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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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ein.«
    »Und Sie? Was ist mit Ihnen? Sie können sich doch unmöglich als Barbar ausgeben!«
    »Nein, ich werde Ihr ... äh ... Ihr Pferd sein.«
    »Was?« Im ersten Augenblick nahm Cloudd an, er müßte den Gedanken mißverstanden haben. »Als Pferd? Mein Pferd? Habe ich das richtig verstanden? Wollen Sie eine Art Hypnosebann verbreiten, damit die Hiesigen das annehmen?«
    »Nein, mein Freund«, erwiderte Tregonsee. »Sie werden in das Lager einmarschieren, bedeckt mit Ihrem Schutzfell, in der Hand einen Beutel mit Skalps. Sie werden den großen Krieger spielen, und ich werde Ihnen folgen, ebenfalls in ein Rüstungsfell gehüllt, und tue so, als wäre ich Ihr Reittier. Es wird klappen, da können Sie sich auf mich verlassen.«
    »Wenn Sie meinen, Tregonsee«, sagte Cloudd kopfschüttelnd und ließ den Schweiß von seinen Brauen fliegen. »Dazu müssen diese Kerle aber schon ziemlich beschränkt sein ...«
    »Sie haben recht. Das sind sie auch«, gab Tregonsee zurück. »Natürlich hilft dann und wann ein kleiner Hypnoseschub.« Er stemmte sich auf seine vier Füße hoch. »Wir sollten jetzt die Leiche begraben. Und suchen Sie sich die beste Axt und das schärfste Messer aus. Machen wir uns an die Arbeit! Bei Nacht wagt sich kein Tanser heraus, doch bei Tageslicht ziehen allerlei Kriegerhorden herum, um sich gegenseitig zu skalpieren.«
    Als die Arbeit getan war, führte Tregonsee seinen Begleiter auf einem schmalen Weg in Richtung auf ihr Ziel. Cloudd mußte feststellen, daß die Morgendämmerung die Vegetation kaum zu durchdringen vermochte, daß sie aber, wenn das überhaupt noch möglich war, die Hitze und Feuchtigkeit noch steigerte. Der Mantel auf seinen Schultern war für seine Dichte überraschend leicht. »Woraus besteht dieses Material?« fragte er und war überrascht zu erfahren, daß es sich um eine hochentwickelte Legierung handelte. »Der Stoff gehört zu den Geschenken der Götter«, erklärte Tregonsee. »Für die Tanser ist das Material sehr wertvoll. Es handelt sich um eine Art Kettenpanzer, der die besondere Eigenschaft hat, wie eine feste Oberfläche zu reagieren, sobald er mit mehr als normaler Wucht getroffen wird. Kein Speer, kein Pfeil, keine Axt, kein Projektil vermag diesen Stoff zu durchdringen.«
    »Wie kommen die Leute dann aber um?«
    »Wie Sie schon sagten, sie sind blöd, sie machen Fehler im Kampf.«
    »Und was ist mit Waffen? Gibt es Schußwaffen und Munition auf diesem Planeten?«
    »Ja, und andere Waffen, die Sie hier nicht erwarten würden. Ulie hat mir erzählt, die Götter teilen alle möglichen Sachen aus, wenn sie in Laune sind. Und waren sie mal zu großzügig und haben Dinge verteilt, die die Situation zu sehr aus dem Lot bringen könnten, brauchen Sie sich trotzdem keine Gedanken zu machen. Nach wenigen Wochen oder Monaten sind alle Geschenke verloren oder kaputt oder wurden als sinnlos fortgeworfen.«
    »Diese Götter – was sind das überhaupt für Wesen?«
    »Gewissen Anzeichen zufolge handelt es sich um Kalonier von Kresh-kree. Den genauen Hintergrund kennen wir noch nicht, doch scheint eine Gruppe Kalonier auf dem Zweiten Mond Tanses, dem Mond der Götter, einen Stützpunkt eingerichtet zu haben. Von dort mischen sie sich in die tansesche Kultur ein, so daß sie hier als verehrungswürdige Götter gelten, die kleine Annehmlichkeiten gewähren, Schmuckstücke oder sonstige Gegenstände verteilen. Von ihnen stammt der Sarg, der die Opfer transportiert. Auf ihrem Mond versklaven sie vermutlich den Verstand dieses Tansers, ehe sie ihn nach Tanse zurück und von dort auf den Ersten Mond, den Mond der Verlorenen Seelen, schicken, wo der Sklave von den dort residierenden Qu'orr etwas sehr Mächtiges erlangt. Erst vor mehreren Opferperioden plapperte das vom Mond der Götter zurückkehrende Opfer den Namen Mando. Mando, Mando! Wir müssen herausfinden, was hier vorgeht.«
    Erschöpft trottete Cloudd über den breiter gewordenen Weg auf eine primitive Bambuspalisade zu, die sich mehrere Meter vor ihm erhob. Auf einigen zugespitzten Stämmen hingen haarlose Menschenköpfe in unterschiedlichen Stadien der Zersetzung. Tregonsee dagegen war auf einzigartige Weise mühelos vorangekommen.
    Der Rigellianer hatte sich in Cloudds »Pferd« verwandelt. Er befand sich in horizontaler Lage und wurde über dem Boden in der Schwebe gehalten. Seine Tentakel hingen herab und bewegten sich rhythmisch wie Beine, doch wurde er in Wirklichkeit von einem Miniaturkraftfeld getragen, dessen

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