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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Vorbemerkung des Autors
     
    Dies ist der zwei­te Band der Tri­lo­gie über Ta­rot, die ins­ge­samt ei­ne Vier­tel­mil­li­on Wör­ter um­faßt. Wenn sich die­ser Teil auch um ein re­li­gi­öses und ge­sell­schaft­li­ches The­ma zen­triert, so stellt er doch kei­ne in sich ab­ge­schlos­se­ne Ge­schich­te dar, und wir hof­fen, der Le­ser ist so in­ter­es­siert, sich den ers­ten und drit­ten Band eben­falls vor­zu­neh­men. Der ers­te heißt Gott von Ta­rot (Moewig-SF) und es geht um die Art und Wei­se der Her­aus­for­de­rung; der drit­te trägt den Ti­tel Glau­be von Ta­rot (Moewig-SF), und es geht um das We­sen der Höl­le. Viel­leicht sind ein paar In­for­ma­tio­nen über den ers­ten Band für die­je­ni­gen nütz­lich, die ihn noch nicht ken­nen:
    Bru­der Paul ist No­vi­ze im Hei­li­gen Or­den der Vi­si­on, ei­ner li­be­ra­len re­li­gi­ösen Sek­te, die es sich zur Auf­ga­be setzt, den Men­schen zu bes­sern. Die Or­den­so­be­re, die Ehr­wür­di­ge Mut­ter Ma­ria, schickt Bru­der Paul auf ei­ne Missi­on zum Pla­ne­ten Ta­rot, da­mit er her­aus­fin­det, ob die Gott­heit, die sich dort ma­ni­fes­tiert, der drei­ei­ni­ge Gott ist oder nicht. Bru­der Paul fin­det auf die­sem Pla­ne­ten zahl­rei­che schis­ma­ti­sche Re­li­gio­nen vor, die oft­mals im Streit mit­ein­an­der lie­gen. Doch die Wid­rig­kei­ten des Le­bens in die­ser Ko­lo­nie ver­lan­gen, daß al­le Be­woh­ner dicht und eng ver­bun­den mit­ein­an­der ar­bei­ten, an­dern­falls wür­den sie un­ter­ge­hen. Sie müs­sen den wah­ren Gott fin­den. Bru­der Paul wird Gast bei Pfar­rer Siltz von der Zwei­ten Kom­mu­nis­ti­schen Kir­che, des­sen Sohn sich mit ei­ner Scien­to­lo­gis­tin ein­ge­las­sen hat: der Skan­dal des Or­tes. Bru­der Paul trifft auf Ama­ranth, ei­ne un­ge­wöhn­lich hüb­sche und ke­cke Ver­eh­re­rin des schlan­gen­fü­ßi­gen Got­tes Ab­ra­xas. Bru­der Paul stellt ver­schie­de­ne Ex­pe­ri­men­te mit dem be­rüch­tig­ten Ani­ma­ti­ons­ef­fekt an, den er mit Hil­fe der Ta­rot­kar­ten kon­trol­liert, wird aber in le­bens­na­hen Vi­sio­nen ge­fan­gen, die mit sei­nen ei­ge­nen la­bi­len Cha­rak­ter­zü­gen und Er­fah­run­gen der Ver­gan­gen­heit in Ver­bin­dung ste­hen, wel­che bei ihm zur Kon­ver­si­on zu ei­nem re­li­gi­ösen Le­ben ge­führt hat­ten. Er er­kennt, daß sei­ne ei­ge­ne See­le dem Kom­post ver­gleich­bar ist, dem Roh­ma­te­ri­al des Über­gangs zwi­schen Tod und Er­neue­rung.
    Der vor­lie­gen­de Band be­ginnt mit dem Auf­tau­chen Bru­der Pauls aus die­ser groß­an­ge­leg­ten Vi­si­on.
     
    Piers An­thony

 

 
I Disziplin Trumpf 9
     
    … er merk­te, wie er – nicht zum ers­ten Mal – über die Ab­führ­mit­tel von Er­wach­se­nen nach­dach­te. Sie neh­men Ab­führ­mit­tel, Schnaps oder Schlaf­ta­blet­ten, um sich die Ängs­te zu ver­trei­ben, da­mit sich der Schlaf ein­stellt, aber ih­re Ängs­te sind zahm und ver­traut: der Job, das Geld, was der Leh­rer denkt, wenn ich Jen­ny nicht et­was Hüb­sche­res an­zie­he, ob mich mei­ne Frau noch liebt, wer mir wirk­lich ein Freund ist. Es sind blas­se Ängs­te, ver­gli­chen mit de­nen, die Wan­ge an Wan­ge mit ei­nem Kind im dunklen Bett lie­gen, das nie­man­den hat, dem es et­was an­ver­trau­en kann, es sei denn, ein an­de­res Kind. Für das Kind gibt es we­der Grup­pen­the­ra­pie noch Psych­ia­trie noch die So­zi­al­diens­te der Ge­mein­de, wenn es je­den Abend mit dem Ding un­ter dem Bett oder im Kel­ler fer­tig wer­den muß. Dem We­sen, das lau­ert und tollt und droht bis an die Gren­zen der Phan­ta­sie. Nacht für Nacht muß die­ser ein­sa­me Kampf aus­ge­tra­gen wer­den, und die ein­zig mög­li­che Hei­lung ist die schließ­li­che Ver­stei­ne­rung der Phan­ta­sie, und das nennt man Er­wach­sen­sein.
    Ste­phen King, Sa­lem’s Lot, New York 1975
     
    Um sie her­um form­te sich die Land­schaft des Pla­ne­ten Ta­rot her­aus. Sie stan­den in ei­ner Art Nie­der­wald. Aus dem Un­ter­holz er­ho­ben sich ein paar schlan­ke, ho­he Stäm­me, aber sie wa­ren ab­ge­stor­ben und ver­kohlt. Vor et­wa zehn Jah­ren muß­te hier ein Feu­er ge­wü­tet und die meis­ten hö­he­ren Bäu­me

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