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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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das Schlafquartier enthielt. Lens-Träger Frank Garner, Tregonsees derzeitiger Adjutant, trat heraus. Sein dickes Gesicht war starr vor Sorge. Captain Garner war ein Klovianer, ein massiger Mann, dessen mächtige Muskeln die silberschwarze Patrouillenuniform beängstigend anschwellen ließ. Mit seiner stämmigen Figur mutete er wie eine Art anthropomorpher Rigellianer an, ein massiger menschlicher Schatten seines Vorgesetzten, äußerlich stoisch und widerstandsfähig. In seinem kahlen Schädel aber tobte ein kämpferischer, dynamischer Verstand, der es mit den besten der Patrouille aufnehmen konnte – und jetzt war einer der seltenen Augenblicke gekommen, da er sich seine Gefühle anmerken ließ.
    »Schrecklich! Schrecklich!« Er betrachtete die Überreste auf dem Boden. Abgetrennte Teile einer rigelliansichen Rüstung lagen in trocknenden purpurnen Lachen. Der fortgeworfene preekoanische Körperpanzer lag unbeachtet in der Ecke; die Mediziner hatten ihn dort hingeworfen. Garner ließ sich Zeit, von Mepp und Pat stumm Abschied zu nehmen. Dann stieß er mit dem Fuß an den veganischen Gürtel, an dem noch die Waffen befestigt waren. »Wer mag der Veganer gewesen sein? Writti? Mando?«
    Er begab sich an das nächste Fenster. Draußen schwebten reglos ein städtischer Polizeihubschrauber und ein Kundschafterschiff der Patrouille. Er zog die Sichtblenden zu und stellte sie so ein, daß man hinaus- aber nicht hereinschauen konnte.
    »QX, Sir!« rief der Lens-Träger so knapp, daß es wie ein Bellen klang.
    Ein anderer Rigellianer kam nun aus dem Sicherheitsraum. Für Außenstehende sah er aus wie jeder andere Rigellianer und hätte identisch sein können mit dem getöteten Artgenossen. Der beinahe unmerkliche Unterschied lag in dem etwas größeren Kugelkopf und den Altersringen um die Tentakel, die ein wenig tiefer und dunkler waren. Alle vier Tentakel hatte das Wesen konzentriert zusammengerollt und auf das Gebilde gelegt, das er sich um die Hüfte geschnallt hatte. Seine vier Atemöffnungen, in einer Höhe und in gleichen Abständen voneinander liegend wie auch seine Münder, Tentakel und Beine, bliesen Luft durch verkümmerte Stimmbänder und lieferten damit die einzige hörbare Kommunikation, deren er fähig war – ein pfeifendes Geräusch, in dem ein emotionaler Schmerz zum Ausdruck kam, wie ihn seine Rasse sonst kaum erlebte. Sein Tonnenkörper bewegte sich langsam, seine nackten Fußsohlen schoben ihn im Kriechgang über den verbrannten und fleckigen Teppich.
    Seine Uniform war schlicht, eine Art grauer Ledergurt um die Mitte, abgeteilt in viele Behälter und Taschen. Genau genommen sah das Gebilde eher wie vier flache Reifen aus, in die man allerlei Dinge hineingestopft hatte, während andere Gegenstände an Haken hingen, zum Beispiel seine seltsamen, biegsamen Socken-Pantoffeln.
    Die Lederteile, handgearbeitet und zusammengenäht, bildeten die schlichte Uniform eines rigellianischen Grauen Lens-Trägers.
    Mandos doppelte rote Linie hatte richtig angezeigt.
    Es hatte zwei Rigellianer gegeben.
    Dies war Tregonsee – der echte Tregonsee.

2
     
     
    Als der Energietunnel erschien und Mando starb, stand das GP-Schiff Dronvire fünfzig Kilometer hoch über der preekoanischen Hauptstadt Rohyl; Rot-Alarm war ausgelöst worden. Obwohl die Dronvire als Repräsentationsschiff dem Büro des Galaktischen Koordinators zugeteilt war und vordringlich der amtlichen Verwendung durch Tregonsee diente, war es gleichwohl ein Kriegsschiff. Die kleine Mannschaft aus zweihundertfünfzig Offizieren und Soldaten war eine hochtrainierte Kampfabteilung, die über eine tödliche Maschinerie gebot. Und ganz überraschend wurden Tüchtigkeit und Durchsetzungsvermögen der Mannschaft nun heftig auf die Probe gestellt.
    Zwei schwarze Raumschiffe, jeweils etwa zweihundertfünfzigtausend Tonnen groß, der Dronvire in der Bewaffnung zehn zu eins überlegen, griffen aus heiterem Himmel an. Angenähert hatten sie sich unter Schirmen blockierender Elektronen, zudem verdeckt von zahlreichen preekoanischen Raumyachten, Polizeibooten und Planetenwachschiffen; sie hatten das Patrouillenschiff am Bug und Heck mit prasselnder violetter Energie angegriffen.
    Um 3.52 Ortszeit hatte die Dronvire gelassen in einer stationären Kreisbahn geschwebt, im hellen Morgenlicht der oberen Atmosphäre; sie sollte Tregonsees Delegation weiterbefördern. Drei Lens-Träger und zwei Patrouillenangehörige begleiteten Tregonsee bei seinem viertägigen diplomatischen

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