Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Einschnitte.
Allgemeinsymptome
Unterdrückung der Gefühle. Kurzer Schlaf (v.a. nachmittags) verschlechtert, Kälte verschlechtert; Wärme bessert, südliches Klima. Neigung zum Liegen, Besserung durch Bettruhe. Bewegung verschlechtert. Gehen im Freien bessert. Druck verschlechtert. Besser nach Koitus, durch Tabakrauchen.
Miasmen
Psora, Sykosis, Syphilis.
Arzneimittelbeziehungen
Ergänzungsmittel: Caust., Coloc., Thuj.
Bewährte Folgemittel: Calc., Caust., Coloc., Fl-ac., Ign., Kali-c., Lyc., Nux-v., Puls., Rhus-t., Sel., Sulph.
Unverträglich mit: Ran-b.
Antidotiert von: Ambr., Camph.
Kollaterale Arzneimittel: Cham., Merc.
Stramonium (Stram.)
Henning Droege
Stechapfel; Datura Stramonium; Stechapfel; HAB: Datura Stramonium
Betroffene Organsysteme
Gehirn, Spinalnerven, Geist und Gemüt, Kreislauf.
Causa
Schreck. Anblick von glitzernden Objekten, Anblick von Wasser. Folgen von unterdrückten Ausschlägen, Geburtskomplikationen, Impffolgen.
Modalitäten
Agg.: Dunkelheit, Alleinsein, Anblick von glitzernden Gegenständen oder Wasser, Schreck, nach dem Schlaf, beim Schlucken, durch unterdrückte Absonderungen.
Amel.: Licht, Gesellschaft, Wärme.
Allgemeine Darstellung
Stramonium wirkt vor allem auf das Nervensystem, das sich in einem ungeheuren Aufruhr befindet. Gewalt ist die Reaktion auf diesen Übererregungszustand: Unkontrollierte Wut und Gewalttätigkeit oder massive Ängste rund um die Themen Gewalt, Dunkelheit und Tod.
Erregungszustände höchsten Grades mit wilden Delirien und Konvulsionen .
Ein wichtiges Mittel für akute Erkrankungen mit hohem Fieber und Delirium. Halluzinationen besonders visuell und akustisch. Krampfzustände, die beim Anblick von glänzenden Gegenständen oder von Wasser ausbrechen oder sich verschlimmern. Auffallendes Fehlen von Schmerzen , trotz der Heftigkeit der Symptome.
Geist und Gemüt
Lebhafte Phantasien und sehr heftige Delirien mit enormer Geschwätzigkeit , dabei auch Tobsucht und Gewalttätigkeit. Anfallsweise schwatzt der Patient ununterbrochen, lacht, singt und tanzt, oder wütet, schreit und flucht, schlägt die Umstehenden, zerreißt seine Sachen. Er starrt mit hervortretenden Augen und erweiterten Pupillen, spricht unverständlich und zusammenhanglos und macht ständig Gebärden . Er ist von vielen schrecklichen Ängsten geplagt, hat z.B. Angst in geschlossenen Räumen oder im Tunnel, im Dunkeln , in der Nacht. Angst vor dem Alleinsein , vor Berührung, vor Verletzung oder Tod. Schreck durch den Anblick einer Gewalttat führt zu Beschwerden. Das Geräusch oder der Anblick fließenden Wassers kann extreme Angst, Tobsucht oder Krampfanfälle auslösen, ebenso der Anblick von großen, schwarzen Hunden oder anderen Tieren , generell von allen schwarzen oder dunklen Dingen. Will daher immer Licht haben, jedoch Verschlimmerung durch grelles Licht.
Sehr viele Wahnideen: Der Patient kommt sich z.B. sehr groß vor, die Gegenstände um ihn herum aber erscheinen ihm zu klein. Er sieht Menschen und Gespenster, spricht mit ihnen oder greift danach. Viele Halluzinationen, die ihn erschrecken und zum Fliehen veranlassen. Pavor nocturnus bei Kindern.
Religiöse Delirien, Patient betet oder flucht; glaubt, vom Teufel besessen oder verdammt zu sein. Er glaubt zu sterben, trifft Anordnungen für sein Begräbnis.
Melancholie oder Depression mit Neigung zum Selbstmord. Gedächtnisschwäche bis hin zu Stupor. Geisteskrankheit.
Kopf und Schwindel
Kopfrollen. Bohrt den Kopf in das Kissen oder fährt hoch . Kongestionen zum Kopf. Heftige Stirnkopfschmerzen mit Augen- und Zahnschmerzen. Schwindel beim Gehen mit Schwanken und Fallneigung. Meningitis, Enzephalitis.
Augen
Die Augen treten hervor, sind rot und glänzend mit wildem Blick und erweiterten Pupillen . Vorübergehende Blindheit, Trübsichtigkeit, Doppeltsehen und optische Halluzinationen. Beim Lesen scheinen sich die Buchstaben zu bewegen und zusammenzulaufen.
Gesicht
Hitze des Gesichts mit umschriebener Wangenröte und Blässe um den Mund. Funkelnde Augen mit Ausdruck von wilder Angst. Krampfartige Bewegungen mit Verzerrung des Gesichts. Risus sardonicus.
Mund und Zähne
Große Trockenheit und Röte in Mund und Rachen, dabei Abneigung gegen Wasser. Es kann aber auch heftiger Speichelfluss bestehen. Sprachstörungen mit Lähmung der Zunge. Sprache lallend, stammelnd und stotternd . Kann nur mit Schwierigkeit artikulieren, verkrampft und verzerrt dabei das Gesicht.
Zahnungsbeschwerden bei Kindern, die
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