe – hell
Farbe – lehmfarben
Harn
Farbe – braun
Dosierung
Bei kooperativen Patienten haben sich in der Anfangsphase Q-Potenzen in aufsteigender Dosierung (Q1, Q2, Q3 usw.) bewährt. Nach Stabilisierung des Patienten Übergang zu Einzelgaben von hohen C-Potenzen (200, M, XM etc.), gesteigert nach der Kent’schen Skala. Niedrige D- und C-Potenzen finden im Allgemeinen keine Verwendung.
Verlaufsbeurteilung
Die Verlaufsbeurteilung orientiert sich einerseits an den erkrankungsbedingten Lokalsymptomen (Leberschwellung, ikterische Symptome, evtl. Schmerzen, Begleitsymptome wie Verdauungsstörungen), andererseits am Allgemeinzustand des Patienten. Von besonderer Bedeutung sind die Blutwertveränderungen, die im Rahmen einer suffizienten homöopathischen Behandlung eine eindeutige Verbesserung erfahren müssen. Bei einer langfristig angelegten Behandlung sind die oft durch äußere Bedingungen ausgelösten Schwankungen im Allgemeinbefinden oder des psychischen Zustandes schwer als valides Verlaufskriterium zu handhaben ( Kap. 7.3 ). Deswegen ist die Kontrolle der Laborparameter und deren Besserung ein wesentliches Kriterium zur Überprüfung der Arzneimittelwahl.
Prognose
Je nach Erkrankungsdauer und bereits vorhandenen Organschädigungen ist die Prognose sehr unterschiedlich. Sie reicht von Restitutio ad integrum bei erst kurzzeitig bestehenden Erkrankungen ohne Organschäden bis zu Unheilbarkeit bei schweren Organpathologien. Trotzdem sollte auch bei fortgeschrittenen Krankheitszuständen ein Behandlungsversuch unternommen werden, da auch Patienten in irreversiblen Krankheitsstadien von der homöopathischen Behandlung profitieren (Verbesserung des Allgemeinbefindens, verlangsamte Erkrankungsprogredienz).
Wichtige homöopathische Arzneimittel
Ars., Calc., Iod., Kali-c., Lach., Lyc., Nat-s., Phos., Sulph., Sep.
Die Liste der angegebenen Arzneimittel zeigt eine Auswahl der häufigsten „Hepatitismittel“. Eine genaue Beschreibung der einzelnen Indikationen ist wegen der Vielzahl der differentialdiagnostischen Möglichkeiten bei der Arzneiwahl an dieser Stelle nicht möglich.
17.3.3 Vererbte Hepatitiden
Morbus Wilson
Seltene, autosomal rezessiv vererbte Lebererkrankung. Aufgrund eines genetischen Defekts ist die Kupferausscheidung über die Galle gestört. Das Kupfer reichert sich in Leber, Nieren, Gehirn, Augen und anderen Organen an.
Symptome: Meist zwischen dem 5. und 30. Lj.; Hepatitis und nachfolgende Zirrhose können auftreten. Neurologische Ausfälle wie Schluckstörungen, Sprach- und Schreibstörungen, Zittern der Gliedmaßen, Gangstörungen sowie psychische Alterationen sind Hinweise auf die Kupfereinlagerungen im Gehirn. Spätsymptom: „Kayser-Fleischer-Kornealring“ (grünlich braune ringförmige Kupfereinlagerung um die Hornhaut des Auges).
Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
Unabdingbar sind Ernährungsberatung und ein Verzicht auf kupferhaltige Nahrungsmittel wie Innereien, Nüsse, Pilze, Vollkorn, Kakao, Schokolade, Meeresfrüchte und in Kupfergeschirr hergestellten Nahrungsmitteln (z.B. gebrannte Mandeln).
In der homöopathischen Literatur gibt es vereinzelte Berichte der Heilung von M. Wilson mit
Cuprum
oder
Manganum
(Boericke). Die Behandlung ist konstitutionell. Spezielle homöopathisch-therapeutische Angaben können wegen der Seltenheit der Erkrankung nicht gemacht werden.
Miasmatische Zuordnung
Als hereditäre Erkrankung ordnet man den M. Wilson am ehesten dem syphilitischen Miasma zu.
Hämochromatose
Autosomal rezessiv vererbte Eisenspeicherkrankheit. Durch erhöhte Eisenaufnahme des Darms kommt es zu Eisenablagerungen in verschiedenen Organen, u.a. in der Leber. Altersgipfel zwischen 40. und 60. Lj., bei Frauen oft erst nach der Menopause.
Symptome: starke Erschöpfung, Gelenkbeschwerden, Hautpigmentierungen, Müdigkeit, Reizbarkeit, depressive Verstimmung, Infektanfälligkeit und Libidoverlust.
Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
Aufgrund der breiten Streuung der genetischen Penetranz und vielfältiger Kompensationsmöglichkeiten des Organismus kann eine
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