Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Medikamente, Schlafmittel). Sie können die Wirkung der homöopathischen Arzneimittel stören. Ist es nicht möglich, sie abzusetzen, muss die Dosierung der homöopathischen Arzneimittel angepasst werden (z.B. häufigere Einnahme oder Q-Potenzen s.u.).
Blutzuckersenkende Medikamente
Liegen anamnestisch deutliche Blutzuckerentgleisungen vor, sollte keine Veränderung der Dosierung erfolgen.
Ist die Blutzuckererhöhung erst seit kurzem bekannt und/oder moderat und liegen keine schwerwiegenden Begleiterkrankungen vor, können blutzuckersenkende Medikamente evtl. reduziert oder sogar abgesetzt werden (nur vom erfahrenen homöopathischen Arzt und unter häufiger Kontrolle der Blutzuckerwerte).
Miasmatische Zuordnung
Der Diabetes mellitus wird der Psora oder der Tuberkulinie bzw. in bösartigen Fällen einer Kombination aus Sykosis und Tuberkulinie zugeordnet.
Dosierung
C-Potenzen als Einmalgabe oder verkleppert zur tgl. Einnahme.
Q-Potenzen in aufsteigender Reihe zur tgl. Einnahme.
Bei fortgeschrittenem Typ-2-Diabetes muss das Konzept der konstitutionellen homöopathischen Behandlung verlassen werden. Es werden Arzneimittel verabreicht, die sich an der jeweils im Vordergrund stehenden Problematik orientieren (z.B. Kap. 13.6.2 Polyneuropathie, Kap. 23.3 Ulzera, Kap. 29 Herzbeschwerden etc.).
Spezielle homöopathische Arzneimittel zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 sind in der Literatur nicht explizit ausgewiesen, es kommen alle Medikamente infrage, die eine tiefere Wirkung auf den Organismus haben und/oder der Symptomatik des Patienten entsprechen.
Prognose
Die Prognose bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 wird vor allem durch die Begleiterkrankungen und deren Prognose und Therapierbarkeit (schulmedizinisch und homöopathisch) bestimmt. Verbesserungen der Blutzuckerwerte sind möglich und vor allem zu Beginn der Erkrankung zu erwarten. Bei länger bestehender Erkrankung kann nicht von einer Heilung ausgegangen werden.
Homöopathische Arzneimittel
Zu Beginn sollte immer der Versuch unternommen werden, das passende homöopathische Konstitutionsmittel zu finden. Selbst bei begleitender schulmedizinischer Therapie lohnt es sich, dieses als Einmalgabe in hoher C-Potenz zu verabreichen. Bei fehlender Wirkung sollte dann zuerst die Dosierung verändert werden, bevor an einen Wechsel des Arzneimittels gedacht wird.
18.4 Schilddrüsenerkrankungen
Einführung
Charakteristisch bei Schilddrüsenerkrankungen verschiedenster Genese ist deren einförmige Auswirkung auf die Schilddrüse (Vergrößerung oder Verkleinerung) und auf die Symptomatik des Patienten (Überfunktion oder Unterfunktion). Diese Tatsache führt dazu, dass in der homöopathischen Therapie ähnliche Arzneimittel für die unterschiedlichen Grunderkrankungen der Schilddrüse infrage kommen (u.a. die meisten Arzneimittel, die Jod als Verbindung enthalten).
Unterschiede in der Therapie der jeweiligen Erkrankungen finden sich bei der Dosierung, der Dynamik des Heilungsprozesses, der Prognose sowie bei evtl. begleitenden schulmedizinischer Maßnahmen. Diese Unterschiede sollen im Folgenden diagnosebezogen diskutiert werden. Hierbei ist zu beachten, dass z.T. erhebliche Überschneidungen der jeweiligen Krankheitsbilder existieren.
Grundsätzlich handelt es sich aus dem homöopathischen Krankheitsverständnis heraus immer um mittelschwere bis schwere chronische Erkrankungen. Deshalb sollte ihre Behandlung dem versierten homöopathischen Arzt vorbehalten sein.
18.4.1 Struma, Struma nodosa
Kropf.
Jede Schilddrüsenvergrößerung, unabhängig von der Ursache und Funktionslage; häufige Erkrankung.
Euthyreote Struma (blande Struma): Schilddrüsenvergrößerung bei regelrechter Schilddrüsenstoffwechsellage. Häufige Erkrankung, 15 % der Bevölkerung betroffen.
Struma diffusa: gleichmäßige Vergrößerung des Schilddrüsengewebes.
Struma nodosa (Knotenstruma): Vergrößerung des Schilddrüsengewebes mit Knoten.
Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
Bei der Struma diffusa handelt es sich immer um das sichtbare Korrelat einer anderen Grundproblematik (Jodmangel, floride Schilddrüsenentzündung etc.). Die Struma nodosa muss, je nach Dignität des/der Knoten unterschiedlich beurteilt werden. Folglich steht am Beginn jeder therapeutischen Überlegung eine umfassende Diagnostik.
Liegt eine nicht kanzeröse, nicht entzündliche Vergrößerung oder Knotenbildung der Schilddrüse und euthyreote Stoffwechsellage vor, sollte eine
Weitere Kostenlose Bücher