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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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aufgerissenen Augen an der Zimmertür lehnte. Ihr Gesicht war bleich.
    »Hm, Schatz, sie kommen – über den Pol«, sagte er tonlos. »In zwei Stunden ist es soweit.«
    »O Ted«, schluchzte sie und warf sich in seine Arme. Sie küßten sich kurz.
    Der Mann nahm zwei große Koffer, die bereits fertig gepackt in der Ecke standen – alles andere lag schon seit Wochen im Wagen bereit – und rannte los. Die junge Frau folgte ihm auf dem Fuße, ohne sich damit aufzuhalten, die Haustür hinter sich zu schließen. Im Laufen nahm sie einen vierjährigen Jungen und ein lockenköpfiges Mädchen von etwa zwei Jahren auf. Quer über den Rasen rannte sie auf eine schwere Limousine zu.
    »Hast du deine Koffein-Tabletten?« fragte er im Laufen.
    »Ja.«
    »Du wirst sie brauchen. Fahr wie der Teufel – du mußt den Vorsprung halten, verstanden? Du kannst es schaffen, denn der Wagen ist schnell, und du hast ausreichend Benzin und Öl. Elfhundert Meilen von hier, draußen in der Wüste, wo es kaum Menschen gibt, seid ihr sicher!«
    »Ich mache mir auch keine Sorgen um uns, sondern um dich!« schluchzte sie. »Als Frau eines Technos bekomme ich ein paar Minuten vor der H-Warnung Bescheid – na und? Was ist mit dir?«
    »Mach dir keine Sorgen, Kind. Mein Teufelsding hat auch ein ganz schönes Tempo, und mit Verkehr ist jetzt noch nicht zu rechnen.«
    »Du weißt genau, daß ich das nicht gemeint habe!«
    In diesem Augenblick hatten sie den Wagen erreicht. Während er die Koffer im Gepäckraum verstaute, brachte sie die beiden Kinder auf dem Vordersitz unter, glitt hinter das Steuerrad und ließ den Motor an.
    »Ich weiß, was du gemeint hast, Liebste. Ich bin bald wieder bei dir.« Er küßte seine Frau und das kleine Mädchen, während er seinem Sohn die Hand gab. »Kinder, ihr und Mutter werdet jetzt einen Besuch bei Großvater machen. Ihr werdet dort viel Spaß haben. Ich komme später nach. Nun aber los!«
    Das schwere Fahrzeug setzte zurück und schwang herum; Kies spritzte, als die junge Frau das Gaspedal bis zum Anschlag durchtrat.
    Kinnison rannte zur Garage, öffnete die Tür und trat an ein schweres Motorrad, das dort fahrbereit wartete. Hastig schaltete er zwei der drei riesigen Lampen ein – ein violettes und ein hellblaues Licht flammte auf, und eine Sirene begann zu schrillen. Er stieg auf und raste los.
    Seine Sirene, bei deren Klang die anderen Verkehrsteilnehmer sofort an den Straßenrand fuhren, war meilenweit zu hören; er kam schnell voran. Mit halsbrecherischem Tempo durchfuhr er eine Kreuzung, und sein Trittbrett berührte den Boden, als er in die Kurve ging.
    Hinter ihm kam langsam eine andere Sirene näher. Zwei rote Lichter – das mußte ein Stadtpolizist sein. Kinnison fuhr langsamer, und das andere Motorrad schob sich neben ihn.
    »Ist es soweit?« brüllte der uniformierte Polizist. Seine Stimme war über den Motorenlärm der schweren Maschine kaum zu hören.
    »Ja«, brüllte Kinnison zurück. »Lassen Sie den Diversey-Boulevard und den Außenring nach Süden bis Gary sperren. Aber schnell, bitte!«
    Das weiß-schwarz gemusterte Motorrad fiel zurück, und der Polizist griff nach seinem Mikrophon.
    Kinnison fuhr wieder schneller. An der Kreuzung der Cicero-Avenue mußte er die Fahrt drosseln, obwohl er grünes Licht hatte. Es herrschte reger Verkehr. An der Kreuzung der Pulaski Straße halfen ihm zwei Polizisten durch eine Stauung. Am Sacramento-Boulevard herrschte bereits Ruhe.
    Hundert ... hundertundzehn ... er überquerte eine Brücke und schwebte sekundenlang in der Luft ... hundertunddreißig ... hundertundvierzig ... hundertundfünfzig – das war etwa die Geschwindigkeit, die er hier fahren konnte, denn er hatte den Diversey-Boulevard nicht mehr für sich allein. Andere blau-violett beleuchtete Motorräder bogen aus den Nebenstraßen ein. Kinnison verlangsamte das Tempo auf neunzig und ging mit den anderen Motorradfahrern in Formation.
    Kurz darauf wurde – von Kinnison unbemerkt – für ganz Chicago H-Warnung gegeben – und die Vorbereitungen für die systematische Evakuierung der Stadt liefen an.
    Weiter ging die Fahrt, durch einen Park und unter einem Viadukt hindurch; kurz darauf kam eine scharfe Rechtskurve, die mit knirschenden Bremsen und quietschenden Reifen genommen wurde. Jetzt waren sie auf dem breiten Außenring, der für Höchstgeschwindigkeiten gebaut war; endlich konnten sie ihre schweren Maschinen ausfahren. Die Männer legten sich nach vorn, duckten sich hinter die Lenkstange

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