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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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behandelbar) sollte im Falle einer ausbleibenden Heilwirkung homöopathischer Medikamente so bald wie möglich auf notfallmedizinische Maßnahmen umgestiegen werden.
    Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung

    !!!! Apis
    !!! Urt-u., Bell.
    !! Apisin., Ars., Lach., Puls., Vesp.
    ! Ant-c., Aran., Bry., Calc-p., Camph., Carb-ac., Cham., Dulc., Hyos., Iod., Ip., Kali-c., Nat-m., Op., Petr., Phos., Psor., Rhus-t., Stram., Sulph., Tub.

    Akutsituation
    Im Akutfall ist
Apis
fast immer das richtige Mittel. Deshalb muss es in jeder Notfallapotheke vorrätig sein; gefährdete Patienten sollten
Apis
dabei haben, wenn die anamnestisch eruierbaren Symptome nicht auf ein anderes akutes Urtikariamedikament hinweisen. Die zuverlässige und sofortige Wirkung von
Apis
bei akuten allergischen Reaktionen ist für viele Einsteiger das homöopathische Schlüsselerlebnis.
    Urtica urens
(Brennnessel) wäre zwar vom Bild der Urtikaria und vom Namen her noch nahe liegender, ist aber nicht so oft angezeigt. Auch
Urtica urens
kann rein symptomatisch sofort gegeben werden.
    Rhus toxicodendron
löst als Pflanze noch eine heftigere Kontakturtikaria aus als die Brennnessel. Hinweisend dafür kann Wärmebesserung oder Bewegungsunruhe sein.
    Belladonna
kann bei Urtikaria angezeigt sein, wenn heiße, hochrote, sehr schnell entstandene Rötungen vorhanden sind, und der Patient über Mundtrockenheit mit oder ohne Durst klagt.
    Einige Insekten- und Schlangengifte wie
Lachesis, Vespa crabro, Apisin
(Bienengift),
Aranea diadema
kommen als Reservemittel infrage. Auch wenn das Mittelbild nicht genau passt, ist ein Versuch oft doch noch erfolgreich.
    Im Arzneimittelbild von
Camphora
finden sich viele Symptome des anaphylaktischen Schocks.
    Chronische und chronisch rezidivierende Urtikaria
    Auslöser
    Reibung spricht für
Pulsatilla
, Kälte für
Dulcamara
oder
Rhus toxicodendron
, Insektenstiche für
Apis
,
Arsenicum album
oder
Lachesis
, Schwitzen bei Anstrengung für
Rhus toxicodendron, Urtica urens
oder
Natrium muriaticum
.
    Lokalisation
    Urtikaria an der Hand oder Unterschenkel spricht für
Sulfur
, an Unterarm oder Knöchel für
Natrium muriaticum
. Sicherer für die Verordnung sind aber kleine ungewöhnliche Stellen. Für das angioneurotische Lidödem kommen vor allem
Apis, Rhus toxicodendron, Arsen, Kalium carbonicum
infrage, letzteres vor allem am Oberlid.
    Lebensmittelallergien
    Fisch spricht für
Arsenicum,
Fleisch für
Arsenicum
oder
Antimonium crudum
, Meerestiere oder Gemüse für
Urtica urens
. Generell sind bei Lebensmittelauslösern oft
Arsenicum
oder
Pulsatilla
angezeigt.
    Kratzverhalten: Die Verschlechterung durch Kratzen ist pathognomisch. Es ist sinnvoll, diese Rubrik zu berücksichtigen, um auf die Urtikaria-Mittel einzugrenzen.
    Begleitsymptome
    können alles umfassen, was gleichzeitig auftritt, aber scheinbar nicht mit der Urtikaria zusammenhängt, z.B. Erbrechen (
Ipecacuanha)
, Alpträume (
Opium, Sulfur),
Heißhunger (
Petroleum, Iodium, Tuberculinum, Psorium, Sulfur)
.
    Stimmungslage
    Die Stimmungslage ist vor allem dann wichtig, wenn sie sich durch Jucken oder im Schub ändert. Z.B. anhänglich und weinerlich (
Pulsatilla
), reizbar und mit nichtszufrieden (
Chamomilla, Tuberculinum, Calcium phosphoricum
), zurückgezogen (
Bryonia
), verzweifelt (
Psorinum
), exhibitionistisch (
Hyoscyamus, Stramonium, Phosphorus
).

23.2.4 Seborrhoisches Ekzem

    Seborrhoische Dermatitis.
    Ekzemform mit scharf begrenzten rundlichen, zu Beginn an Follikel gebundenen Hautrötungen, die von gelb-bräunlichen, fettigen (seborrhoischen) Schuppen bedeckt sind.
    Ursache: unklar.
    Lokalisation: Effloreszenzen v.a. im Gesicht, am behaarten Kopf (besonders beim Säugling, Gneis) sowie in der Brust- und Rückenrinne.
    Therapeutische Strategie
    Das seborrhoische Ekzem ist ein seltener Befund bei Säuglingen und Kleinkindern. Es tritt in Form von gelblichen, teilweise bräunlichen und definitionsgemäß fettigen Schuppen und Krustenbildungen an der behaarten Kopfhaut auf. Wesentlich häufiger ist der „Milchschorf“ (Crusta lactea) als Erstmanifestation einer atopischen Dermatitis, auch Kap. 31.2.4 ), der aus trockenen Schuppen besteht. Bei betagten Patienten ist es ein häufiger Nebenbefund im Rahmen der Behandlung anderer chronischer Krankheiten und tritt insbesondere in den so genannten Schweißrinnen von Brust und Rücken auf.
    Bei Säuglingen ist der Milchschorf oft der erste Hinweis auf das Vorliegen einer Atopieneigung. Er darf

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