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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Menschengestalt aus, die sich auf der unebenen Oberfläche bewegte. Das Bild wurde vor seinen Augen schärfer, wandelte sich von Braun in Silber – ein verstellbarer Patrouillenanzug, dessen Reflexionseigenschaften aktiviert worden waren, um besser sichtbar zu sein.
    Ein Arm wurde geschwenkt.
    »Das ist Ulie-KK-46«, sagte Tregonsee, und Cloudd erkannte, daß der Rigellianer Gedankenkontakt mit ihr hatte.
    Das Raumboot schwebte über der Gestalt und drehte sich in synchronisierter Bewegung mit dem Planetoiden, um im Schatten zu bleiben. Die Gestalt unten verschwand in einer Senke. Gleich darauf erschien ein anderes Objekt: eine rechteckige Kiste, übersät mit blauen, grünen und roten Symbolen. Obwohl er so etwas noch nie gesehen hatte, wußte Cloudd sofort, daß es sich um den angekündigten Raumschiff-Sarg handeln mußte!
    Die bunte Kiste wirbelte einmal um die eigene Achse und rückte dann in Richtung Tanse vor. Tregonsee steuerte hinterher.
    »Der Planet schirmt uns von den beiden Monden ab«, sagte Tregonsee. »Trotzdem gehen wir kein Risiko ein.« Cloudd lag in einer Hängematte und wurde dicht über Tregonsee in dem engen Cockpit hin und her geschaukelt. »Wir verzichten auf Telepathie jeglicher Art und blocken unsere Gedanken ab. Sie müssen versuchen, an gar nichts zu denken, auch wenn ich nicht glaube, daß Sie genug geistige Energie abstrahlen, um auf diese Entfernung bemerkt zu werden.« Den Rest des Fluges nach Tanse legten die beiden schweigend zurück.
    Die Nacht war noch tiefschwarz, als die beiden Schiffe mitten im Dschungel auf einer kleinen Lichtung landeten. Ulie stieg aus dem Sarg und richtete den Gleiter noch einmal genau auf dem Altarpodest aus, auf dem sie gelandet war. Dann legte sie sich halb über Tregonsees Boot, sich mit den Füßen aufstützend und an Handgriffen festhaltend, und machte auf diese Weise einen weiteren kurzen Flug mit, der über Wipfel und dann zwischen Bäumen hindurchführte. Schließlich landete das Boot auf dem weichen Waldboden, halb verborgen in dichtem Unterholz.

    Wortlos begann sich Ulie ihres Anzugs zu entledigen und bedeutete Cloudd mit einer Geste, ihrem Beispiel zu folgen. Es war schwül und feucht, Wasser tropfte vom hohen Laubdach des Waldes. Zuerst legte sie ihr Gesicht frei, das braungebrannt und humanoid war, vielleicht ein wenig kompakt, doch mit einem breiten, großzügigen Mund und scharfen braunen Augen. Es war ein angenehmes Gesicht, das innere Stärke verhieß, und Cloudd fand Gefallen daran. Was nun folgte, überraschte und schockierte ihn allerdings. Sie wand sich aus dem oberen Teil des Anzugs und legte dabei zwei große Brüste frei, und als sie den Rest des Anzugs abstreifte, war sie splitternackt: braungebrannt, mit flachem Bauch und rundem bleichen Hinterteil. Während sie ihren Anzug zusammenlegte, gab sie ihm erneut ein Handzeichen, sich auszuziehen, diesmal schon ziemlich ungeduldig.
    Cloudd wußte nicht, was er tun sollte; erst Tregonsees sanfter geistiger Stubser löste ihn aus seiner Erstarrung. »Ziehen Sie die Uniform aus, Cloudd, und tun Sie sie in mein Schiff.« Tregonsee, der ohnehin stets unbekleidet aussah, öffnete die Schnallen seiner Gurte und verstaute sie an Bord. Die Lens löste er aus der Senke in seiner Stirn und schob sie sich tief unter einen Tentakel, wo sie nicht mehr zu sehen war. Ohne jede Bekleidung und ohne Lens war seinem symmetrischen Körper nicht mehr anzusehen, wo vorn und hinten war; dies verwirrte Cloudd, der nun keinen für Menschen erkennbaren Orientierungspunkt mehr hatte.
    Nun zog auch Cloudd seine Kleidung aus und nahm die Uhr, den Meteorkasten, das Erkennungsarmband und das Halsband mit Lucilles Brosche ab und deponierte sie neben Tregonsees Habe. Er war verlegen und brachte es nicht über sich, den wohlgeformten und überraschend muskulösen Körper Ulies anzuschauen; vielmehr blieb er halb abgewendet stehen. Außerdem machte ihm sein Aussehen zu schaffen. Er war ungewaschen und unrasiert und hatte schmutzige Fingernägel, fettiges Haar und künstlich-schwielige Hände. Den S.I.S.-Fachleuten war es innerhalb weniger Stunden gelungen, ihn schrecklich herzurichten.
    Im nächsten Augenblick erreichte ihn Tregonsees leichter Gedanke, auf einem so schmalen Band, daß er ihn kaum zu deuten vermochte. »Sie haben Ihr gesamtes Leben auf die tellurische Kultur abgestellt, Cloudd. In dieser Welt tragen die meisten Wesen kaum oder gar keine Kleidung. Sie werden sich daran gewöhnen. Schauen Sie ruhig auf

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