Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Brennen mit Jucken hervor, er gehört zu den großen „Brennmitteln“! Seine Wirkung auf die Haut zeigt sich in zahlreichen Hautleiden , angefangen von der ungesund erscheinenden Haut bis hin zu Akne, Psoriasis, Abszessen u.v.m. Die äußere Erscheinung des Sulfur-Patienten ist in der Regel dünn, schwächlich und müde mit hängenden Schultern und schlaffen Muskelfasern (jedoch gibt es auch das genaue Gegenteil). Die Verdauung ist gestört , die Zirkulation träge, es besteht eine Neigung zu venösen Stauungen. Sulfur hat große Abneigung gegen Wasser. Baden oder Waschen verschlimmert die Beschwerden , ebenso Stehen, Hitze und insbesondere unterdrückte Ausschläge oder Absonderungen. Allgemeine Verschlimmerung um 11 Uhr vormittags mit Schwäche und Leeregefühl im Magen. Die Körperöffnungen sind auffallend rot , das Schwitzen ist vermehrt, die Absonderungen sind im Allgemeinen übel riechend. Periodizität der Beschwerden . Rezidivierende Beschwerden.
Geist und Gemüt
Typisch für Sulfur ist die große Vielfalt an möglichen Symptomen, psychisch wie physisch. Zu fast jedem Symptom gibt es auch das genau gegensätzliche, was eine Charakteristik erschwert und relativiert.
Das äußere Erscheinungsbild wird vernachlässigt: Der Sulfur-Typ wirkt unsauber, schlampig, unordentlich . Gleichzeitig besteht aber eine Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen und Schmutz, der Patient ist schnell angewidert oder angeekelt. Sulfur-Menschen halten das, was sie lieben, auch für schön und kleiden sich daher z.B. in „schöne Kleidung“, die bei objektiver Betrachtung wenig attraktiv sein kann. Sie besitzen gerne Dinge und sind daher oft „Sammler“, oder sie sind ausgesprochen habgierig und geizig.
Es besteht Trägheit von Geist und Körper : Der Sulfur-Typ ist langsam, faul, zerstreut und vergesslich , macht Fehler beim Sprechen und Schreiben. Jedoch gibt es auch die ehrgeizigen, intellektuellen, an philosophischen und religiösen Fragen interessierten Menschen.
Neigung zu egozentrischem Verhalten , zu selbstbezogener Träumerei, Prahlerei und Selbstüberschätzung. Alles wird im Hinblick auf den eigenen Vorteil betrachtet.
Viele Ängste: Höhenangst, Angst um die eigene Gesundheit oder die der Familie. Versagensangst. Angst vor Kontrollverlust. Irrationale und hypochondrische Ängste. Schreckhaftigkeit mit Auffahren. Fürchtet um sein Seelenheil .
Gereizt und launisch, leicht erregbar. Sehr hastig (beim Essen, bei Bewegung usw.) und unruhig. Der Patient kann äußerst eigensinnig oder kritiksüchtig sein. Oder depressiv und der Verzweiflung nahe, dabei viel Weinen. Dieser Zustand kann bis zu Lebensüberdruss führen. Suchtneigung (v.a. Alkohol, aber auch Nikotin oder härtere Drogen).
Kinder wehren sich gegen Waschen oder fürchten sich vor der Dusche (sie baden aber unter Umständen gerne).
Kopf und Schwindel
Periodische Kopfschmerzen oder brennende Hitze auf dem Scheitel mit rotem, gedunsenem Gesicht, gleichzeitig kalte Füße . Die Schmerzen sind schlimmer morgens, beim Bücken, bei Bewegung und durch Essen; besser durch ruhiges Liegen im Zimmer. Kongestive Kopfschmerzen oder Migräne am Wochenende oder alle ein bis zwei Wochen . Konvulsionen. Epilepsie. Meningitis. Enzephalitis.
Schwindel v.a. morgens, im Stehen und beim Gehen im Freien, am schlimmsten an hoch gelegenen Orten.
Haare glanzlos und struppig . Hautausschläge an der Haargrenze und am Hinterkopf. Jucken der Kopfhaut. Starker Haarausfall. Milchschorf bei Kindern. Fontanellenschluss verzögert.
Augen
Hitze und Brennen der Augen, scharfe Tränen. Bei jeder Erkältung sind die Augen mitbetroffen. Lidränder auffallend gerötet , entzündet und ulzerös. Konjunktivitis mit dem Gefühl von Sand in den Augen. Waschen der Augen verschlimmert die katarrhalischen Symptome. Lichtscheu. Sehschwäche oder dunkle Flecke vor den Augen. Um das Licht wird ein farbiger Hof gesehen. Flimmern vor den Augen vor Kopfschmerzen. Rezidivierende Gerstenkörner. Katarakt. Iritis. Retinitis.
Ohren
Auffallend rote Ohren , v.a. bei Kindern. Eitrige Otorrhoe mit übel riechender Absonderung, schlimmer links. Otitis media. Überempfindlichkeit gegen Geräusche. Brausen in den Ohren. Schwerhörigkeit für die menschliche Stimme oder vorübergehende Taubheit.
Nase
Überempfindlichkeit gegen vorhandene oder eingebildete Gerüche, der Patient ekelt sich dann. Der Körpergeruch anderer Menschen ist unerträglich, auch der eigene ist unangenehm, v.a. der eigene Stuhlgeruch
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