Leitfaden Homöopathie (German Edition)
schreien und wüten oder mit Krämpfen, Durchfall und Atemwegserkrankungen reagieren.
Hals
Schlucken ist erschwert oder gar unmöglich, der Hals ist trocken und wie zugeschnürt. Kehlkopfkrämpfe beim Anblick von Wasser . Stimme heiser bis tonlos. Aphonie.
Verdauungstrakt
Großer Durst bei trockenem Mund und Hals. Übelkeit und Erbrechen von Schleim und grüner Galle, schlimmer abends und nachts. Auftreibung des Bauches, Kollern und schmerzhafte Koliken. Obstipation kann mit Diarrhoe abwechseln. Viele Blähungen. Schmerzloser Durchfall mit dunkler Farbe und Aasgeruch . Unwillkürlicher Stuhlabgang, der bei Kindern die Sauberkeitserziehung erschwert.
Harnwege
Harnsekretion unterdrückt bei akuten Erkrankungen, v.a. bei Kindern. Häufiger Harndrang, jedoch fließt der Harn verzögert und nur tropfenweise. Unwillkürlicher Harnabgang, schlimmer nachts. Enuresis nach Schreck.
Geschlechtsorgane
♂ Starke Erregung des Geschlechtstriebs mit unanständigen Reden. Fasst sich ständig an die Genitalien.
♀ Gesteigertes sexuelles Verlangen . Menstruation reichlich, dunkel und klumpig, dabei Schmerzen im Unterbauch und in den Oberschenkeln. Metrorrhagie mit Geschwätzigkeit und den charakteristischen Geistessymptomen (s.o.). Konvulsionen nach Entbindung. Wochenbettmanie mit den typischen Geistessymptomen (s.o.) und reichlich Schweiß.
Atemwege
Trockener und krampfartiger Husten mit Zusammenschnürung der Brust. Nervöses Asthma.
Extremitäten
Ständige unwillkürliche Bewegungen der Arme und Hände , die eigenartig rhythmisch und graziös wirken. Zittern, Zucken und Konvulsionen einzelner Sehnen, Gliedmaßen oder des ganzen Körpers, schlimmer beim Anblick einer glänzenden Oberfläche oder beim Anblick von Wasser. Chorea. Taumelnder, unkoordinierter Gang. Steifheit aller Glieder. Am Ende völliger Verlust aller willkürlichen Bewegungen.
Neuralgien. Heftiger Schmerz in der Hüfte, besonders links, mit Abszess. Hüftgelenksarthritis und -arthrose.
Schlaf
Tiefer Schlaf mit Schnarchen der Atmung. Erwacht aus dem Schlaf mit großer Panik und angstvollem Schreien. Qualvolle, schreckliche Träume . Kinder fürchten sich im Dunkeln und können nicht einschlafen.
Frost, Fieber, Schweiß
Kälte und Frost am ganzen Körper mit Zucken und Zittern bei heftigem Fieber. Große Hitze und ölige Schweiße, die keine Erleichterung bringen. Heißer Kopf und eiskalte Glieder.
Haut
Plötzlich auftretende Hautrötung. Jucken der Haut. Scharlachartiger Ausschlag mit heftigem Delirium. Folgen von unterdrücktem oder nicht herauskommendem Hautausschlag, v.a. bei Scharlach, mit deliranten Zuständen.
Allgemeinsymptome
Allgemeine Verschlimmerung durch Schreck. Glänzende Gegenstände und Wasser lösen Panik aus. Konvulsionen. Fehlen von Schmerz bei Symptomen, die ansonsten mit Schmerzen einhergehen.
Miasmen
Psora, Sykosis.
Arzneimittelbeziehungen
Ergänzungsmittel: Sulph.
Bewährte Folgemittel: Acon., Bell., Bry., Cupr., Hyos., Nux-v.
Unverträglich mit: Coff.
Antidotiert von: Acet-ac., Bell., Camph., Coff., Hyos., Nux-v., Op., Puls., Senn., Tab.
Kollaterale Arzneimittel: Bell., Hyos., Op.
Sulfur (Sulph.)
Henning Droege
Sulfur lotum, Schwefel; sublimierter Schwefel; S
Betroffene Organsysteme
Sulfur wirkt auf alle Gewebe und Organe, insbesondere jedoch auf Haut und Schleimhäute, Verdauungstrakt , Atemorgane, Kreislauf. Linke Seite.
Causa
Unterdrückung von Hautausschlägen. Unterdrückung generell (z.B. durch Antibiotika, Impfungen, Operationen, diverse Medikamente usw.).
Modalitäten
Agg.: im Stehen, durch Hitze, Bettwärme, nachts, um 11 Uhr vormittags , durch Waschen bzw. Baden , durch nasskaltes Wetter, bei Hitze oder Wetterwechsel, in Ruhe, durch Unterdrückungen.
Amel.: durch trockenes und warmes Wetter, frische Luft, Bewegung, durch Ausscheidungen, Liegen auf der rechten Seite.
Allgemeine Darstellung
Sulfur ist das große Hahnemann’sche Antipsorikum! Er kann für jede Erkrankung infrage kommen und seine Wirkung ist tiefgreifend. Er hat die Kraft, alles Innere an die Oberfläche zu treiben und damit fehlende Reaktionen hervorzurufen . Bei symptomarmen Fällen oder bei Versagen von sorgfältig gewählten Medikamenten regt Sulfur die Ansprechbarkeit des Organismus an. Er wird daher oft zu Beginn der Behandlung eines chronischen Falles eingesetzt. Nach akuten Erkrankungen oder entzündlichen Prozessen ist seine Wirkung von großer Hilfe.
Sulfur ruft am ganzen Körper örtliche Kongestionen, Hitze und
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