Leitfaden Homöopathie (German Edition)
gedunsenes Gesicht. Schmerzhaftes Schlucken. Unruhe und Schwellungsempfindung im Thorax. Sichtbares Herzklopfen. Reichlicher Achselschweiß. Geschwollene Handvenen. Neuralgien nach Pockenimpfung. Augenlider schwer wie Blei. Sieht grüne/fließende Streifen. Musik lässt den Patienten weinen, mit Zittern der Füße. Verwendet beim Lesen und Schreiben falsche Ausdrücke. Fischlakengeruch in der Nase oder Geruch wie von gärendem Bier. Zahnschmerz nach Teetrinken. Langsames Sprechen. Inaktivität der Eingeweide. Blase und Rektum fühlen sich gelähmt an, keine Kraft zur Ausscheidung. Parese und Atrophie eines Beins. Leichtigkeitsempfindung des Körpers beim Gehen. Leichtes Taubwerden der Extremitäten (v.a. nachts).
33.1 Unfälle und Verletzungen
33.1.1 Schlagverletzungen und Prellungen
Wichtig ist die Beurteilung des Ausmaßes einer Verletzung. Bei Verdacht auf Kontusionen innerer Organe mit möglichen Rupturen ist eine schnelle notfallmedizinische Abklärung notwendig.
Symptome: Schmerz, Bewegungseinschränkung, Muskelverhärtung, Hämatom.
Diagnostik: Röntgen zum Frakturausschluss, Sonographie.
Therapeutische Strategie
Bei Prellungen direkt am Knochen (z.B. Tibia, Radius) mit Schmerz bei Bewegung evtl. Röntgenbild zum Frakturausschluss machen. Um eine massive Schwellung zu verhindern, empfiehlt sich Kälteanwendung (z.B. in ein Tuch eingewickelte Eisbeutel), Hochlagerung und Ruhigstellung. Ggf. können abschwellende Salbenverbände und Analgetika eingesetzt werden.
Homöopathische Behandlung
Bei Schlagverletzungen und Prellungen steht als Akutmittel meist
Arnica
im Vordergrund. Wenn man sich unsicher ist, welches Mittel am besten passt, kann man zuerst
Arnica
geben, um nicht zuviel Zeit zu verlieren. Neben
Arnica
lassen sich bei speziellen Indikationen durch genaueres Differenzieren von Causa und Symptomen andere, effizientere Arzneimittel anwenden. Oft werden im Heilungsverlauf mehrere Medikamente benötigt (z.B.
Bellis perennis, Rhus toxicodendron, Hypericum
).
Homöopathische Arzneien können das Anschwellen verringern, Schmerzen lindern und v.a. den Heilungsprozess beschleunigen.
Wahl der Symptome
Lokalisation der Verletzung bzw. Prellung ist entscheidend, Differenzierung v.a. zwischen Weichteilen und Muskeln, nervenreichem Gewebe, Drüsen und Knochen.
Aussehen und die Ausdehnung eines Hämatoms (z.B. violett sowie großflächig).
Schlagverletzungen am Auge, am Kopf oder am Steißbein erfordern spezielle homöopathische Mittel.
Miasmatische Zuordnung
Unfälle und größere Verletzungen können ein latentes Miasma in die Aktivitätsphase bringen. Daher ist die Akutversorgung mit einem homöopathischen Mittel immer auch eine Komplikationsprophylaxe.
Repertorium
Die Hauptrubrik Allgemeines – Verletzungen führt 143 Arzneimittel auf, hierzu gibt es zahlreiche Unterrubriken, von denen viele in den einzelnen Abschnitten dieses Notfallkapitels aufgeführt sind. Bei den Prellungen ist v.a. das verletzte Körpergewebe entscheidend. Als dreiwertige Mittel finden sich
Conium
bei Verletzungen von Drüsen und Weichteilen (auch
Arnica
ist hier dreiwertig),
Rhus toxicodendron
bei Verletzungen der Muskeln und
Hypericum
bei denen der Nerven.
Hinzu kommen v.a. Rubriken, die den Schmerz und die Modalitäten charakterisieren:
Allgemeines
Verletzungen – Drüsen, der
Verletzungen – Extravasaten, mit
Verletzungen – Muskeln, der
Verletzungen – Nerven, der – Schmerzen, mit großen
Verletzungen – Periosts, des
Verletzungen – Weichteile, der
Kopf
Hämatom am Kopf
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Die Höhe der Potenz hängt von der Schwere des Traumas und dem Zustand des Patienten ab. Meist empfiehlt sich die C30, bei schweren Traumata und relativ robusten Patienten sind höhere Potenzen (M oder XM) sinnvoll. Bei schweren Traumata sind innerhalb der ersten 24 h häufig mehrfache Gaben erforderlich.
Niedrige C- und D-Potenzen: Bei leichten Prellungen können auch C6, D6 oder D12 als Tiefpotenz verabreicht werden; mehrfache Wiederholung der Potenz nötig.
Q-Potenzen sind nicht sinnvoll.
Verlaufsbeurteilung und Prognose
Parameter für die Verlaufsbeurteilung sind Schmerz und Schwellung. Je nach Ausmaß der Verletzung ist spätestens innerhalb von 48 h ein Schmerzrückgang und ein Rückgang der Schwellung zu erwarten. Andernfalls ist ein Mittelwechsel indiziert.
Unterstützende Maßnahmen
Kühlung und Hochlagerung, um das Ausmaß der Gewebsschwellung bzw. der Hämatome zu reduzieren.
Wichtige
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