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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Barthaaren!« rief Worsel dem Rettungstrupp zu. »Sie haben Kriegsmaschinerie freigesetzt! Das entwickelt sich ja zum ausgewachsenen Aufstand! Bluebelt! Hörst du zu? Ruf die Patrouille! Bluebelt, Bluebelt, bist du da?«
    Eine unheimliche Stille schwang im Äther. Wieder war ein Gedankenschirm errichtet worden, noch während Bluebelt mit seinem »Herrn« sprach, und Pok war isoliert – eine Kommunikation fand nicht mehr statt. Dagegen mußte sofort etwas unternommen werden.
    »Wir haben den DeLameter im Gang aufgestellt, Worsel«, sagte der Kurator. »Der dürfte ausreichen, den Kampfwagen aufzuhalten. Sie erkennen das Ding sicher – dieser Panzer ist beinahe so alt wie die Dreiplaneten-Liga und schießt mit Makrostrahlen.«
    »Ganz meine Meinung«, erwiderte Worsel. »Unsere Kanone ist nur etwa ein Zehntel so groß, aber zehnmal tödlicher. Allerdings haben wir nur eine. Wir können vielleicht einen, zwei, drei oder wer weiß wie viele ausschalten, aber dabei gehen wir irgendwann mit drauf. Ehe wir uns darauf einlassen, müssen wir also eine andere Taktik in Betracht ziehen.« Worsel wandte sich ab. »Habe jetzt keine Zeit, Ihnen mehr darüber zu sagen. Warten Sie mit dem Schießen, bis es nicht mehr anders geht.« Er entfernte sich. Vorsichtig schritt er zwischen Maschinen aus, deren Gewalt er eben entronnen war. »Ich bin gleich zurück, das verspreche ich Ihnen.«
    Worsel wußte, was er zu tun hatte. Er mußte Pfeil-22 finden. Er war davon überzeugt, daß Pfeil-22 mit einem in sich geschlossenen System arbeitete, von einer Energiezelle zehrte und irgendwo in der Dämmerung hockte und ›beobachtete, was weiter geschah‹. Pfeil-22 war in der Lage, die Eskalation zu verhindern, bei der die ›verrückten Maschinen‹ alle Vorteile auf ihrer Seite hatten.
    Sekunden später betrat Worsel Sektion 60, ohne von den kriechenden und schwach leuchtenden Teilen von Einheit 9-7-1 belästigt zu werden. In seiner Rechten hielt er nicht mehr den Stahlknüppel, der ihm in der Not als Waffe dienen mußte, sondern einen altmodischen Lewiston-Blaster, nach modernen Gesichtspunkten zu schwer und zu träge, doch beinahe so durchschlagend wie die Pok-Modelle. Worsels riesige, muskulöse Hände wurden außerdem gut damit fertig. Um den linken Unterarm, an dem Worsel zuerst seine Lens getragen hatte, war nun der Mini-Kommunikator gebunden, den jeder Angehörige der Besatzung in diesem Notfall trug. Um Worsels Hals hing eine vollaufgeladene Lampe, deren Siegel noch nicht aufgebrochen war, vorgesehen für den Einsatz auf Pok, das bis auf die automatische Notbeleuchtung für normale Augen in totaler Dunkelheit liegen mußte.
    Worsel fürchtete die Begegnung mit Einheit 9-7-1 nicht, wie immer das Gerät auch aussehen mochte. Der Lewiston würde die Oberhand behalten. Er hoffte aber, daß er Einheit 9-7-1 aus dem Weg gehen konnte. Eine andere Person, die weniger überlegt und raffiniert vorging wie Worsel, hätte Einheit 9-7-1 als Ursache des Problems angesehen, hätte die Maschine zerstört und die Gefahr damit vermeintlich aus der Welt geräumt. Worsel aber erkannte, daß die Vernichtung von 9-7-1 entweder keine Wirkung hatte, woraufhin dann die Revolte ohne Führung weiterging, oder zu einer völlig unkontrollierten Vernichtung führen konnte – ein Wüten, bei dem ganz Pok in Gefahr kommen mochte, ganz zu schweigen von seiner Besatzung, die mehr oder weniger zufällig, aber dennoch wirksam ausgelöscht wurde.
    Andererseits konnte Pfeil-22, wenn er nicht übertrieben hatte, diesen kleinen Krieg beenden. Worsel war zuversichtlich, Pfeil-22 dazu überreden zu können.
    Der Lens-Träger marschierte so unauffällig wie möglich durch Sektion 60. Er war allerdings zu groß, um der Aufmerksamkeit des Gegners zu entgehen.
    »Halt!« Es war dieselbe unheimliche Männer-Frauen-Stimme, die er schon einmal gehört hatte. Sie tönte von rechts.
    »Einheit Neun Sieben Eins, ich suche Pfeil-22. Ich gedenke Pfeil-22 mitzuteilen, daß ich einen Plan für die technische Emanzipation der mechanischen Wesen habe. Wenn Pfeil-22 nicht auf mich hört, dürfte es für uns alle zu spät sein.« Worsel starrte in das Zwielicht, in dem sich allerlei Umrisse abzeichneten. Er widerstand dem Drang, seine Wahrnehmung durch einen Einsatz der Lampe aufzubessern.
    »Sind Sie Worsel, Lens-Träger von Velantia?« Diesmal tönte die Stimme von links und klang wieder völlig anders.
    »Ja.«
    »Hier spricht Pfeil-22. Wie sieht Ihr Plan aus?«
    »Ich werde euren Fall dem

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