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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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mit häufigeren Wechseln der homöopathischen Arznei zu rechnen. Das Therapiekonzept ist dementsprechend palliativ, wobei auch bei symptomfreien Diabetikern nicht von einem kurativen Therapieansatz gesprochen werden kann, da von einer Heilung nicht auszugehen ist.
    Miasmatische Zuordnung
    Der Diabetes mellitus wird der Psora oder der Tuberkulinie bzw. in bösartigen Fällen einer Kombination aus Sykosis mit Tuberkulinie zugeordnet.
    Verlaufsbeurteilung
    Bei der Behandlung von bezüglich des Diabetes symptomfreien Patienten ist es grundsätzlich schwierig, die Wirkung der Arzneimittel zu beurteilen. Hilfreich kann z.B. die Beurteilung des Schlafverhaltens, der Essgewohnheiten, der Verdauung, des allgemeinen Energieniveaus (Leistungsfähigkeit, Müdigkeit), des Immunsystems (z.B. Infektanfälligkeit, Verhalten der Wundheilung), der Psyche und der Sexualität sein.
    Von einer Verbesserung der Blutzuckerwerte oder einer Verringerung der benötigten Insulineinheiten kann auch bei positiver Arzneimittelwirkung nicht ausgegangen werden.
    Größere Schwankungen oder eine Verschlechterung des Blutzuckers in der Phase nach Einnahme eines homöopathischen Medikamentes deuten eher auf eine fehlende Wirkung des Arzneimittels hin.
    Prognose
    Das Therapieziel der homöopathischen Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Verhinderung bzw. Verzögerung des Auftretens von Komplikationen und somit langfristig eine Verbesserung der Lebensqualität und der Prognose. In fortgeschrittenen Stadien kann mit palliativer homöopathischer Therapie die Progredienz der Krankheitskomplikationen verlangsamt werden. Durch Reduktion der zusätzlich benötigten Medikamente (z.B. Antibiotika) wird der Organismus des Patienten geschont. Von der Heilung eines Diabetes mellitus Typ 1 wurde bisher nur in Einzelfällen und ganz zu Beginn der Erkrankung berichtet.
    Homöopathische Arzneimittel
    Für die konstitutionelle Behandlung kommen grundsätzlich alle tiefwirkenden Arzneimittel infrage. Besonders bewährt haben sich in der Praxis folgende Arzneien:
Phosphorus, Phosphoricum acidum, Natrium sulfuricum, Plumbum, Lycopodium
,
Natrium muriaticum, Sulfur
. Die Nosoden sind bei dieser schweren, chronischen Erkrankung speziell zu berücksichtigen (besonders
Carcinosinum
). Auch an „kleine“ Arzneimittel wie beispielsweise
Uranum nitricum
ist zu denken.
    Akute, interkurrente Erkrankungen werden mit den entsprechenden Medikamenten (die jeweiligen Kapitel) behandelt. Bei der Verschreibung wird die aktuelle Symptomatologie und nicht die der Grunderkrankung berücksichtigt.
    Dosierung

    Komplikationsloser Diabetes mellitus Typ 1 wird mit mittleren bis hohen C-Potenzen (C200, M, XM) in Einzelgaben und mit langer Wirkzeit behandelt. Seltener kommen auch Q-Potenzen zum Einsatz.
    Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium können häufiger Q-Potenzen verordnet werden.
    Interkurrente Erkrankungen werden mit mittelhohen C-Potenzen (C30, C200, M) in Einzelgaben oder mit Q-Potenzen behandelt.

18.3.2 Diabetes mellitus Typ 2

    NIDDM (Non-insulin-dependent diabetes mellitus): insulinunabhängiger Diabetes mellitus, Altersdiabetes.
    Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
    Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sind meist multimorbid. Die Erhöhung des Blutzuckers ist häufig nur ein Teilaspekt des komplexen Krankheitsbildes. Dementsprechend orientiert sich das Behandlungskonzept für diese Patienten an den bedrohlicheren oder vordergründigeren Erkrankungen, z.B. Herzerkrankungen, Hypertonie, Durchblutungsstörungen, Demenz etc., die in den entsprechenden Kapiteln nachgelesen werden sollten ( Kap. 29 Herz, Kap. 30 Kreislauf, Kap. 13 Nervensystem). Wichtig ist auch die Berücksichtigung des meist fortgeschrittenen Alters der Patienten.
    Im Folgenden werden lediglich einige grundsätzliche, für den homöopathischen Arzt wichtige Aspekte der homöopathischen Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 erläutert.
    Therapieunabhängig sollte versucht werden, den Blutzucker durch Veränderung der Lebensgewohnheiten (Ernährung, Bewegung) zu senken. Hier gilt es zu berücksichtigen, dass eine Verbesserung der Blutzuckerwerte im Therapieverlauf nicht allein auf die homöopathische Therapie zurückgeführt werden kann.
    Ein grundsätzliches Problem bei der Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 stellt die Einnahme von anderen, schulmedizinischen Medikamenten dar (z.B. Antihypertonika, Diuretika, Antikoagulanzien, Cholesterinsenker, psychotrope

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