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Leonardo und die Verschwoerer von Florenz Teil 1 von 3

Leonardo und die Verschwoerer von Florenz Teil 1 von 3

Titel: Leonardo und die Verschwoerer von Florenz Teil 1 von 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nicht beleidigen“, antwortete er. Er sprach jetzt in gedämpften Tonfall. „Ich will dir nur dein Leben retten!“
    „Ach, ja?“
    Die Stimme des Jungen wurde jetzt zu einem leisen Flüstern. Bevor er zu sprechen begann, blickte er erst angstvoll hinauf zum Rand der Grube. Offenbar wollte er nicht, dass einer der Maskierten zuhörte. „Haben die dich schon gefragt, wer du bist?“
    „Nein.“
    „Dann werden sie das noch tun. Und zwar bald. Sag ihnen dann, dass du aus einer reichen Familie kommst, gleichgültig, ob es stimmt oder nicht. Nenn deinen Vater meinetwegen den Grafen da Vinci! Die müssen den Eindruck haben, dass man für dich ein hohes Lösegeld bekommen kann! Wenn sie nämlich glauben, dass deine Eltern arme Schlucker sind, die sowie nichts zahlen können, machen sie kurzen Prozess mit dir. Dich am Leben zu lassen wäre viel zu gefährlich, weil du ein Zeuge wärst!“
    Leonardo atmete tief durch.
    „Danke für den Rat“, sagte er.
    „Gern geschehen. Wir sind ja hier schließlich alle drei in derselben Lage – gefangenen genommen, um Lösegeld zu erpressen.“ Er wandte sich an Carlo. „Und wer bist du?“
    „Carlo Maldini. Mein Vater ist Händler und dürfte der reichste Mann in Vinci sein.“
    „Der reichste Mann in irgendeinem Kuhdorf ist vermutlich nicht reich genug für diese Banditen. Also wirst du in dieser Hinsicht stark übertreiben müssen, sonst geht es auch dir an den Kragen.“
    Leonardo hatte sich inzwischen etwas besser an das schwache Licht gewöhnt und konnte nun etwas mehr erkennen. Der Junge strich sich das Haar zurück und musterte die beiden anderen eingehend. Dann schüttelte er den Kopf. „Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie die Banditen so dumm sein konnten, zwei Dorfjungen wie euch gefangen zu nehmen. Das lohnt sich für die doch nie im Leben!“
    „Wir haben aus Versehen einen Brand ausgelöst und ich denke, die Banditen sind deswegen auf uns aufmerksam geworden“, erklärte Leonardo. „Aber genau weiß ich das natürlich nicht. Sie haben unterwegs nicht viel gesprochen.“
    „Kann ich mir denken“, sagte der Junge.
    „Darf ich mal fragen, mit welch hochwohlgeborenen Prinzensohn wir es bei dir zu tun haben, dass diese Männer dich entführt haben?“
    „Naja, Prinzensohn ist etwas übertrieben“, gab er zu. „Mein Name ist Luca di Gioia. Mein Vater ist Emanuele di Gioia, ein Handelsherr aus Florenz. Vielleicht hat du schon von ihm gehört…“
    „Nein“, sagte Leonardo.
    „Ich aber!“, mischte sich Carlo ein. „Mein Vater bezieht verschiedene Waren bei ihm.“
    „Reich ist er jedenfalls“, fuhr Luca fort. „Er wird eine ziemlich große Summe für mich zahlen müssen.“
    „Wie lange bist du schon hier?“, wollte Leonardo wissen. Luca zuckte mit den Schultern.
    „Genau kann ich das nicht sagen. Einige Tage. Ich habe ein bisschen den Überblick verloren.“
    „Und warum ist das Lösegeld nicht schon längst bezahlt worden?“
    „Keine Ahnung. Die Maskierten haben mir auch nichts gesagt. Aber ich nehme an, die wollen meine Eltern erst mal ein bisschen schmoren lassen, damit sie sich richtig Sorgen machen und hinterher mehr zahlen!“
    Er hob die Schultern, musterte Carlo und Leonardo noch einmal kurz und meinte dann: „Tja, ich hoffe für euch, dass eure Eltern die nötigen Summen zusammenbekommen. Sonst sieht es schlecht für euch aus.“
    Sie schwiegen eine Weile. Luca zeigte den beiden neuen Gefangenen einen Bereich in der Grube, wo der Boden einigermaßen trocken war und man sich hinsetzen konnte.
    Dort ließen sie sich nieder.
    „Wir sollten darüber nachdenken, wie wir hier so schnell wie möglich wieder herauskommen“, flüsterte Leonardo. Luca konnte da nur lachen. „Was glaubst du, worüber ich die ganze Zeit gegrübelt habe?“, gab er zurück. „Während ich in diesem Loch saß, hatte ich ja nun wirklich Zeit genug dazu, etwas zu überlegen. Aber die Böschung der Grube ist zu steil und rutschig, um ohne Hilfe hinaufzugelangen. Und außerdem lassen die Banditen auch immer ein paar ihrer Leute hier an der Höhle zurück.“
    „Die anderen reiten dann weg?“, hakte Leonardo nach.
    „Ja. Zumindest nehme ich das an. Ich kann das immer nur danach beurteilen, wie viele Stimmen ich höre und ob ich irgendwo den Hufschlag von Pferden ausmachen kann. Manchmal täuscht man sich aber auch.“
    Carlo rieb sich erst die Hände, dann die Oberarme. „Es ist wirklich verflucht kalt hier! Wie hast du das nur die ganze Zeit über

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