Leitfaden Homöopathie (German Edition)
u.a.)
Art der Blutung (arteriell, venös, Nasenbluten etc.)
Aussehen des Blutes (hell, dunkel, klumpig etc.)
Art des Schmerzes (stechend, brennend, keine Schmerzen etc.)
Miasmatische Zuordnung
Eine Verletzung an sich stellt kein Miasma dar.
Repertorium
Hilfreich sind v.a. die Rubriken Allgemeines – Blutung (214 AM), Allgemeines – Verletzungen (143 AM) und Allgemeines – Wunden (69 AM) mit jeweils zahlreichen Unterrubriken, von denen hier, der Übersicht halber, nur einige wichtige aufgeführt werden. Sehr gut sind die Rubriken mit der Art der Wunde (Risswunden, Stichwunden etc.) und diejenigen, die unter Allgemeines – Blutung – Blut die Beschaffenheit des Blutes beschreiben (z.B. hellrot, übel riechend oder mit Klumpen). Außerdem kann man bei den jeweils blutenden Körperteilen nachschlagen (z.B. Nase oder Rektum):
Allgemeines
Blutung – Blut (mit Unterrubriken)
Blutung – Körperöffnungen , aus den
Entzündung – Lymphgefäße, der (= Lymphangitis)
Verlust – Blutverlust
Verletzungen – Operation – Beschwerden durch
Verletzungen – Tetanusprophylaxe
Wunden – bluten reichlich
Wunden – eiternd
Wunden – Fremdkörper, durch
Wunden – Heilungstendenz – langsam
Wunden – Risswunden
Wunden – schmerzhaft
Wunden – Schnittwunden
Wunden – Splitter, durch
Wunden – Stichwunden
Mund
Bluten – Zahnfleisch (mit Unterrubriken)
Nase
Nasenbluten (mit Unterrubriken)
Rektum
Blutung aus dem Anus – Verletzungen, durch
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Die Höhe der Potenz hängt von der Schwere des Traumas und dem Zustand des Patienten ab. Meist empfiehlt sich die C30 oder C200, bei schweren Traumata und relativ robusten Patienten sind höhere Potenzen (M oder XM) sinnvoll. Bei schweren Traumata sind in den ersten 24 h evtl. meist mehrfache Gaben erforderlich (auch verkleppert).
Niedrige C- und D-Potenzen: Bei leichten Verletzungen können auch C6, D6 oder D12 als Tiefpotenz verabreicht werden; dabei ist eine mehrfache Wiederholung der Potenz nötig (z.B. stdl.).
Q-Potenzen: sind nicht sinnvoll.
Verlaufsbeurteilung und Prognose
Parameter für die Verlaufsbeurteilung sind zunächst das Persistieren der Blutung und der Schmerz. Normalerweise sollte eine Blutung binnen Minuten gestillt sein und der Schmerz unter homöopathischer Therapie rasch nachlassen. Im weiteren Verlauf sind evtl. auftretende Eiterungen besonders zu beachten; bei eiternden Wunden gibt es einige bewährte Homöopathika (
Calendula, Hepar sulfuris, Mercurius, Silicea
u.a.). Verzögerte Wundheilungen erfordern meist einen Mittelwechsel, hier kommen z.B.
Calcarea carbonica, Hepar sulfuris, Silicea
oder
Sulfur
infrage. Die Prognose ist gut, da ernsthafte Infektionen zumeist verhindert werden können. Dennoch braucht die Heilung Zeit und kann lediglich durch homöopathische Therapie beschleunigt werden.
Unterstützende Maßnahmen
Als Antiseptikum und zur Tetanusprophylaxe Calendula (1%ige Lösung) auf keimfreier Gaze zur Wundreinigung einsetzen und danach den Gazeverband regelmäßig mit Calendulalösung beträufeln.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Arn.
!! Calen., Ham., Lach., Led., Phos., Staph.
! Apis, Carb-ac., Carb-v., Cic., Con., Hep., Hir., Hyper., Kreos., Merc., Mill., Nit-ac., Ph-ac., Puls., Rhus-t., Sec., Sil., Sul-ac., Sulph., Vip., Zinc.
Bei Riss- und Schürfwunden stehen neben dem typischen Verletzungsmittel
Arnica
noch
Calendula
(äußerlich und innerlich zur Wundreinigung angewendet; bei Hautabschürfungen, sowie auch bei Muskel- und Sehnenrissen),
Carbolicum acidum
(bei ausgeprägten Schürfwunden; bei infizierten, tiefgehenden Wunden; stechende, brennende Schmerzen),
Hamamelis
(bei Risswunden mit großen Blutergüssen, anhaltend dunkle Blutung; typisch für venöse Blutungen; schlechte Wundheilung; Verhärtung) und
Hypericum
(bei sehr schmerzhaften Wunden, v.a. wenn Schmerzen im Nervenverlauf ausstrahlen) bei der Mittelwahl im Vordergrund.
Für Schnittwunden ist
Staphisagria
(scharfe Schnittwunden durch Glas, Blechränder oder bei Operationen; bei postoperativen Schmerzen und schwieriger Narbenbildung; Schmerz brennend oder wie Messerstiche) typisch. Bei großen Schnitten oder nach Amputationen sind
Calendula
(nach Amputationen; zur Infektionsvorbeugung) oder
Hypericum
(nach Amputationen; vor allem bei Schnitten in nervenreichem Gewebe wie z.B. Hand und Finger; Wunde schmerzhaft und berührungsempfindlich, Schmerzen strahlen im Nervenverlauf oder
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