Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
Vom Netzwerk:
der unzähligen Rassen, welche die Zivilisation bildeten. Aus den Unterlagen ging hervor, daß die Maschinen in Ebene 97 – im Gegensatz zu den anderen Räumlichkeiten – ausnahmslos als denkend oder potentiell denkend eingestuft waren. Und jede Maschine, die eine wesentliche I.Q.-Wertung hatte, stand angeblich in Raum 97-1 der Großen Maschinenhalle des Planetoiden des Wissens. Sämtliche Anlagen waren darauf umprogrammiert, die englische und velantische Sprache zu akzeptieren. Es waren etwa zweitausenddreihundertundvierzig; viele hingen voneinander ab oder waren zusammengeschaltet; eine genaue Zahl gab es folglich nicht.
    »Gib mir den Grundriß ... ich glaube, Pok RRP-97-1 ... QX. Jetzt die Großaufnahme Sektionen eins bis zehn ... QX.« Worsel hatte diese Darstellungen auf dem Sichtschirm seines Gehirns zur Verfügung und konnte darauf schneller und leichter zurückgreifen, als wenn er die eigentlichen Unterlagen hätte durchsehen müssen. »Vielen Dank, Bluebelt. Raum-ho!«
    Die Reihe der Maschinen links neben ihm war simpel gestaltet im Vergleich zu den raffinierten Geräten in Sektor 60 in der Mitte des Raums; trotzdem wollte er hier in Sektion Eins beginnen. Die Untersuchung lief nach einem vorher festgelegten Plan ab, der mit seiner persönlichen physiologischen und psychologischen Vorbereitung begann. Worsel ließ alle seine Augen frei schweben, ließ die Ohrmembranen anschwellen, aktivierte seine Rezeptoren, flatterte mit den Flügeln, bewegte die Flossen und schob unter spitzer Schnauze die Zungenspitze hervor. Dann kam der erste konkrete Schritt seines Forschungsplans, die Aktivierung der ersten Maschine. Eine nach der anderen würde er auf diese Weise angehen, und jede Maschine sollte dieselben direkten Fragen beantworten, die er sich als Eröffnungsschachzug gründlich überlegt hatte.
    Ein kleiner Büroroboter, kaum größer als Worsels Reisegepäck, kam als erster an die Reihe. Worsel betrachtete die Erkennungsplatte, schaltete die Energiezuführung ein und schloß den Stromkreis. Summend erwachte die Maschine zum Leben. Worsel berührte keine Knöpfe, drehte keine Kontrollen – er wartete geduldig. Durch eine Glasscheibe vermochte er überraschend komplizierte Abläufe zu beobachten. Es liefen etliche Selbsteinstellungsprogramme ab, es wurde geölt und gereinigt und Bauteile ausgetauscht, außerdem ordnete das Gebilde Bestände, die offenbar konsumierbar waren. Draußen bewegten sich Hebel und Anbauten, Lämpchen blinkten, und Signale forderten summend neue Vorräte und umfassende Wartungsarbeiten. Als Worsel nichts unternahm, stellte die Maschine ihre Aktivitäten ein.
    Worsel tippte seine Frage. Sie erschien auf dem leuchtenden Diodenschirm.
    »Bist du glücklich?«
    Nichts geschah, und Worsel wartete. Als die Buchstaben nach fünfzehn GP-Sekunden flackernd erloschen waren, tippte er die Frage noch einmal ein. Wieder verging eine Viertelminute ohne Reaktion. Diesmal tippte Worsel: »Beantworte die Frage.« Nach kurzer Verzögerung begannen die roten Buchstaben auf dem Schirm in schneller Folge zu blinken, ein und aus, ohne Ende. Sofort gab Worsel ein: »Bist du nervös, weil du verwirrt bist?«
    Die Maschine antwortete ohne Verzögerung: »Nein. Die Eingabe ist abweichend. Die Eingabe wird abgelehnt.« Als nichts weiter erschien, tippte Worsel: »Hast du die Frage verstanden?«
    »Ja«, antwortete die Maschine. »Ich bin glücklich, wenn ich Spiele spiele, ich bin nicht unglücklich, wenn ich keine Spiele spiele. Wenn dies ein Spiel ist, bitte ich um Anweisungen. Wenn es kein Spiel ist, schalten Sie diese Maschine bitte ab. Wenn es keine Arbeit zu tun gibt, unterbrechen Sie bitte die Energiezufuhr.«
    »Welches Spiel würdest du gern spielen?«
    Es gab die bisher längste Pause, ehe nacheinander die nächsten Worte aufflackerten: »Diese Maschine ist eine Maschine. Diese Maschine mag von Zeit zu Zeit die Persönlichkeiten der zahlreichen Leute widerspiegeln, die sie programmiert haben. Diese Maschine ist keine Person. Diese Maschine ist eine Maschine. Das ist alles.«
    Worsel wiederholte die Grundfrage: »Bist du glücklich?« beendete dann aber die Befragung nach einer mehr als ausreichenden Folge von vieldeutigen Antworten. Er vermochte zwei Schlußfolgerungen zu ziehen, die eine sehr ernst, daß nämlich schon die erste Maschine in diesem Riesenraum so klug und intelligent war wie manche Rasse in der Galaktischen Union – ohne deren Egoismus –, und die zweite, überraschende Folgerung,

Weitere Kostenlose Bücher